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Schule der Zukunft

Nachhaltigkeit in der Realschule Golzheim (ehemals Agnes-Miegel-Realschule)

I have a dream (1)

Wenn wir es nicht lernen, miteinander als Brüder (und Schwestern) zu leben, werden wir als Narren miteinander untergehen.


Dieses Zitat von M.L. King zeigt wohl am besten, wie sich im Rahmen unserer Öko-Audit / Nachhaltigkeits-Audit-Projekte die Arbeit der Schülerinnen und Schüler fortgesetzt hat. Im Schuljahr 2000-2001 haben wir unseren Erfahrungsbereich auf die ökologischen Zusammenhänge der Elemente Wasser und Erde gelegt und dabei die Schwerpunkte auf

gesetzt.

Im Jahr 2001-2002 haben wir stärker die Verbindung und Verbindlichkeiten für uns als Mitmenschen herausgearbeitet.

Dazu sind wir in den Politikunterricht der Klassen 5 und 6 gegangen und haben mit ihnen ein Projekt zum Thema "I have a dream" durchgeführt. Wir wollten damit eine Basis schaffen für ihre gemeinsame Schulzeit und sie sensibilisieren für ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse und für die der Mitschüler/innen.

Der zeitliche Rahmen betrug 1 Stunde in der Woche über mehrere Monate hinweg.

Die beiden Klassen arbeiteten unabhängig voneinander, der Unterricht wurde durchgeführt von Herrn Claus M. Pulm vom Verein WORLD IN UNION e.V. und von den jeweiligen Kolleginnen begleitet.

Die übliche Sitzordnung war der Kreis, häufig wurde aber auch auf Matten gesessen, bzw. Übungen im Stehen und in der Bewegung durchgeführt.

Der Einstieg ins Thema wurde den Kindern so präsentiert, dass sie einen Ausschnitt aus der Rede von M.L.King hörten, die er 1963 in Alhabama hielt und die mehrere Passagen beginnt mit den Worten: "I have a dream". Sie haben dazu Filmmaterial gesehen und eine deutsche Übersetzung kleiner Passagen erhalten.

Anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler eingeladen, frei zu assoziieren, welche Träume sie für sich und andere träumen. Angeregt durch den Text und durch die geschaffene Atmosphäre wurden viele Aussagen zum Thema Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Frieden, Schutz der Umwelt, Umgang mit Tieren usw. gemacht.

In einer anschließenden Phase der Ruhe hatten die Kinder Zeit, sich selbst in diesem Moment wahrzunehmen. Ausgestiegen aus der allgemeinen Hektik, Lautstärke und Anspannung des Alltags, berichteten die Schülerinnen und Schüler von: "Herzklopfen", "Wärme", "Kribbeln", "Stille", "Wohlfühlen" und "Freude".

Am Ende der Stunde standen mehrere Fragen offen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in der nächsten Zeit befassen wollten:

In den nächsten Stunden forderten die Schülerinnen und Schüler immer wieder längere Phasen der Stille, in denen sie bisher nicht wahrgenommene Erfahrungen machten.

Ich kann in der Ruhe hören.
Ich nehme mich und meine Stimmung deutlich wahr.
Ich nehme die Atmosphäre in der Gruppe wahr.

Und es wurde der gemeinsame Entschluss gefasst, sich in der kommenden Zeit damit genauer zu befassen:

Wie passiert es, dass ich die Atmosphäre der ganzen Gemeinschaft wahrnehmen kann?

Ist das nicht eine große Chance für unsere Klassengemeinschaft, unseren Traum von Gemeinschaft zu erleben?

Durch unterschiedliche Übungen entdeckten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam die vielfältigen Erscheinungsformen von Schwingungen und stellten schließlich fest, dass alles Leben auf dieser Erde und um unseren Planeten von Schwingungen durchdrungen ist.

Mechanische Schwingungen, z.B. Wellen im Wasser, Pendelbewegungen
akustische Schwingungen, z.B. Saiteninstrumente, Trommeln, Stimmen
elektrische Schwingungen, z.B. beim Strom
und auch im zwischenmenschlichen Bereich gibt es im Sprachgebrauch den Ausdruck
"Auf einer Wellenlänge sein"

~

In den folgenden Wochen beschränkten sich die Kinder auf den Bereich der akustischen Schwingungen, die sie selbst produzierten: Sie machten Erfahrungen mit dem Intonieren von Vokalen.

Sie stellten fest, das jeder Vokal eine bestimmte Körperregion zum Schwingen bringt und dass das gemeinsame Summen eines Vokals die ganze Luft zum Schwingen bringt und einen Zustand der Harmonie, der Beruhigung und der Gemeinsamkeit mit sich bringt, aber auch Tatendrang oder Aktivität und Wachheit hervorrufen kann.

Sie experimentierten damit, indem sie sich z.B. weit auseinander stellten, ihre Rücken einander zuwandten, laut und leise waren, die Geschwindigkeit variierten und Tonfolgen variierten. Sie wechselten sich ab, in der Regie und entwickelten ein System der Verständigung ohne Worte, so dass sie letztendlich mit unterstützenden Handbewegungen ganze Tonreihen gemeinsam unter wechselnder Regie intonieren und immer wieder neu kreieren konnten.

Die Präsentation

Die Schülerinnen und Schüler fühlten sich schließlich so sicher mit sich und ihrer Gemeinschaft, dass sie anlässlich einer großen Schulfeier eine Darbietung ihrer Arbeit in Aula präsentieren wollten.

Dazu haben sich schließlich aus beiden Klassen etwa 50 Kinder zusammengetan, und in der Aula einen großen Außenkreis gebildet. Durch ihre neu erworbene Sensibilität, ihre Bereitschaft des Aufeinandereingehens und ihre Fähigkeit der nonverbalen Kommunikation, hatten die vormals zwei Gruppen ein gemeinsames in drei Unterrichtsstunden entwickeltes Programm, das sie auch entsprechend am Tag der Feierlichkeiten darboten.

Zuerst summten und sangen sie die Vokale, wobei immer erst zum nächsten Vokal übergegangen wurde, wenn sich alle auf den vorherigen eingeschwungen hatten.

Anschließend bildeten sich vier Gruppen, die abwechselnd mit Vokalpaaren experimentierten und unterschiedliche Spannungen bei sich und dem Publikum erzeugten. Als Begleitung setzten sie die Trommel und die Klangschale ein.

Die Reaktionen des Publikums waren eine Mischung aus

Und die Schülerinnen und Schüler waren stolz auf ihre Leistung und ihren Gruppenzusammenhalt.

 

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