Schulqualität und nachhaltige Entwicklung PREMA® - Profitable Environmental Management
Träger / Kontakt
PREMA® und PRUMA® (Profitables Umweltmanagement) sind
eingetragene Warenzeichen der GZT Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit
Ansprechpartnerin für das Projekt: Ursula Becker, Freelancer
für die Firma Integration Umwelt & Energie, Team Leader
"Environmental Management", Tianjin
Mail: ubecker@integration.org
Zielgruppe
Schulen in der VR China
Ziel
PREMA® will einen dreifachen Gewinn erbringen:
- Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch einen ökonomischeren
Einsatz von Resourcen und Materialien
- Umweltentlastung durch Reduzierung der Emissionen, Abfälle
und Abwässer
- verbessertes Agieren und Reagieren der Organisation durch
verbesserte innerbetriebliche Abläufe.
Steckbrief
PREMA® wurde ursprünglich als betriebliches Umweltmanagementsystem
entwickelt und kam vor seiner Übertragung auf Schulen bereits
mit Erfolg in den chinesischen Provinzen Liaoning, Zheijiang und
Guizhou u.a. im in der Nahrungsmittel- und Chemieindustrie zur
Anwendung.
PREMA® bietet Schulen
- Hilfestellung beim Aufbau eines einfachen Umweltmanagementsystems,
dieses kann bei Bedarf zu einem Umweltmanagementsystem nach
ISO 14.001 ausgebaut werden
- ein einfaches Konzept, das ohne große Investitionen
zu Einsparungen führt
- Training für leitende Angestellte der Schule
- Partizipation der Schulgemeinschaft anstelle planwirtschaftlicher
Vorgaben
- Austausch im Rahmen von PREMA®-Schulnetzwerken
Beschreibung des Verfahrens
PREMA® ist ein sehr "schlankes" Verfahren, das
den Schulen keine starren Vorgaben macht. Die beteiligten Schulen
absolvieren folgende Schritte:
- Training, zentral durchgeführt, es beteiligen sich leitende
Mitarbeiter der Schule (Schulleiter, sein Stellvertreter bzw.
der Parteisekretär)
- Umsetzung in den Schulen, d.h. Datenerfassung, Ursachenanalyse,
Aufstellen von Aktionsplänen
- Austausch zwischen den Schulen im Rahmen der PREMA®-Schulnetzwerke
Diskussion
Um die Bedeutung von PREMA® für Chinesische Schulen
würdigen zu können, ist es sinnvoll, sich die Unterschiede
zwischen deutschen und chinesischen Schulen vor Augen zu halten.
Dazu können hier nur einige Stichpunkte angeführt werden.
- Das Bildungssystem in China ist stark zentralisiert. Entscheidungen
werden top-down umgesetzt, wobei neben der Schulleitung die
jeweilige Parteileitung eine Schlüsselrolle innehat.
- Partizipation der Schulgemeinschaft spielt daher - anders
als in den in diesem Bereich vorgestellten Managementsystemen
- bei der Schulentwicklung eher eine sehr geringe Rolle.
- Neben den staatlichen Schulen gibt es in China Schulen, die
nur geringe staatliche Zuschüsse erhalten, sich ansonsten
über Schulgebühren finanzieren und dabei nach wirtschaftlichen
Kriterien arbeiten. Solche Schulen - vor allem Mittelschulen
- sind oft sehr gut ausgestattet, verfügen z.B. über
eigene Internate, großzügige Sportanlagen und sogar
Hallenbäder; sie weisen daher auch einen entsprechend hohen
Ressourcenverbrauch auf. Solche Schulen stehen im Zentrum der
gegenwärtigen Zielgruppe von PREMA®. Derartige Schulen
können bspw. 1000-3000 Schüler haben.
- Energie, Wasser und die Abfallentsorgung sind in China bislang
noch sehr billig. Dementsprechend sind die "Gewinne"
der beteiligten Schulen kaum mit denen deutscher Fifty-fifty-Schulen
zu vergleichen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch in
der VR China die Preise für diese Ressoucen mittelfristig
ansteigen werden.
- Mit der staatlichen "greenschools"-Kampagne, die
enge Parallelen zur Kampagne "Umweltschule in Europa"
aufweist, gibt es bereits Strukturen, die für die weitere
Implementation von PREMA® genutzt werden können.
Mit PREMA® wird - ähnlich wie beim Öko-Audit
in Anlehnung an EMAS (II) - Know-how aus dem gewerblichen
Bereich für Schulen nutzbar gemacht. Die bisher beteiligten
Schulen konnten deutliche Erfolge bei der Einsparung von Ressourcen
erzielen.
Mit dem partizipativen Ansatz, bei dem die Schulen selbst Ziele
und Maßnahmen festlegen und mit der im Projekt integrierten
Vernetzung von Schulen werden Strukturen geschaffen, die für
das Chinesische Bildungssystem hoch innovativ sind.
Teilnehmende Einrichtungen (Beispiele)
Einen (in deutscher Sprache verfassten) Exkurs in die 4. Grundschule
Liaoyang finden Sie in dem Artikel "Öko-Audit
in Schulen in der Provinz Liaoning".
Quellen
- Ursula Becker und Eva Sternfeld: Umwelterziehung in China.
UmweltWirtschaftsForum 13 (2005) S. 4-10
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