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Unesco-Dekade

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„WE WANT THE REAL DEAL“

Stimmen der International Climate Champions von Weltklimagipfel Kopenhagen
(5.-18. Dezember 2009)

Sönke

Die Teilnahme am UN-Weltklimagipfel war für mich voller neuer und aufregender Eindrücke

Einerseits habe ich interessante Leute getroffen und viel über ihr Engagement für den Klimaschutz erfahren, andererseits bekam ich einen Eindruck von den politischen Verhandlungen und welch komplexes System dahinter steckt.

Zu den Highlights der Woche gehört für mich die Rede von Al Gore, der mich durch sein enormes Sachwissen über den Klimawandel und seine politischen Kenntnisse beeindruckte.

Für mich ist es wichtig den Politikern deutlich gemacht zu haben, dass die Jugendlichen aus der ganzen Welt ein faires und bindendes Abkommen fordern.

Fiona

Ich hatte die große Möglichkeit eine Woche in Kopenhagen zu sein und aktiv an der COP15, zusammen mit tausenden von jungen Menschen aus ganzer Welt, teilzunehmen.

Als Teil der internationalen British Council Delegation war es mir nicht nur möglich über die Arbeit der ICCs zu informieren, sondern auch aktiv Veranstaltungen mit zu organisieren, an verschiedensten Aktionen teilzunehmen, in den intensiven Austausch mit Politikern, Delegierten, Wissenschaftlern und anderen interessanten Persönlichkeiten zu kommen, mein Wissen über den Klimawandel und Klimapolitik zu erweitern, mit verschiedensten Leuten zum Beispiel aus den Medien zusammenzuarbeiten und, was besonders wichtig ist, mit den internationalen Jugendbewegungen in Kontakt zu treten und sich mit ihnen enger zu vernetzen.

Einige der wichtigsten Ereignisse in Kopenhagen war zum einen der Kontakt eben zu diesen Jugendbewegungen und besonders zu den ICCs aus den verschiedensten Ländern.

Kopenhagen bot uns Jugendlichen eine unglaublich vielfältige und große Plattform zum Austausch, Vernetzen, Zusammenarbeiten und Lernen.

Nicht zu vergessen sind die außergewöhnlichen Menschen mit denen man auf der COP15 in Kontakt kommen konnte. Sei es Erzbischof Desmond Tutu, unser Umweltminister, Präsidenten und Premierminister, oder einfach nur jeder einzelne junge Mensch, der so viel Energie und Leidenschaft in sein Engagement steckt.

Auch wenn Kopenhagen nicht das Ergebnis brachte, welches jeder sehen wollte, wir sollten daran denken: „Besser kein Deal als ein schlechter.“ Denn nun liegt es daran was die COP16 bringen wird. Der Druck der Weltöffentlichkeit wird weiter wachsen und größer werden. Nach Kopenhagen laufen die Planungen unter uns Jugendlichen für 2010 auf Hochtouren.

Franka

Da die UN festgestellt hatte, dass zu viel NGO’s im Bella Centre anwesend waren, wurde der Eintritt für NGO Mitglieder limitiert. So mussten wir jeden Morgen einen Plan aufstellen, zu welchen Debatten und Events wir gerne hingehen würden um uns zu registrieren.

Am ersten Abend in Kopenhagen hatten einige ICC’s und ich die Gelegenheit, die Rede von Desmond Tutu zu hören, die sehr beeindruckend war. Er hat unter anderem gesagt; “wir haben nur eine Erde und wenn diese zerstört ist wird es keine weitere geben und wir leben gemeinsam auf ihr, wir schwimmen oder ertrinken gemeinsam.“ Er beendete seine Rede mit den Worten: „wir haben keine andere Option als ein bindendes und faires Abkommen zu erlangen. Wir haben nicht die Option zu versagen.“

Nach Bischof Tutu, wurden Reden von Menschen gehalten, die aus Regionen der Erde stammen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Diese „International Climate Hearing“ waren sehr emotional und motivierend, da die Betroffenen selbst von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Klimawandel erzählten.

Weiterhin hatten wir im Lauf der Woche die Chance die wirklich faszinierende Rede von Al Gore zu hören, mit dem ehemaligen Präsident von Costa Rica zu sprechen, sowie ein Gespräch über den Verlauf der Verhandlungen mit dem Deutschen Umweltminister Norbert Röttgen zu führen und bei der UN Debatte mit Ban Ki Moon anwesend zu sein. Besonders spannend war, dass nach der Debatte Fragen von Publikum gestellt werden konnten, die von den UN Delegierten beantwortet wurden. Ich hatte auch die Gelegenheit, an der „BBC World Youth Debate“ teilzunehmen, bei der viele Mitarbeiter des British Council anwesend waren um Fragen Rund um den Klimawandel zu diskutieren.

An unserem vorletzten Abend haben wir uns einer Gruppe friedlich protestierender Jugendlicher angeschlossen, die geplant hatten, so lange im Bella Centre zu bleiben, bis ein bindendes und faires Abkommen erzielt werden würde. Obwohl uns klar war, dass wir wahrscheinlich gehen würden müssen, richteten wir uns darauf ein, die ganze Nacht zu bleiben, da am nächsten Tag nur noch 300 NGO’s Zutritt zum Bella Centre haben würden. Allerdings wurden wir um halb ein Uhr Nachts von den Sicherheitskräften gezwungen, das Centre zu verlassen.

Louise

Für mich als International Climate Champion des British Council sah trotz der schlechten Omen alles positiv aus. Oder besser: musste positiv aussehen. 2050 lebe ich noch immer auf diesem Planeten, habe wahrscheinlich Kinder und Enkel, welche ebenso ihre Umwelt genießen sollen können; ich muss für den Planeten kämpfen, mir bleibt keine andere Wahl.

Für die International Climate Champions ging es primär darum, neue Kontakte aus aller Welt zu knüpfen und wir waren alle fleißig dabei. So hielt ich eine Rede im Arctic Tent von WWF über meine Arktis Expedition, nahm an einem Treffen der Wirtschaftsgruppe der YUNGO teil oder gab und begleitete Interviews für TV-Sender.

Zum Abschluss des Wochenendes wurde eine inspirierende Rede von Kumi Naidoo, Greenpeace-Chef, gehalten und Obamas Slogan „Yes, we can“ kurzerhand in „Yes we can, yes we must, yes we will“ umgeformt – wieder ein Ausdruck der Entschlossenheit der jungen Generation.

Am Ende kam es nicht zu dem Ergebnis, welches man sich erhofft hatte, große Enttäuschung machte sich breit, auch bei mir. Wieder geht durch ein nicht abgeschlossenes, verbindliches Abkommen Zeit verloren, Zeit, die wir nicht mehr haben.

Eigentlich hätten wir Jugendlichen die Verhandlungen führen müssen. So lassen wir uns zumindest von unserem gesunden Menschenverstand leiten und denken daran, dass es nur diesen einen Planeten für Millionen von Menschen gibt und dass wir ihn noch für eine möglichst lange Zeit teilen müssen.

Gregor

Wir ICC’s sind nach Kopenhagen zum UN-Weltklimagipfel gefahren um als Beobachter teilzunehmen und unserer Position, dass ein starkes, verbindliches Klimaabkommen notwendig ist, Ausdruck zu verleihen.

In den Hallen des Bella Centers laufen sich Personen verschiedener Kulturen und Gesellschaftsschichten über den Weg. Staatsoberhäupter überholen Flüchtlinge, buddhistische Mönche mit modernsten Handys begegnen christlichen Nonnen, Scheichs aus Arabien sind genauso anzutreffen wie Banker von der Wall Street. Die Veranstaltung erweckt den Eindruck eines großen Dorfes. Doch uns erreichen auch die Aufnahmen von den Demonstrationen von außerhalb des Bella Centers. Die Veranstalter sprechen von 100.000 Teilnehmern.

Wir haben an einer Veranstaltung von Prof. Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Klimaberater der Kanzlerin teilgenommen, im Anschluss an welche er sich noch die Zeit nahm unsere Fragen ausführlich zu beantworten.

Im Anschluss fand eine Stellungnahme von Oxfam International statt, mit Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, Mitgliedern des UN-Weltklimarates, sowie Klimazeugen aus verschiedenen Regionen der Erde. Die Liste dieser Klimaopfer lässt sich heute schon endlos fortsetzen, denn nach Angaben des Klimaforums der UN sterben jährlich mittel- oder unmittelbar 300.000 Menschen an den Folgen der globalen Erwärmung.

Wir treffen auch zufällig den deutschen Umweltminister Röttgen, der sich ebenfalls für ein Gespräch mit uns Zeit nimmt.

Besonders spannend war unsere Teilnahme an der Debatte der Vereinten Nationen, bei der Ban Ki Moon aus dem Stegreif eine umfassende Rede hielt und COP 15 als „die komplizierteste Veranstaltung inder Geschichte der Vereinten Nationen“ bezeichnete und an deren Ende das Publikum Fragen stellen durfte. Zum Abschluss der Veranstaltung versicherte Ban Ki Moon, dass „wo immer die Notwendigkeit besteht oder Flüchtlinge sind, dort wird auch die Flagge der Vereinten Nationen zu finden sein.“

Die Teilnahme am UN-Weltklimagipfel stellte für die meisten Teilnehmer ein unvergessliches Ereignis dar, auch wenn die Welt weiterhin auf ein verbindliches Klimaschutzabkommen wartet. Jedoch waren die verschiedenen Begegnungen und Gespräche auf der Konferenz sehr gewinnbringend. 2010 geht es weiter.

 

Mehr Informationen zu den Climate Champions

Julia Rawlins
Head World Europe Programme | British Council | Alexanderplatz 1 | 10178 Berlin | Germany
T +49 (0)30 31109975 | F +49 (0)30 311099 20 | BCTN 281 9975
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Förderer und Partner der Klimadetektive