Abfall enthält wertvolle Ressourcen, die zuvor aus der Umwelt entnommen worden sind und die es nun auf einer möglichst hohen Stufe wiederzuverwenden bzw. schadlos zu beseitigen gilt. Die Abfallentsorgung des Schulzentrums kostet jährlich einen fünfstelligen Euro-Betrag. Und nicht zuletzt stellt unsachgemäß weggeworfener Abfall eine Belästigung dar. Die Reduzierung des Abfalls ist daher schon seit einigen Jahren ein Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsaudits an unseren Schulen.

Bestandsaufnahme

Diagramm zur Zusammensetzung des Abfalls nach Jahren 2000 und 2005

Diagramm, Anteil in Prozent 2000 im Vergleich mit 2005

Um das Müllproblem anhand von Zahlen belegen zu können, führten wir am 2. Juni 2005, genau fünf Jahre nach der ersten, eine zweite Mülluntersuchung im Schulzentrum durch. Diese führte zu folgendem Ergebnis:

Verpackungsmaterial (Papier, Dosen, Plastikflaschen, Trinkpäckchen usw.) stellt nach wie vor den Hauptanteil am Müllaufkommen dar. Dabei stammen ca. 2/3 aus den Getränkeautomaten und dem Schulkiosk, wogegen 1/3 von außerhalb in die Schule mitgebracht werden.

Da die Getränke in der Schule nur noch in Form von Trinkpäckchen und Plastikflaschen angeboten werden, ging der Dosenanteil im Vergleich zu 2000 deutlich zurück, während die übrigen Verpackungsmaterialien zugenommen haben. Das gilt insbesondere für Trinkpäckchen.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage an die Schüler, wie man zur Müllvermeidung beitragen könnte, von besonderer Bedeutung. Wie schon im Jahr 2000 glauben auch 2005 fast die Hälfte der Schüler, dass die Benutzung des Abfalleimers bereits zur Müllvermeidung beiträgt (Abbildung).

Nur etwas mehr als die Hälfte der Schüler gibt an, in der Schule auf Trennmöglichkeiten aufmerksam gemacht worden zu sein.

Der nach wie vor hohe Anteil von Plastikbechern und Plastik-Pfandflaschen im Restmüll ist nach Angaben der Schüler, wie auch schon im Jahre 2000, auf Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit bei der Entsorgung durch Pfandautomaten zurückzuführen.

In diesem Zusammenhang befragten wir diesmal die Schüler auch, wo die Mülltrennung ihrer Meinung nach besser klappt: 74% meinten zu Hause und nur 26% gaben an in der Schule. Als Begründung gaben sie hierzu an, dass man sich zu Hause eher kontrolliert fühlt und dort die Trennmöglichkeiten deutlicher wahrgenommen werden.

Diagramm, Anteil in Prozent 2000 im Vergleich mit 2005

Wir wollten auch diesmal wissen, wie viele der Schüler ihre Pausenverpflegung von außerhalb mitbringen. Dies wird mehr oder weniger regelmäßig von 81% getan. Bei der Umfrage 2000 gaben insgesamt 64% der Schüler an, ihre Pausenverpflegung von außerhalb mitzubringen. Der Anstieg ist nach Angaben der Schüler auf die zu hohen Preise am Kiosk und am Automaten zurückzuführen.

Auch diesmal befragten wir die Schüler, wie die Nahrungsmittel, die von außen mitgebracht werden, verpackt sind. Die meisten Zahlen weichen nur geringfügig gegenüber der Untersuchung von 2000 ab, nur bei Alufolie ergibt sich ein Anstieg von 16 auf 25%, was vor allem auf einen hohen Anteil von Verpackungen für Müsliriegel etc. zurückzuführen ist (siehe Abbildung).

Fazit und neues Programm

Das Abfallthema ist für uns nach wie vor aktuell. Im neuen Programm konzentrieren wir uns auf drei Ziele. Wir wollen

  • abfallvermeidendes Verhalten erleichtern,
  • Informationsdefizite bei den Schülern abbauen und
  • weiterhin zur Abfallvermeidung bzw. Abfalltrennung motivieren.
Ziele Maßnahmen
Abfallvermeidung Kleinere Papiertüten beim Brötchenverkauf
Hinweis im Kiosk, dass der Verzicht auf eine Verpackungstüte möglich ist
Anteiliges Aufkommen bei Plastikflaschen überprüfen (Kiosk / Automat /außerhalb)
Überprüfen, ob eine Erhöhung des Pfandes für Flaschen und Becher (Kiosk /Automat) möglich ist.
Kluft zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten verringern Motivationsarbeit für Abfallvermeidung und Abfalltrennung bei Lehrern und Schülern
Informationsdefizite bezüglich der Mülltrennung an unserem Schulzentrum abbauen Verbesserte Information durch Lehrer und SV
Hinweis auf Mülltrennung im Eingangsbereich des Schulzentrums anbringen

 

Abfall 2001

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