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Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

Indikatoren für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung in Schulen

Träger / Kontakt

Arbeitsgruppe "Umweltmanagement-Zertifikat für Lernende" am IQSH Instutut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, Schreberweg 5, 24119 Kronshagen, Tel.: 0431-5403148
Net:
www.umwelt-audit.lernnetz.de/

www.umweltschulen.de/
Mail:
Lutz Richert (IGS Bad Oldeslohe) Lutz.Richert@t-online.de bzw.
Tilman Langner tl@umweltschulen.de

Zielgruppe

Bildungseinrichtungen, insbesondere Schulen (Sekundarstufe I + II) und berufliche Schulen.

Ziel

Prägnante Aussagen zum Umweltschutz in Bildungseinrichtungen - insbesondere im Rahmen des Öko-Audits - treffen.

Steckbrief

Indikatoren (Kenndaten) sind aussagekräftige, bewertbare und überschaubare Informationen zur Umweltsituation.

Im Rahmen des Öko- bzw. Nachhaltigkeitsaudits erfassen Schüler und Lehrer Informationen zum schulischen Umweltschutz. Sie interessieren sich z. B. dafür, wie viel Energie oder Wasser die Schule verbraucht und wie viel Abfall erzeugt wird.

Hierzu kann eine Vielzahl von Informationen zusammengetragen werden, z. B. beim Wasser:

Indikatoren dienen dazu, aus dieser Fülle von Informationen die wichtigsten herauszufiltern. Ein solcher Indikator ist z.B. der Wasserverbrauch der Schule pro Jahr.

Es gibt absolute Indikatoren (jährlicher Wasserverbrauch einer Schule in m³/a) und spezifische Indikatoren (jährlicher Wasserverbrauch einer Schule pro Person in m³/Pers.a).

Aufgrund solcher Indikatoren können Sie z.B.

Die Arbeitsgruppe "Umweltmanagement-Zertifikat für Lernende" am IQSH hat sich bei der Aufstellung der Indikatoren an der Denkweise von PING (Praxis Integrierter Naturwissenschaftlicher Grundausbildung) orientiert und daher Indikatoren für die Bereiche Energie, Stoffe und Leben entwickelt (siehe unten).

Beschreibung des Verfahrens

Indikatoren sind nur dann (im zeitlichen Verlauf bzw. zwischen Schulen) vergleichbar, wenn sie nach einem einheitlichen Verfahren ermittelt wurden. Entsprechende Arbeitsanleitungen können Sie über die nachfolgenden Links aufrufen.

Bereich Beschreibung, Anleitungen, Beispiele aus Schulen
Energie
Stoffe
Leben

Diskussion

Indikatoren helfen, komplexe Sachverhalte "auf den Punkt" zu bringen. Ein Diagramm, das z.B. den spezifischen Energieverbrauch einer Schule im Verlauf mehrerer Jahre abbildet, macht auf einen Blick Erfolge oder Defizite des Umweltschutzes erkennbar, und zwar wesentlich besser als seitenlange ausführliche Tabellen mit Einzeldaten. Das gilt für die hier vorgestellten Indikatoren genauso wie für die von Dr. Teichert / FEST entwickelten Kernindikatoren, welche über den Horizont des Umweltschutzes hinausgehen und auch andere Aspekte von Nachhaltigkeit einbeziehen. In diesem Sinne können Indikatoren auch im Rahmen komplexerer Managementsysteme zur Schulentwicklung sinnvoll verwendet werden.

Andererseits bildet solch eine Zeitreihe von Indikatoren nur einen Teil (z.B.) der Energiewirtschaft ab. Die Ursachen für einen Anstieg oder eine Reduzierung des Energieverbrauchs sind damit noch nicht geklärt. Um diese aufzuspüren und somit tatsächlich den Umweltschutz zu optimieren, wird in aller Regel eine umfangreichere Bestandsaufnahme, z.B. mit ausführlichen Checklisten, nötig sein.

Ein zweites Problem: Wenn Sie mit Indikatoren arbeiten, die von externer Seite vorgeschlagen wurden, übernehmen Sie bewusst oder unbewusst auch die ihnen zugrunde liegenden Leitvorstellungen, im oben genannten Beispiel also die Vorstellung, eine Schule solle möglichst wenig Energie verbrauchen. Andere Sichtweisen (z.B. dass eine Schule einen möglichst hohen Anteil der benötigten Energie aus erneuerbaren Energieträgern beziehen bzw. daraus selbst herstellen sollte), werden dadurch potenziell an den Rand gedrängt.

Wer Nachhaltigkeit als einen diskursiven und partizipativen Prozess ansieht, wird daher kaum der Versuchung erliegen, Indikatoren als letzte Wahrheiten zur Nachhaltigkeit zu missdeuten. Sie sind ein gutes Instrument zur Kommunikation über Nachhaltigkeit, sie sollten den schulischen Diskurs über Nachhaltigkeit beflügeln (und nicht beenden!), und sie müssen für einen professionell organisierten Prozess der Verbesserung in der Regel durch detailliertere Einzeldaten egänzt werden.

Quellen