Kopfbanner Düsseldorfer Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung
Suche


RSS-Feed

Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Das Düsseldorfer Netzwerk ist offizielles Projekt

Offizielles Projekt der Unesco-Dekade Bildung fuer nachhaltige Entwicklung
 

Schule der Zukunft

Projektmanagement

Ein Projekt gut zu managen, ist eine wichtige Voraussetzung für Erfolg. Audits können je nach Zuschnitt recht umfangreich sein. Durch eine sinnvolle Aufteilung in einzelne Arbeitsbereiche und Arbeitsschritte kann Arbeit auf viele Schultern verteilt werden. Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler bearbeiten Einzelaspekte der Audits mit vielfältigen Methoden und Instrumenten im Fachunterricht, in fächerübergreifenden Projekten, an Aktionstagen, im Projektwochen usw. Die Eltern (je nach Schulform) und natürlich der Hausmeister sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten bzw. ihrer Aufgaben einbezogen, außerschulische Partner helfen mit fachlicher Beratung und weiterer Unterstützung.

Als förderlich hat sich erwiesen, an existierenden Projekten der Schulen wie z.B. Mülltrennung oder Energiesparen, Eine-Welt-Initiative oder Ähnlichem anzuknüpfen und die vielfältigen Qualifikationen und Interessen der beteiligten Akteure kreativ einzuplanen. Erste Erfolge (z.B. Berichterstattung in den Medien, die erste Auszahlung eines 50:50-Bonus an die Schule) motivieren enorm und helfen, den Kreis der Aktiven zu vergrößern.

Die Einrichtung von Projektteams zur Koordination des gesamten Arbeitsprozesses ist nach den Erfahrungen der Akteure unverzichtbar, genauso wie die Unterstützung durch die Schulleitung und das regelmäßige Einbeziehen der zuständigen schulischen Gremien. Die Partizipation von Beteiligten (hier vor allem auch der Schüler/innen) braucht einen organisatorischen Rahmen und ein entsprechendes Methodenrepertoire (Wer entscheidet was, wann, mit wem und wo?), für bestimmte zeitaufwändigere Untersuchungen muss Raum geschaffen werden (z.B. Projekttage), schulinterne Fortbildungen zur Qualifizierung der Akteure sind ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Durchführung. Ausreichend Zeit muss zur Verfügung stehen, andererseits muss auch die Einhaltung von beschlossenen Terminplänen gewährleistet werden. Auch der Umgang mit möglichen Rückschlägen und Fehlern als unvermeidbare Begleiterscheinungen eines komplexen Arbeitsprozesses sollte geklärt werden.

Innerschulische Öffentlichkeitsarbeit (Werbekampagnen, Ausstellungen, Infokästen, Schulzeitung etc.) hilft die Zwischenergebnisse und vor allem die eingetretenen Erfolge in der Schulgemeinde zu kommunizieren. Die örtlichen Medien können über die Aktivitäten der Schule informiert, was wiederum das Bild von der Schule in der Öffentlichkeit prägt, aber auch motivierend zurückwirkt in die Schulgemeinde, wie Beobachtungen im Düsseldorfer Projekt nahelegen.

Motivation ist das A und O für ein schulisches Projekt. Auf persönliche Gewinn für die Akteure zu achten ist deshalb für ein gutes Projektmanagement ein außerordentlich wichtiger Faktor: Nur so läßt sich Engagement aller Beteiligten langfristig sichern. Was persönlicher Gewinn konkret heißen kann, ist individuell sehr unterschiedlich. Mit der Mülltrennung lockt man den Informatiklehrer oder auch eine 8. Klasse nicht hinter dem Ofen hervor, mit einer computergestützten Datenauswertung und -präsentation zu diesem Thema aber sehr wohl. Es kann die in Aussicht gestellte zusätzliche persönliche Qualifikation durch Mitarbeit im Projekt sein oder das Zertifikat für besondere Leistungen für einen Schüler. Andere empfinden das Klima der Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen in der Schule als angenehm und förderlich oder interessieren sich für neue Unterrichtsformen und -methoden.

Gelingt es, einen außerschulischen Partner für Projekte solcher Art zu gewinnen, werden fachliche Beratung und Unterstützung für eine Schule gesichert. Gleichzeitig ist das Interesse externer Partner an der Schule eine deutliche Rückmeldung, dass die Schule als Partner etwas zu bieten hat, sei es überdurchschnittliches Engagement, interessante Projekte o.Ä. Eine solche "Rückmeldung" für die Motivation in der Schule ist nach den Erfahrungen der Beteiligten nicht hoch genug einzuschätzen. Wenn beide Partner profitieren, ist auch die Basis für eine längerfristigere Partnerschaft gegeben.

Der Austausch über konkrete Erfahrungen bei der Durchführung von Projekten unter den Lehrerinnen und Lehrern im Düsseldorfer Arbeitskreis wird als sehr hilfreich wahrgenommen. Es wird deutlich, dass viele verschiedene Wege zum Ziel möglich sind, kreative Lösungen und konkrete Einzelerfolge unabhängig von dem Entwicklungsstand der einzelnen Schulen zu erzielen sind und dass es wichtig ist, sich auf den Weg zu machen. Die Anregungen und Beispiele aus anderen Schulen helfen, genauer die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten wahrzunehmen, realistischer einzuschätzen, welche Ziele erreichbar sind und die Ansprüche an Erfolg mit Augenmaß zu formulieren. Es stellt sich heraus, dass trotz unterschiedlicher Entwicklungsstände der einzelnen Schulen ähnliche Probleme auftauchen, dass durchdachtes Management der Prozesse durch die Hauptakteure und Partizipationsmöglichkeiten der Prozessbeteiligten die Entwicklung der Vorhaben deutlich befördern können. Erfolgreiche Aktivitäten in Schulen zeigen, dass es geht und wie es geht. Nicht zu unterschätzen ist die Motivation, die die Akteure aus diesen Beispielen von "good practise" schöpfen. Deutlich wird auch, dass für eine nachhaltige Implementation der innovativen Ansätze in den Schulen die bestehenden Organisationsstrukturen genutzt aber auch verändert bzw. ergänzt werden müssen. Auf besonderes Interesse stoßen deshalb alle Beispiele gelungener Integration der Vorhaben in die schulischen Strukturen bzw. den Alltag.

Klaus Kurtz

zurück