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Unesco-Dekade

Kein Tag ohne Power – Energetischer Tagesablauf eines Schülers (Kl. 7/8)

Ziele

Bedeutung von Energieumwandlungen im Alltag reflektieren. Auf einfachem Niveau persönlich relevante Tipps zum Energiesparen kennen lernen.

Fachbezug

Vorbereitungs- und Durchführungsaufwand

I (gering)

Zeitbedarf

1-2 Unterrichtsstunden

Voraussetzungen und Vorbereitung

Diese Lehreinheit kann realisiert werden, wenn sich die Schüler mit den Begriffen Arbeit, Leistung und Energie vertraut gemacht haben.

Die Schüler können sich in einer Hausaufgabe auf die Lehreinheit vorbereiten, indem sie einmal einen typischen Tagesablauf Revue passieren lassen und die Geräte und Maschinen notieren, die darin eine Rolle spielen.

Ein Energiekostenmessgerät ist erforderlich, wenn Sie nicht mit den Pauschalwerten arbeiten, sondern eigene Daten zur Leistung elektrischer Geräte erfassen wollen.

Durchführung

Aus dem Kontext des Physik- bzw. Technikunterrichts heraus sollen folgende Leitfragen beantwortet werden:

Leitfragen

Energetischer Tagesablauf

Gehen Sie zunächst mit Ihren Schülern den Tag Stunde um Stunde durch und "sammeln" Sie die verwendeten elektrischen Geräte. Sie können das z.B. als Fortsetzungsgeschichte zusammentragen, d.h. die Schüler sitzen im Kreis, und jeder sagt reihum einen Satz, der mit dem Thema zusammenhängt. ("Um 6:30 hat mich mein Radiowecker mit der Morningshow meines Lieblings-Senders geweckt." - "Ich habe das Licht angeschaltet." - "In meinem Zimmer war es angenehm warm." ...) Notieren Sie die erwähnten elektrischen Geräte an der Tafel.

Energieeinsparung

Überlegen Sie dann, wie Sie Energie einsparen können. Verwenden Sie dazu die folgende Tabelle und ergänzen Sie diese nach Bedarf.

Je nachdem, welches Vorwissen Ihre Klasse hat, können Sie die Energiespartipps mit der gesamten Klasse zusammentragen, oder Sie müssen Ihre Schüler zunächst nach Energiespartipps recherchieren lassen.

Energetischer Tagesablauf – einige Beispiele
Geräte Energiespartipps
Elektrowecker mechanischer Wecker
Radio Netzteil benutzen, notfalls wieder aufladbare Akkus. Batterien sind die teuerste Stromquelle. Geräte nach Gebrauch ausschalten (kein Stand-by).
Schulbus Bus und Bahn sind gute, Energie sparende Verkehrsmittel. Autos (Lehrer!) verbrauchen mehr Energie pro Person. Wer Rad fährt und zu Fuß geht, verbraucht am wenigsten Energie.
Heizung 20 °C reichen aus, wer es wärmer haben will, braucht deutlich mehr Energie.
Taschenrechner Im Kopf zu rechnen hält den Geist fit. Ansonsten sind Taschenrechner mit Solarzellen eine gute Alternative.

Wer heute in Deutschland elektrische Haushaltsgeräte kauft, kann sich an dem (gesetzlich vorgeschriebenen) Energieetikett über deren Stromverbrauch informieren. Das betrifft insbesondere Kühlgeräte, Gefriergeräte, Waschmaschinen und Wäschetrockner sowie Elektroherde. Auf diesem Etikett werden die Geräte in Effizienzklassen von A bis F eingeteilt. Besonders sparsame Geräte (Effizienzklasse A) kosten oft etwas mehr, aber diese Investition rechnet sich in der Regel aufgrund der Einsparung in den Stromkosten.

Energietauschmarkt

Schließen Sie die Lehreinheit mit einem „Energietauschmarkt“ ab! Notieren Sie dafür mehrere verschiedene elektrische Geräte und deren Leistung an die Tafel. Einige Beispiele sind unten tabellarisch aufgelistet. Anstatt die vorgegebenen Zahlen zu verwenden, können Sie auch die Leistung entsprechender Geräte in Ihrer Schule ermitteln und diese Werte verwenden. Eröffnen Sie den Tauschhandel, indem Sie z.B. „15 Minuten toasten“ anbieten. Ihre Schüler sind nun aufgerufen, eine andere Energiedienstleistung anzubieten, für die die gleiche Menge an elektrischer Energie (also 0,25 kWh) benötigt wird (z.B. 4,2 Stunden Beleuchtung mit einer Glühlampe). Wer einen korrekten Tauschwert anbieten kann, darf die nächste Aufgabe stellen.

Elektrische Geräte und deren Leistung (Pauschalwerte)
Gerät Leistung (W) Gerät Leistung (W)
Toaster 1000 Plasmafernseher 106 cm Bildschirmdiagonale 300
Staubsauger 1200 Röhrenfernseher 76 cm Bildschirmdiagonale 100
Mikrowelle 1000 Computer (mit Monitor und Sound) 150
Elektrobackofen 3000 Glühlampe 60
Fön 1600 Energiesparlampe 10
Grill 1500 Radio 30
Friteuse 2000    

Bei diesem Tauschhandel sollen Ihre Schüler verstehen, dass gerade die Geräte, die elektrische Energie in Wärme umwandeln, wichtige Stromverbraucher sind. Hier lohnt es sich besonders, sparsam zu sein! Fassen Sie dieses kleine Spiel entsprechend zusammen!

Erfahrungen und Ergebnisse

Die Lehreinheit kann als altersgemäße Auflockerung des Physikunterrichts dienen. „Energie“, „Arbeit“ und „Leistung“ sind (nicht nur) für jüngere Schüler recht abstrakte physikalische Begriffe – der Energietauschmarkt kann helfen, diesen Begriffen eine Gesicht zu verleihen.

Spezielle Tipps

Wenn Sie nicht mit den oben angegebenen Pauschalwerten arbeiten sondern die Leistung elektrischer Geräte selbst messen möchten, dann müssen Sie sich die dazu erforderlichen Messgeräte nicht unbedingt kaufen: Bei der Aktion No-Energy (www.no-e.de/ > Rubrik Schulen) können Sie kostenlos einen Koffer mit Messgeräten ausleihen (Energiekostenmessgeräte, Demonstrationsmaterialien, Lehrerhandreichung und ein Klassensatz der Broschüre "Energiesparen im Haushalt"). Sie müssen lediglich die Portokosten für die Rücksendung des Koffers tragen.

Wenn es in den Kontext der Umweltarbeit Ihrer Schule passt, könnten die Schüler ihren energetischen Tagesablauf als Comic gestalten und auf geeignete Weise – in der Schülerzeitung oder an einer Wandzeitung – veröffentlichen.

Merken Sie sich besonders witzige Energiespartipps Ihrer Schüler! Vielleicht können Sie diese an anderer Stelle für Ihre Umweltarbeit gebrauchen.

Literatur und Kontakte

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Diese Unterrichtseinheit wurde zuerst publiziert in: Tilman Langner: Die Fundgrube für den Umweltschutz in der Sekundarstufe I. Berlin: Cornelsen Scriptor, 2000

 

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