Kopfbanner Umwelt und Gesundheit
Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

Einführung

Durch die Verbindung zur eigenen Gesundheit wird eine ganz persönliche Sicht auf Umweltprobleme berührt. Deshalb – und trotz der vielfältigen Überschneidungen mit den anderen Bereichen dieses Servers – soll dem Themenbereich Umwelt und Gesundheit ein eigenständiger Bereich gewidmet werden.

Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, sondern ein Zustand körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Umwelt und Krankheit, Gesundheit oder Wohlbefinden?

Menschen erkranken z.B. an:

Drei provozierende Behauptungen können aufgestellt werden:

  1. Was uns krank macht, macht auch unsere Umwelt krank! Krankheit und Umweltprobleme können zwei Seiten einer Medaille sein. So schadet übermäßiger Fleischverzehr der Gesundheit, vor allem weil mit zu viel Fleisch auch zu viel Fett und Energie aufgenommen wird. Die industrielle Fleischproduktion, mit welcher wir uns überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen haben zu viel Fleisch zu konsumieren, belastet auch die Umwelt erheblich. Die Massentierhaltung macht aus dem Individuum Tier einen gesichtslosen Bioreaktor, dessen Lebenszweck auf die Synthese von Eiweißen und Fetten reduziert ist. Sie produziert Gülle, welche Boden und Wasser belasten kann. Fleisch zu verzehren, ist ein schöner aber teurer Luxus, denn um eine Nähreinheit Fleisch zu erzeugen, sind ca. 7 Nähreinheiten an pflanzlichen Nahrungsmitteln erforderlich – eine Fleischmahlzeit kostet daher siebenmal so viel landwirtschaftliche Nutzfläche, Düngemittel oder Pestizide wie eine Getreidemahlzeit. Die Ernährung ist für uns (in Deutschland) einer der wichtigsten Bereiche, mit denen wir als Konsumenten den Klimawandel mit verursachen - ein durchschnittlicher Deutscher erzeugt mit seiner Ernährung 1,65 t Treibhausgase (CO2-Äquivalent) pro Jahr, das sind 15% der persönlichen Treibhausgase (siehe Einführung Klimaschutz).
  2. ÄpfelKinder sind wehrlose Opfer – Erwachsene sind (Mit-)Täter! Erwachsene rauchen aktiv, Kinder müssen passiv mit rauchen, bevor sie als Jugendliche die Möglichkeit haben, selbst bewusst ihre Lungen zu schädigen. Erwachsene bestimmen, wer wann und mit welchem Ziel unterwegs sein muss sowie welche Verkehrsmittel eingesetzt werden. Kinder atmen die Autoabgase ein oder werden bei Unfällen verletzt. Auch in ihrem Essverhalten sind die Kinder ein Produkt der Erwachsenen; in Deutschland wurde z.B. nachgewiesen, dass Kinder aus einem sozial und ökonomisch schwächeren Elternhaus wesentlich stärker zu falscher Ernährung tendieren als Kinder aus „gutem Hause“.
  3. Wir Menschen in den Industrieländern werden krank durch Wohlstand – Menschen in Entwicklungsländern werden krank durch Mangel! Viele Bundesbürger ernähren sich zu fett, zu süß, zu einseitig und allgemein zu reichlich. Die Folgen sind Herz-Kreislauf-Krankheiten, Karies, Diabetis oder andere Leiden, deren Behandlung mit knapp 42 Milliarden Euro jährlich etwa ein Drittel des gesamten Gesundheitsbudgets verschlingt (Zittlau, Jörg / Kriegisch, Norbert, 1998). Während für einen Deutschen im statistischen Durchschnitt Nahrungsmittel mit einem Wert von fast 3.500 kcal (14.700 kJ) zur Verfügung stehen, sind es für einen Inder nur 2.200 kcal und für einen Äthiopier nur 1.700 kcal (Angaben gerundet aus Lackmann, Jürgen, 1996). Die Differenz zwischen Reich und Arm wird noch viel größer, wenn – siehe oben – einbezogen wird, dass der Deutsche etwa zehnmal so viel tierische Nahrungsmittel zu sich nimmt wie der Äthiopier. Im Jahr 2000 waren 858 Millionen Menschen (14% der Weltbevölkerung) unterernährt. Zentralafrika hat mit über 60% den höchsten Anteil der unterernährten Menschen; dennoch leben absolut die meisten unterernährten Menschen in Indien. Unterernährung ist weltweit für mehr als die Hälfte aller Todefälle bei Kindern verantwortlich; ein Anteil, den mit Ausnahme der Pest keine Infektionskrankheit jemals erreicht hat.

Vor diesem Hintergrund können Sie gemeinsam mit Ihren Schülern

Im Mittelpunkt der hier veröffentlichten Materialien stehen die Themen Lärm und Ernährung. Das ist Absicht, denn bei diesen Themen sind Schüler ambivalent Opfer und Täter zugleich. „Umweltbildung“ kann hier darauf zielen, Selbstschädigungen zu vermeiden. In wenigen kurzen Lehreinheiten können diese Themen allerdings nur ausschnittsweise behandelt werden.

Sie können dabei folgende Fächer einbeziehen:

Quellen