Geschwister-Scholl-Gymnasium: Lernen lernen
Schlüsselqualifikationen am Scholl aus Schülersicht
Völlig neue Berufe sind entstanden und fordern völlig neue
Fähigkeiten. Der Bildungsbegriff muss für die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts neu definiert werden.
Neben Fachwissen sollen die Schulen nun Schlüsselqualifikationen für
das Berufsleben vermitteln. Diese Fähigkeiten bezeichnet Ministerin Gabriele Behler als „Qualifikationen, mit denen Menschen die Veränderungen in Arbeit und Beruf, Freizeit
und Familie sowie Gesellschaft und Kultur selbstständig bewältigen können...“
Diese Fähigkeiten sind vorrangig deshalb notwendig geworden, weil
sich auf einzelnen Gebieten das Fachwissen ständig erweitert und somit ein lebenslanges
Dazuund Umlernen erforderlich ist. Gefordert werden u.a. Selbstständigkeit,
Teamgeist, Kreativität, ein gutes Sozialverhalten, Verantwortungsbewusstsein,
logisches Denken und Motivation. Dass jede weiterführende Schule einem Schüler
selbstständiges Lernen und logisches Denken abverlangen muss, sollte als selbstverständlich
gelten. Man wird wohl (unabhängig von der Schulform) zum Beispiel davon
ausgehen können, dass ein Schulabgänger in der Lage ist, auch ungeübte Worte
fehlerfrei schreiben zu können. Er sollte zumindest in der Lage sein, sich aus eigener
Initiative über die richtige Schreibweise kundig zu machen. Eine weitreichende Selbstständigkeit wird für Jugendliche beispielsweise durch Referate und Interviews
sowie Facharbeiten, zu denen alle Informationen selbst beschafft werden müssen, zu einer
Selbstverständlichkeit. Planen und Organisieren heißt ein weiterer Punkt.
Nicht nur in AGs haben Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
souverän erfolgreiche Aktionen auf die Beine gestellt. Seit mehreren
Jahren verkaufen die Schüler des Eine-Welt-Projektes im Foyer GEPA-Produkte
aus fairem Handel und spenden einen Teil des Gewinnes an das Friedensdorf
in Oberhausen. Schüler
und Schülerinnen der Physik-AG sorgen dafür, dass Heizkosten
durch sorgfältige
Temperaturüberwachung gespart werden, was nicht nur der Umwelt,
sondern auch dem Schuletat zugute kommt, und im letzten Jahr veranstalteten
Schüler aus der
11. Klasse mit Unterstützung der Schulleitung eine große Spendenaktion
für das Kinderhilfezentrum: Scholl bewegt!
Verantwortung zu übernehmen,
lernt man am besten in der Bio- AG, man kümmert sich zuverlässig
um Blumen und Fische und zweimal wöchentlich am Nachmittag auch
um den neu angelegten Schulgarten.
Chor und Orchester schulen Musikalität
und Kreativität, was
für den späteren Beruf nicht ohne Bedeutung ist, denn Musizieren
macht klug! Besonderer Wert wird an unserer Schule auf das Herzstück
Hitzenlinde gelegt. Die Fahrten in das Schullandheim im Allgäu schweißen
die Klassengemeinschaft zusammen, schulen das Sozialverhalten in der
Gruppe und schaffen Teamgeist. Aber auch in Projektwochen und im Unterricht
wird Gruppenarbeit gefordert und gefördert.
Motivation schlussendlich,
der Wunsch dazuzulernen und die Bereitschaft, sich für neues Wissen
und neue Fähigkeiten zu begeistern, kann sicherlich
durch interessant gestalteten Unterricht und die persönliche Begeisterungsfähigkeit
des Lehrers unterstützt werden, dennoch sind dies Voraussetzungen,
die ein Schüler
jenseits der Schulpflicht von sich aus mitbringen muss.
Lise Reinauer
(Januar 2002)
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