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Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Das Düsseldorfer Netzwerk ist offizielles Projekt

Offizielles Projekt der Unesco-Dekade Bildung fuer nachhaltige Entwicklung
 

Schule der Zukunft

Das Netzwerk 2016-17:
Förderung von Schulqualität durch Bildung für nachhaltige Entwicklung

Dieser Beitrag basiert auf dem Dokument, mit dem sich das Düsseldorfer Netzwerk im Jahr 2017 für die Kampagne "Schule der ZUkunft" beworben hat. Er stellt den bisher erreichten Stand, die aktuellen Arbeitsschwerpunkte und zukünftigen Entwicklungsvorhaben dar.

Netzwerkbeschreibung

Die Schulen im Düsseldorfer Netzwerk orientieren sich am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (NE) und den 17 Nachhaltigkeitszielen der 2030-Agenda der Vereinten Nationen. Sie gestalten Unterricht und Schulleben als Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). Ziel ist die Vermittlung von Gestaltungskompetenz. Die Schulen fördern projekt- und handlungsorientiertes Unterrichten, die Partizipation ihrer Schülerinnen und Schüler sowie die Gestaltung des Schullebens unter Nachhaltigkeitskriterien. Eine Reihe von Schulen aus den Netzwerk unterstützen ihre Schul- bzw. Qualitätsentwicklung mit Hilfe des "Nachhaltigkeitsaudits".

Das Netzwerk fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen, z.B. den fachlichen sowie pädagogischen Diskurs und die Weiterentwicklung der methodischen Grundlagen. Im Netzwerk wird an gemeinsamen Projekten gearbeitet, gegenseitige Unterstützung organisiert und mit außerschulischen Partnern kooperiert. Die Schulen werden dabei von der Landeshauptstadt Düsseldorf, Unternehmen aus Düsseldorf sowie weiteren außerschulischen Partnern, z.B. der Verbraucherzentrale oder dem Eine Welt Forum Düsseldorf, unterstützt. Das Netzwerk existiert seit 1999 und ist Mitglied im Beirat der Lokalen Agenda 21 in Düsseldorf.

Die Netzwerkakteure beschäftigen sich sowohl mit dem Konzept BNE als auch mit (Unterrichts)Themen im Kontext des Nachhaltigkeitsdiskurses, mit Beispielen der pädagogischen Arbeit und der systematischen Entwicklung von Schulqualität. Das Netzwerk realisiert gemeinsame Projekte als wiederkehrenden Service für alle Düsseldorfer Schulen, als spezifischen Service für einzelne Schulformen bzw. Schulstufen, in Form von fachlicher Expertise/fachlichem Dialog, als Angebote wie Tagungen/Aktionen, als kommunalpolitisches Engagement und als Engagement im Sinne bildungspolitischer Intervention.

Der Informations- und Erfahrungsaustausch, die Planung und Projektrealisierung erfolgen über Arbeitsschwerpunkte in den Sitzungen des Netzwerks, in Arbeitsgruppen (temporär) und/oder informellen Treffen, über den regelmäßigen Newsletter und Fortbildungen. Kooperation mit außerschulischen Partnern ist wesentlicher und regelmäßiger Bestandteil der Arbeit. Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über zwei Webseiten und auf facebook, über kontinuierliche Medieninformation zu spezifischen Ergebnissen der Arbeit des Netzwerks (Schulen und außerschulische Partner betreiben darüber hinaus eigene Medienarbeit) und weitere Aktivitäten (z.B. Vorstellung von Projekten des Netzwerks in öffentlichen Veranstaltungen). Das Netzwerk bzw. seine Schulen bewerben sich darüber hinaus für Auszeichnungen in verschiedenen Wettbewerben und Kampagnen.

Konzept BnE

Das Netzwerk beschäftigt sich regelmäßig mit dem gesellschaftspolitischen Konzept Nachhaltige Entwicklung (NE) und dem pädagogischen Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dies dient der Selbstvergewisserung der Netzwerkakteure über die Grundlagen der Arbeit sowie der Rezeption des aktuellen fachlichen Diskurses, u.a. zu Gestaltungskompetenz, zu pädagogischen und didaktischen Prinzipien sowie den fachlichen Bezügen im Rahmen der Kernlehrpläne (KLP). So entstand z.B. die Veröffentlichung des Netzwerks „Wie wollen wir in Zukunft leben? Hintergrundinformationen zum gesellschaftspolitischen Konzept Nachhaltige Entwicklung sowie zum pädagogischen Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (32 Seiten, erschienen 2012).

Mit konzeptionellen Fragen beschäftigte sich im Berichtszeitraum die von Netzwerk konzipierte und organisierte BNE-Tagung im Jahr 2016, aber auch die jährlich mindestens einmal durchgeführten Fortbildungen des Netzwerks gehören dazu (Detailinformationen unter Abschnitt „Netzwerkorganisation“). Netzwerkmitglieder besuchen außerdem diverse Tagungen externer Veranstalter (dito), deren Ergebnisse wieder ins Netzwerk einfließen.

Auch das BNE-Bildungsprogramm für Düsseldorfer Schulen (siehe dazu unter Abschnitt „Wiederkehrender Service für alle Düsseldorfer Schulen“ weiter unten) enthält seit dem Schuljahr 2017/2018 Ausführungen zum Konzept NE und BNE für interessierte Pädagog/innen sowie Angebote für entsprechende Fortbildungen und Unterstützung von Schulentwicklungsvorhaben (siehe unter Abschnitt „Systematischen Entwicklung von Schulqualität“).

Fachunterricht, schulische Projekte und Schulleben

Die Schulen und ihre außerschulischen Partner Düsseldorfer Netzwerk bearbeiten im Fachunterricht, in Projekten und im Schulleben vielfältige Themen wie Energie, Klima, Wasser, Abfall, Schulverpflegung, Schulgarten, fairer Handel, Kinderrechte, globales Lernen, Schulpartnerschaften, Partizipation, Schulqualität, Flucht und Vertreibung, ….

Das Netzwerk beschäftigt sich mit Beispielen dieser pädagogischen Arbeit im Rahmen seiner Treffen. Einzelne Netzwerkpartner (Schulen und außerschulische Partner) stellen ihre Arbeit vor und laden ein zur Diskussion. Informations- und Erfahrungsaustausch ist das Ziel. Das Netzwerk beschäftigte sich im Berichtszeitraum mit

Neben diesem Austausch erarbeitet das Netzwerk – exemplarisch - Konzepte und Materialien für den Einsatz in Unterricht und Schulleben (siehe dazu die Abschnitte „Wiederkehrender Service für alle Düsseldorfer Schulen“ und „Spezifischer Service für Schulen“).

Gemeinsame Aktivitäten/öffentlichkeitswirksame Aktionen

Partner aus dem Netzwerk unterstützen sich gegenseitig bei Aktivitäten und Aktionen. Die BNE-Tagung des Netzwerks im September 2016 war eine gemeinsam vom gesamten Netzwerk auf die Beine gestellte Großveranstaltung. Im Juni 2017 beteiligte sich das Netzwerk bei der Organisation der und Werbung für die Auftaktveranstaltung des neuen Programms „Mit Energie gewinnen“ (50:50-Programm Energie-, Wasser- und Abfalleinsparung in Schulen und KITAs, mehr dazu im Abschnitt „Kommunalpolitisches Engagement“). Das Projekt Wiesencafé der Alfred-Herrhausen-Schule und dem Partner Schulkunst e.V. wurde unterstützt von der Maria-Montessori-Gesamtschule Düsseldorf, das Projekt Schokofair der Maria-Montessori-Gesamtschule Düsseldorf immer wieder von verschiedenen Schulen. Schülergruppen mit Lehrer/innen von der Paulusschule (Kath. Grundschule) und der Montessori-Gesamtschule nahmen gemeinsam teil an der Jugenddemo zur COP23 in Bonn (Oktober). Zur Unterstützung des Familienbrunchs der Welthungerhilfe (Spendengala) in Düsseldorf kooperierten afrika didact, Kath. Grundschule Höhenstraße und das Netzwerk Bildung als Institution (November 2017). Am Aktionstag „Einfach machen“ der Lokalen Agenda Düsseldorf im Dezember 2017 beteiligten sich diverse Schulen sowie das Netzwerk als Institution.

Förderung von Schülerpartizipation

Wichtiges Kriterium der schulischen Aktivitäten im Arbeitsfeld BNE ist die generelle Förderung von Schülerpartizipation. Dafür sind in Netzwerkschulen vielfältige Möglichkeiten geschaffen worden, z.B. Wahl- und Mitbestimmungsmöglichkeiten im Bereich von Arbeitsgemeinschaften, Projekten und Aktionstagen aber auch im Fachunterricht. Im Rahmen der Organisation des Schullebens gibt es vielfältige Angebote zur Qualifizierung bspw. als Abfallmanager/innen und Energiedetektiv/innen, als Streitschlichter/innen und ÖPNV-Fahrzeugbegleiter/innen. Umfragen unter Schüler/innen (z.B. zu Aspekten von Unterricht oder Schulleben) oder Abstimmungen in Schülerversammlungen sowie die Beteiligung in den offiziellen schulischen Gremien beziehen Schüler/innen in Entscheidungsprozesse der Schulgemeinde ein. Schülerfirmen, Schulgärten und andere Projekte wie „Schokofair“ und „Wiesencafe“ bieten besondere Erfahrungsräume bis hin zur Selbstorganisation.

Systematische Entwicklung von Schulqualität

Als Netzwerk, welches im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs „21“ im Jahr 1999 gegründet wurde, hat sich das Netzwerk von Anfang an mit Nachhaltigkeitsberichterstattung und -management im Rahmen von Schulen beschäftigt. Es gelang der Nachweis, dass solche Vorhaben in allen Schulformen durchführbar sind – angepasst an die Bedürfnisse der jeweiligen Schulen. Das Netzwerk und die Stadtverwaltung Düsseldorf unterstützen seitdem im Rahmen von Schulentwicklungsberatung interessierte Schulen im Auditierungsprozess sowie der nachfolgenden Umsetzung des Nachhaltigkeits-Programms. Im Berichtszeitraum ist der dritte Nachhaltigkeitsbericht der Katholischen Grundschule Essenerstraße 2016 fertiggestellt und Anfang 2017 veröffentlicht worden. Der dritte Bericht zeigt eindrucksvoll die Qualitätssteigerung gegenüber den vorherigen beiden Berichten der Schule.

Um die Schulberatung noch effektiver gestalten zu können, ist Ende 2016 beschlossen worden, eine Handreichung Nachhaltigkeits-Auditierung in Schulen (Broschüre und Webseite) zu erstellen. Zwei Entwürfe liegen nun Ende 2017 vor, die diskutiert und weiterbearbeitet werden müssen. Diese Broschüre versteht sich als Beitrag zum Weltaktionsprogramm BNE, in dem das Ziel „Unterstützung der strukturellen Implementation von BNE“ formuliert ist.

Seit Sommer 2017 gibt es auch das Angebot einer „Kollegiumsinterne Fortbildung zum Konzept BnE“ für alle Düsseldorfer Schulen sowie das Angebot einer längerfristigen Schulentwicklungsberatung zu BNE durch den Netzwerk-Koordinator. Angeboten wird dies im Rahmen des Düsseldorfer BNE-Bildungsprogramms (zu diesem Programm siehe nächsten Abschnitt).

Wiederkehrender Service für alle Düsseldorfer Schulen

Mit freundlicher Unterstützung durch das Umweltamt der Landeshauptstadt Düsseldorf erstellt das Netzwerk seit nunmehr 9 Jahren für jedes Schuljahr ein BNE-Bildungsangebot für alle Düsseldorfer Schulen. Veranstaltungen wie „Energie erleben und verstehen“, „Klimaexpedition“ oder „Aktion Lebenslauf“ finden in der Schule oder an außerschulischen Lernorten statt. Schulen können selbst aus dem Angebotskatalog auswählen und direkt bei den Anbietern buchen. Für die Schulen entstehen keine Kosten. Die Bildungsangebote bringen Fachwissen und wertvolle Erfahrungen von externen Expertinnen und Experten zum Thema Nachhaltigkeit in die Schulen. Die Bildungsangebote lassen sich für den Unterricht, für Projektwochen oder auch die Gestaltung des Schullebens nutzen.

Spezifischer Service für Schulen

Im Netzwerk werden auch Materialien für Unterricht und Schulleben erarbeitet, die allen Schulen der Stadt zur Verfügung stehen. Unter dem Ziel, globales Lernen und Leseförderung in Grundschulen zu verbinden, wurde in den Jahren 2014/2015 die Medienbox Afrika konzipiert (Auswahl von Kinderbücher afrikanischer Autor/innen) und mit Unterrichtsmaterialien ergänzt, die in einer Netzwerkschule erprobt wurden. Seit Sommer 2016 sind diese Materialien fertiggestellt und über die Stadtbücherei ausleihbar. Das Angebot wird von Düsseldorfer Schulen häufig genutzt. Als Ergänzung/Erweiterung dieses Angebots wurde von den schon im Vorgängerprojekt bewährten Partnern afrika didact, Katholische Grundschule Höhenstraße und dem Düsseldorfer Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Jahren 2016/2017 die Ausstellung „Afrika ist bunt“ samt einer Handreichung für Lehrer/innen zur unterrichtlichen Einbindung im Kontext der Medienbox Afrika erstellt. Die Realisierung konnte durch finanzielle Förderung seitens des Peter-Hammer-Vereins, des Eine-Welt-Beirats und des Umweltamts der Landeshauptstadt Düsseldorf gewährleistet werden. Auch die Ausstellung soll über die Stadtbücherei für Düsseldorfer Schulen ausleihbar sein.

Fertiggestellt wurde auch eine Handreichung für die Durchführung von „Fairen Frühstücken“ in Schulen, samt Hintergrundinformationen zum Thema Fairer Handel sowie Empfehlungen zur Behandlung des Fairen Handels im Unterricht.

Fachliche Expertise/fachlicher Dialog

Im Rahmen der Diskussion im Netzwerk, wie BNE in Schulen strukturell implementiert werden kann, gerieten die Schulbücher in den Blickpunkt, die nach wie vor eine besondere Bedeutung für die Vermittlung von Inhalten und Methodik im Unterricht haben. Die Netzwerk-Akteure interessierte die Frage, ob und wie BNE in neueren Schulbüchern repräsentiert ist. Von Schulbuchverlagen ließ sich das Netzwerk im Jahr 2013 neu erschienene Schulbücher verschiedener Fächer und Schulformen vorstellen. Ergebnis des kursorischen Überblicks war, dass in Fächern wie Erdkunde und Biologie schon viel vorhanden ist, in den Schulbüchern anderer Fächer aber eher wenig zu finden ist.

Aufgrund der besonderen Bedeutung ökonomischer Bildung für den gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs regte das Netzwerk 2014 an, eine detailliertere Untersuchung zu Lehrwerken der Volkswirtschaftslehre in Berufskollegs in Auftrag zu geben (als Kooperationspartner gewann das Netzwerk das Fachforum IV der Lokalen Agenda Düsseldorf). Mit dieser Analyse wurde Patrick Brehm, Wirtschaftspädagoge an einem Berufskolleg in Wuppertal) vom Umweltamt Düsseldorf beauftragt und diese wurde 2014/2015 durchgeführt.

Die Untersuchung zu Schulbüchern im Fach Volkswirtschaft in Kaufmännischen Berufsschulen, ob und wie nachhaltige Entwicklung in den Lehrbüchern dargestellt ist, ist seit dem Jahr 2016 veröffentlicht. Es liegen sowohl eine redaktionelle Fassung für eine breitere interessierte Öffentlichkeit (mit Vorwort des Oberbürgermeisters) und eine Kurz- als auch eine Langfassung der Studie selbst. Die Studie ist inzwischen auf verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt worden, ist an Medien gegangen, in denen Artikel zu Schulbüchern und Unterrichtsqualität im Wirtschaftslehreunterricht erschienen sind, und an Schulbuchverlage und Wissenschaftler/innen sowie Fachdidaktiker/innen verschickt worden. Mit dieser als exemplarisch verstandenen Studie will das Netzwerk ausdrücklich die Debatte um Schulbuchqualität befördern.

Der Frage, wie BNE strukturell ins Bildungssystem implementiert werden kann, dient auch die Diskussion mit Kooperationspartnern wie dem Regionalen Bildungsbüro Düsseldorf bzw. dem Kompetenzteam Düsseldorf (der regionalisierten staatlichen Lehrerfortbildung). Auf Bitten dieser Kooperationspartner stellte 2017 das Netzwerk dort BNE als pädagogisches Konzept vor und diskutierte mit über die Frage einer möglichen Implementation von BNE in die Aufgabenfelder dieser Partner.

Seit 2017 arbeitet das Netzwerk mit in der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement, Agentur NRW. Die Transferinitiative hat einen Lerncluster BNE für Kommunen eingerichtet, um den Erfahrungsaustausch unter den Kommunen zu befördern. Das Düsseldorfer Netzwerk leistete im Oktober den Input in der Auftaktveranstaltung. Weitere Termine für 2018 und 2019 sind geplant. Interessierte Kommunen können noch einsteigen.

Tagungen/Kongresse

Schwerpunkt der Netzwerkarbeit im Jahr 2016 war die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Fachtagung unter dem Titel „Zukunft gestalten lernen – Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis“ im September in Düsseldorf. Ausgerichtet wurde ein Empfang im Rathaus mit Bürgermeister Friedrich Conzen, Gruppenleiter Dr. Norbert Reichel (MSW), Prof. Dr. Gerhard de Haan (Institut Futur) sowie der Dezernentin Frau H. Stulgies (80 Teilnehmer/innen) und die Tagung im Geschwister-Scholl-Gymnasium mit Fachvortrag und Schülerpräsentationen am Vormittag, 23 Fachpräsentationen am Nachmittag, sowie 22 Informationsständen auf dem Markt der Möglichkeiten (200 Teilnehmer/innen). Die Tagung diente einmal dem fachlichen Austausch unter den Netzwerkschulen und den außerschulischen Partnern, andererseits der öffentlichen Darstellung und verstärkten Werbung für BNE sowie für das Netzwerk.

Das Netzwerk als Institution nimmt teil an den Begleitveranstaltungen der NRW- Kampagne Schule der Zukunft NRW (z.B. Netzwerkmodul „Von der Idee zum gemeinsamen Projekt am 22.11.2017) sowie weiteren Fortbildungen und Tagungen anderer Anbieter (z.B. im Jahr 2017 an den Tagungen „Haus der kleinen Forscher“ in Düsseldorf und „Wie bildet sich eine nachhaltige Wirtschaft?“ in Schwerte oder der Forumsveranstaltung „Leitlinie BNE“ bei QUA-LiS NRW in Soest, am Agenda-Kongress der Nationalen Plattform BNE in Berlin, ...), die Netzwerkschulen besuchen Begleitveranstaltungen und Module der NRW-Kampagne und nutzen Angebote anderer Anbieter in eigener Verantwortung.
Kommunalpolitisches Engagement.

Seit 1997 gibt es in Düsseldorf das sogenannte 50:50-Projekt Energie-, Wasser- und Abfalleinsparung an Schulen und KITAs. Die beteiligten Schulen und KITAs erzielten über die Jahre Einsparungen in Millionenhöhe und profitierten – neben dem pädagogischen Gewinn - durch die Überlassung der Hälfte der eingesparten Kosten für die schulischen Etats bzw. Haushalte der KITAs. Das Programm sollte – so formuliert in der Kooperationsvereinbarung der regierenden Ratsparteien - aktualisiert und neu beworben werden.

Das von der Stadtverwaltung vorgelegte überarbeitete Konzept für das 50:50-Projekt ist auf Bitte des Schulausschusses noch einmal mit den Schulen der Stadt diskutiert worden. Auch das Netzwerk war Teil des Konsultationsprozesses im Jahr 2016. In der Folge ist der Entwurf im Sinne der Vorschläge des Netzwerks ergänzt worden.

Im Juni 2017 beteiligte sich das Netzwerk bei der Organisation der und Werbung für die Auftaktveranstaltung des neuen Programms „Mit Energie gewinnen“ (50:50-Programm Energie-, Wasser- und Abfalleinsparung in Schulen und KITAs). Über 100 interessierte Akteure aus Schulen und Kitas besuchten die Veranstaltung. Netzwerkschulen stellten ihre Aktivitäten im Programm vor und das Netzwerk selbst war mit einem Infostand vertreten. Das Netzwerk wird im Programm weiter mitarbeiten und dafür Werbung machen.

Ein zweiter Schwerpunkt des kommunalpolitischen Engagements ist die Neuorganisation der Lokalen Agenda Düsseldorf. Sie existiert seit 1997 und arbeitet – parteiübergreifend unterstützt – seit vielen Jahren erfolgreich daran, Nachhaltigkeit ins Stadtleben zu integrieren. Über 30 z.T. sehr erfolgreiche Projekte – darunter das Düsseldorfer Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung - sind von Bürger/innen, Stadtverwaltung und Politik realisiert bzw. unterstützt worden. Der Stadtrat beschloss im November 2016 zudem, die Agenda 2030 und die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN zu unterstützen und beauftragte die Verwaltung, dafür ein Konzept zu erstellen. Die Diskussion um ein sinnvolles Verhältnis von projektorientiertem Arbeiten und Implementation von Nachhaltigkeit in kommunale Strukturen führte zur Formulierung von Eckpunkten für die Neuaufstellung der Lokalen Agenda. Die letztlich erfolgte Einigung über diese Eckpunkte unter den Fachforen und Netzwerken der LA Düsseldorf moderierte das Netzwerk Bildung in einem mehrmonatigen Diskussionsprozess im Jahr 2016. In 2017 wurde als erstes Schwerpunktthema der LA Düsseldorf „Nachhaltiger Konsum“ festgelegt, woran zurzeit gearbeitet wird.

Engagement im Sinne bildungspolitischer Intervention

Im Jahr 2016 veröffentlichte die Landesregierung die BNE-Strategie. Das Netzwerk Bildung hatte sich 2014 in den Erarbeitungsprozess mit einem Positionspapier „BnE in NRW“ eingeschaltet. Ein Vergleich unsers Positionspapiers und der BNE-Strategie im letzten Jahr ergab, dass viele Vorschläge aus dem Positionspapier Eingang in die BNE-Strategie des Landes gefunden hatten, ein schöner Erfolg unseres langjährigen Engagements.

Das Netzwerk beteiligte sich auch am Konsultationsverfahren zum Nationalen Aktionsplan BNE im Jahr 2017 mit zwei Stellungnahmen.

Der Netzwerkkoordinator brachte 2016/2017 im Auftrag von QUA-LiS NRW seine langjährige Erfahrung mit BNE in das Leitprojekt Verbraucherbildung in NRW und für die Leitlinie BNE für zukünftige Lehrplanentwickung in NRW ein.

Und die Schulbuchstudie (siehe oben) versteht sich auch als Beitrag zur bildungspolitische Debatte um die Qualität der ökonomischen Bildung in NRW.

Netzwerkorganisation

Grundlage der Arbeit des Netzwerks im Kalenderjahr ist die Berichterstattung über das vergangene Jahr und die jährlich neu erstellte Arbeitsplanung des Netzwerks. Diese Dokumente werden in Netzwerksitzungen diskutiert, ggfs. modifiziert und gemeinsam beschlossen.

Sitzungen des Netzwerks finden viermal im Jahr statt, jedes Mal bei einer der Netzwerkinstitutionen (Schulen und außerschulischen Partnern). Hauptthemen der Sitzungen waren bspw.:

Temporäre Arbeitsgemeinschaften werden für aktuelle Projekte eingerichtet, so 2016 eine AG Tagungsvorbereitung, 2017 eine AG Afrikaausstellung.

Fortbildungen organisiert das Netzwerk Bildung mindestens einmal pro Jahr (2016 die eigene BNE-Tagung in Düsseldorf, 2017 im GarageLab Düsseldorf, 2018 im Aquazoo Düsseldorf). Hier geht es um den aktuellen politischen, zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen und fachdidaktischen Diskurs sowie die eigene fachliche Weiterentwicklung.

Es erscheint seit vielen Jahren ein regelmäßiger e-mail-Newsletter des Netzwerks, der vielfältige Informationen über die Aktivitäten des Netzwerks, der einzelnen Schulen und Partner sowie Angebote anderer Organisationen und Institutionen enthält (z.B. Fortbildungen, Tagungen, neue erschienenes Unterrichtsmaterial usw.). Der Newsletter erscheint unregelmäßig (außer in den Schulferien). Er ist kostenlos und kann auch von Eltern und Schüler/innen und Interessent/innen außerhalb von Düsseldorf abonniert werden. Im Jahr 2016 erschienen 26 Newsletter, im Jahr 2017 31 Newsletter.

Das Netzwerk arbeitet mit vielen Partnern zusammen.

Die Schulen selbst haben darüber hinaus eine Vielzahl eigener Kooperationspartner.

Das Netzwerk ist offen für weitere Schulen und externe Partner. Dem Netzwerk beigetreten sind im Jahr 2016 das Georg-Büchner-Gymnasium sowie die Kath. Grundschule Fleher Straße. Die Förderschule Erfurter Weg wurde von der Stadtverwaltung geschlossen und schied damit aus dem Netzwerk aus. In 2017 ist die Elsa-Brandström-Schule dazugekommen, so dass das Netzwerk jetzt aus 33 Schulen (davon 21 bei der Kampagne angemeldet) und 7 außerschulischen Partnern (davon 6 bei der Kampagne angemeldet) besteht.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Netzwerk ist auf verschiedenen Webseiten präsent: Die Neukonzipierung und Aktualisierung des Netzwerk-Auftritts auf www.umweltschulen.de ist zu großen Teilen erledigt. Ergänzungen werden im Verlauf des Jahres 2017 erfolgen. Die Webseite der Stadt (www.duesseldorf.de) hat einen Relaunch erfahren. Der Netzwerkauftritt auf der städtischen Seite ist erst teilweise angepasst (Links siehe oben).

Presseveröffentlichungen gibt es auch, so 2016 zur BNE-Tagung in Düsseldorf, 2017 zur Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts der Kath. Grundschule Essener Straße sowie zur Auszeichnung des Netzwerks im Rahmen des Weltaktionsprogramms BNE, 2018 zur Vorstellung der neuen Afrika-Ausstellung sowie zum Düsseldorfer BNE-Bildungsprogramm.

Zusätzlich betreiben die Schulen und außerschulischen Partner des Netzwerks eigenständige Medienarbeit sowohl über ihre Webseiten als auch über Medieninformationen (Presse, Rundfunk, Fernsehen).

Auszeichnungen des Netzwerks

Ausgezeichnet wurde das Netzwerk bisher zweimal im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung und zwar als Dekade-Projekt für den Zeitraum 2008/2009 und 2012/2013, außerdem einmal im Rahmen der NRW-Kampagne Schule der Zukunft 2012 – 2015 sowie aktuell von der UNESCO als Netzwerk im Weltaktionsprogramm BNE 2017/2018.

 

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