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Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

Österreichisches Umweltzeichen

Träger / Kontakt

Bundesministerium für Land- und Fortstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abt. VI/5, DI Elvira Kreuzpointner, Stubbenring 1, A-1010 Wien

und

VKI Verein für Konsumenteninformation, Team Umweltzeichen, Mag. Daniela Ostheim, Linke Wienzeile 18, A-1060 Wien

Zielgruppe

Ausbildungsstätten in Österreich: Pflichtschulen, sonderpädagogische Zentren, Berufsschulen, polytechnische Schulen, berufsbildende mittlere und höhere Schulen, allgemein bildende höhere Schulen sowie Institutionen, die überwiegend für die Aus- und Weiterbildung von Lehrer/innen zuständig sind.

Ziel

Alle am schulischen Alltag beteiligten Personen sollen sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. In konkreten Projekten sollen sie erfahren, dass Umweltschutz machbar ist, und sie sollen so zu weiterem Handeln angeregt werden. Der Begriff "Umwelt" wird hierbei ganzheitlich gesehen und schließt Ökologie, aber auch physische, psychische und soziale Gesundheit mit ein.

Mit dem Mittel eines von externer Seite vergebenen Zertifikats soll eine Qualitätsentwicklung in den Schulen initiiert werden.

Steckbrief

Seit Anfang 2002 können Schulen in Österreich ein Umweltzeichen erwerben. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft haben dazu einen umfangreichen Kriterienkatalog vorgelegt. Damit werden die teilnehmenden Schulen durch Externe überprüft, und bei positivem Ergebnis bekommen sie das Umweltzeichen verliehen.

Der Katalog umfasst folgende zehn Kriterienbereiche:

  1. Umweltmanagement, Information und Soziales
  2. Umweltpädagogik
  3. Gesundheitsförderung, Ergonomie und Innenraum
  4. Energienutzung und -einsparung, Bauausführung
  5. Verkehr und Mobilität
  6. Beschaffung und Unterrichtsmaterialien
  7. Lebensmittel und Buffet
  8. Chemische Produkte und Reinigung
  9. Wasser, Abwasser, Abfallvermeidung und -reduktion
  10. Außenraum

Dabei gibt es

Die Einhaltung aller einschlägiger gesetzlicher Vorschriften ist eine grundlegende Voraussetzung für die Erteilung des Umweltzeichens.

Beschreibung des Verfahrens

Die Kriterien des Umweltzeichens sind nur dann zu erfüllen, wenn die Bildungseinrichtung Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit umfassend in Management, Unterricht, Schulleben und die Bewirtschaftung der Schule integriert. Wie sie das realisiert, ist ihr weitestgehend selbst überlassen, allerdings werden im Kapitel 4.1 Kriterien zum Management abgefragt.

Das vorgeschriebene Verfahren umfasst daher nur die Zertifizierung.

Schulen können sich zur Zertifizierung anmelden, wenn sie Aussicht auf Erfolg sehen. Da der Kriterienkatalog öffentlich zugänglich ist, haben die Schulen auch ein Instrument für die Selbstbewertung in der Hand.

Bei der Zertifizierung wird die Schule anhand der oben skizzierten Grundsätze überprüft. Erfüllt sie die Ansprüche erfüllt, erhält sie für einen Zeitraum von vier Jahren das Umweltzeichen zugesprochen. Danach wird eine erneute Evaluation vorgenommen.

Diskussion

Kern des Verfahrens ist die Fremdbewertung der Schulen zur Vergabe des Umweltzeichens. Mit einem detailliert vorgegebenen Kriterienkatalog wird dabei ein objektives, transparentes und damit faires Verfahren abgesichert. Im Kriterienkatalog werden umfangreiche Zielvorstellungen einer umweltgerechten Bildungseinrichtung dargelegt. Im Unterschied zum Öko-Audit nach EMAS-Verordnung (welche detaillierte Standards für das Management setzt) werden hier vor allem einzelne Umweltleistungen abgefragt, z.B. Einsatz von Recyclingpapier oder Verwendung von Lebensmitteln aus fairem Handel in der Kantine bzw. im Kochunterricht. Mit den oben genannten Bedingungen für die Erteilung des Zerrtifikats setzt das Umweltzeichen (recht hohe) Mindeststandards, die von jeder Bildungseinrichtung beliebig weit überboten werden dürfen.

Schulen können den öffentlich zugänglichen Kriterienkatalog auch für eine Selbstbewertung nutzen - auch außerhalb der Republik Österreich.

Im Bereich Umweltmanagement macht das Umweltzeichen einen Spagat. Einerseits fordert es - zu Recht - die Schulen auf, ein eigenes Schulleitbild mit Umweltleitbild zu erarbeiten (dabei werden ausdrücklich Beziehungen zu Q.I.S. geknüpft). Andererseits werden mit dem Kriterienkatalog auch implizite bzw. explizite Leitvorstellungen in die Schule hineingetragen. Der Kriterienkatalog sollte daher die Suche nach eigenen Wegen zur Nachhaltigkeit in den Schulen nicht ersetzen, sondern diese "nur" unterstützen. Denkbar ist bspw. auch, dass eine Schule ein Nachhaltigkeitsaudit oder ein SINa-Audit durchführt und den Kriterienkatalog als ein zusätzliches Instrument für die Selbstbewertung bzw. bei der Aufstellung konkreter Ziele und Programme mit nutzt.

Teilnehmende Schulen

siehe http://www.umweltzeichen.at/

Quellen