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Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

Kernindikatoren für Nachhaltigkeit

Träger / Kontakt

FEST Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e. V.
Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg
Dr. Volker Teichert, wissenschaftlicher Referent für Ökonomie
Telefon: 0 62 21 / 91 22 - 20, Fax: 0 62 21 / 16 72 57

Zielgruppe

Schulen aller Schulformen

Ziel

Prägnante Aussagen zur Nachhaltigen Entwicklung in Schulen treffen.

Steckbrief

Mit den Indikatoren wird der Blick von Schulen auf vier Dimensionen der nachaltigen Entwicklung fokussiert: Ökologie, Ökonomie, Soziales und Partizipation. Zu jeder dieser Dimensionen werden fünf Kern-Indikatoren vorgeschlagen, mit deren Hilfe Schulen ihren Stand der nachhaltigen Entwicklung bewerten können. Hinweise zur Ermittlung werden ebenfalls gegeben.

Bislang wurde ein Indikatorenentwurf erarbeitet, dieser wird an vier Schulen getestet. Ferner ist vorgesehen, für einzelne Schulen Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen, in denen die Indikatoren beschrieben und in ihrer Entwicklung vorgestellt werden sowie Handreichung zur Aufstellung der Indikatoren erarbeiten.

Kernindikatoren für Nachhaltigkeit in Schulen (nach Teichert; Auswahl)

Ökologie

Ökonomie

Soziales

Partizipation

Beschreibung des Verfahrens

Nachhaltigkeitsindikatoren sind nur dann (im zeitlichen Verlauf bzw. zwischen Schulen) vergleichbar, wenn sie nach einem einheitlichen Verfahren ermittelt wurden. Die Veröffentlichung entsprechender Arbeitsanleitungen ist vorgesehen.

Diskussion

Indikatoren helfen, komplexe Sachverhalte "auf den Punkt" zu bringen. Ein Diagramm, das z.B. den spezifischen Energieverbrauch einer Schule im Verlauf mehrerer Jahre abbildet, macht auf einen Blick Erfolge oder Defizite des Umweltschutzes erkennbar, und zwar wesentlich besser als seitenlange ausführliche Tabellen mit Einzeldaten. Das gilt für die hier vorgestellten Indikatoren genauso wie für die vom IQSH verwendeten Kenndaten. Beachtenswert ist dabei, dass die Nachhaltigkeitsindikatoren deutlich über den "traditionellen" Rahmen des Umweltschutzes hinaus gehen und auch ökonomische und soziale Größen sowie die Partizipation mit einbeziehen. In diesem Sinne können Indikatoren auch im Rahmen komplexerer Managementsysteme zur Schulentwicklung sinnvoll verwendet werden.

Andererseits bildet solch eine Zeitreihe von Indikatoren nur einen Teil (z.B.) der Energiewirtschaft ab. Die Ursachen für einen Anstieg oder eine Reduzierung des Energieverbrauchs sind damit noch nicht geklärt. Um diese aufzuspüren und somit tatsächlich den Umweltschutz zu optimieren, wird in aller Regel eine umfangreichere Bestandsaufnahme, z.B. mit ausführlichen Checklisten, nötig sein.

Ein zweites Problem: Wenn Sie mit Indikatoren arbeiten, die von externer Seite vorgeschlagen wurden, übernehmen Sie bewusst oder unbewusst auch die ihnen zugrunde liegenden Leitvorstellungen, im oben genannten Beispiel also die Vorstellung, eine Schule solle möglichst wenig Energie verbrauchen. Andere Sichtweisen (z.B. dass eine Schule einen möglichst hohen Anteil der benötigten Energie aus erneuerbaren Energieträgern beziehen bzw. daraus selbst herstellen sollte), werden dadurch potenziell an den Rand gedrängt.

Wer Nachhaltigkeit als einen diskursiven und partizipativen Prozess ansieht, wird daher kaum der Versuchung erliegen, Indikatoren als letzte Wahrheiten zur Nachhaltigkeit zu missdeuten. Sie sind ein gutes Instrument zur Kommunikation über Nachhaltigkeit, sie sollten den schulischen Diskurs über Nachhaltigkeit beflügeln (und nicht beenden!), und sie müssen für einen professionell organisierten Prozess der Verbesserung in der Regel durch detailliertere Einzeldaten egänzt werden.

Teilnehmende Schulen

Quellen

Mehr zu Indikatoren im Rahmen des Öko-Audits