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Unesco-Dekade

Zukunft der Abfallwirtschaft: 100% Verwertung?

Viele der Bestandteile im Abfall können heute bereits verwertet werden (siehe auch Kleiner Ratgeber Material und Abfall). Das ist in der Regel auch sinnvoll, denn in diesen Gegenständen bzw. Materialien stecken wertvolle Rohstoffe, der "Rohstoffhunger" der Menschheit wächst, aber die nutzbaren Ressourcen sind begrenzt (siehe auch Einführung Abfall). Wohin geht die weitere Entwicklung?

In Fachkreisen wird inzwischen davon ausgegangen, dass es künftig möglich sein wird, die Siedlungsabfälle nahezu restlos zu verwerten. Hinter dem Begriff Siedlungsabfälle verbergen sich u.a. der Müll aus Haushalten und Schulen (schwarze bzw. graue Tonne), der Sperrmüll, sowie die getrennt gesammelten Abfälle wie Glas, Papier oder Verpackungen.

Die zur Sammlung, Aufbereitung und Verwertung notwendigen Technologien sind bereits weitestgehend vorhanden, so dass die vollständige Verwertung in Deutschland ab etwa dem Jahr 2020 möglich sein sollte.

Getrennt sammeln oder sortieren?

Man kann davon ausgehen, dass die Vielfalt der Sammelsysteme für die Bürger nicht weiter ansteigen wird. Ein Grund dafür ist, dass die Bürger eine übergroße Anzahl verschiedener Sammelsysteme nicht akzeptieren. Das kann man belegen, indem man die Zusammensetzung der Abfälle in den Wertstoffgefäßen (z.B. gelber Sack, gelbe Tonne) und im Restmüll (schwarze bzw. graue Tonne) analysiert. Bei solchen Untersuchungen, die auf kommunaler bzw. Landes-Ebene durchgeführt wurden, zeigte sich beispielsweise, dass viel Restmüll mit in die gelben Tonnen geworfen wurde und umgekehrt noch erhebliche Anteile an Verpackungen im Restmüll liegen. Sie können eine solche Analyse auch für Ihre Schule durchführen. - Ein weiterer Grund besteht darin, dass heutzutage bessere Technologien zur Sortierung von Abfällen bereitstehen als in den vergangenen Jahrzehnten, in denen die Systeme zur Getrenntsammlung entwickelt worden sind.

Künftig könnte sich daher die Getrenntsammlung von Abfällen für die Bürger sogar vereinfachen.

Abfalleimer, Foto: B. Eschweiler, Dosen, Bananenschalen und AltpapierDenkbar ist z.B. ein Abfallsystem wie folgt:

Eine andere Variante sieht folgendes vor:

Derartige Veränderungen würden nicht nur für Haushalte, sondern auch für Schulen und weitere vergleichbare Abfallerzeuger gültig werden.

Abfallsortierung

Es gibt viele verschiedene Verfahren, mit denen Abfälle getrennt werden können, z.B.:

In der Praxis werden mehrere solcher Verfahren hintereinander angewendet, sie können dann zu vollautomatischen Sortieranlagen kombiniert werden.

Verbrennung mit Energie- und Schlackenutzung

Abfälle, die nicht für eine Verwertung aus dem Restmüll abgesammelt werden, werden dann verbrannt. Auch hier geht die technologische Entwicklung weiter, z.B.:

Konsequenzen für die Umweltbildung

Die wichtigste Konsequenz für die Umweltbildung sollte darin bestehen, sich nicht auf "einfache Wahrheiten" zu reduzieren, denn Umweltpolitik und Umwelttechnik entwickeln sich rasch weiter und überholen einfache Regeln. "Die leere Coladose gehört in den Gelben Sack/in die Gelbe Tonne!" - das galt (auf Basis der Verpackungsverordnung von 1991) in den 90er Jahren. Seit 2006 unterliegt die Coladose hingegen dem Einwegpfand, sie sollte beim Handel zurückgegeben werden, denn dann bekommt man das Pfand zurück. Künftig wird man die Coladose evtl. wieder mit dem Restmüll einsammeln und sie dann in der Sortieranlage als Wertstoff absammeln.

Die Umweltbildung sollte daher auch Hintergründe aufzeigen und Verständnis dafür vermitteln, dass der Umweltschutz ein hoch innovativer Bereich ist.

Grenzen der Verwertung

Abfälle zu verwerten, ist eine weitgehend sinnvolle und anerkannte umweltpolitische Strategie. Sie hat aber auch ihre Grenzen; eine Verwertung ist kritisch, wenn z.B.:

Mehr zu einzelnen Verwertungstechniken finden Sie im Kleinen Ratgeber Material und Abfall für Schulen.

Quellen

 

KlimadetektivKlimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero/).

Förderer und Partner der Klimadetektive