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Unesco-Dekade

Newsletter Umweltschulen Nr. 70

vom 25.8.2014

Liebe Leserinnen und Leser,

die Schule beginnt wieder - so z.B. heute in Mecklenburg-Vorpommern. Ich hoffe, Sie hatten schöne und erholsame Sommerferien und gehen nun (oder demnächst) mit frischem Schwung ins neue Schuljahr! Passend dazu, möchte ich Sie über aktuelle Inhalte auf umweltschulen.de informieren.

nachhaltig mobil - kann jeder?

Viele SchülerInnen müssen weite und lange Schulwege absolvieren. Sie merken dabei schnell, dass sie als Busfahrer, Radfahrer oder Fußgänger zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern gehören, und es liegt daher nahe, dass sie später als Jugendliche oder junge Erwachsene nach dem eigenen Auto streben. Eine Umweltbildung, die das ignoriert und nur für umweltfreundliches Verkehrsverhalten wirbt, erscheint mir zweifelhaft. Wie also können wir SchülerInnen als Verkehrsteilnehmer stärken? Wie können wir für sie und mit ihnen die täglichen Schulwege umweltverträglich und nachhaltig organisieren?

Wenn Sie dazu für das Land Mecklenburg-Vorpommern Ideen haben oder in entsprechenden Projekten mitwirken, dann beteiligen Sie sich am Landeswettbewerb „nachhaltig mobil – kann jeder?“, den das Energieministerium M-V ins Leben gerufen hat! Der Wettbewerb richtet sich ausdrücklich nicht nur an große und kommerzielle Akteure – teilnehmen können alle, die sich für nachhaltige Mobilität im Land einsetzen, also z.B. auch Netzwerke, Vereine, Schulen oder Privatpersonen. Die besten Ideen, Konzepte oder auch laufende und bereits realisierte Projekte werden mit Preisgeldern von insgesamt 15.000 Euro prämiert. Einsendeschluss ist der 31.10.2014.

www.klimaschutzaktionen-mv.de/

Klimadetektive in der Schule

12 Pilotschulen in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich am Projekt. Im Schuljahr 2012/13 haben sie Klimachecks durchgeführt und Klimaschutzpläne aufgestellt; im Schuljahr 2013/14 haben sie erste Maßnahmen daraus umgesetzt. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden fortlaufend auf www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/ präsentiert. Drei der Pilotschulen möchte ich Ihnen heute vorstellen; zu allen gibt es wesentlich detailliertere Informationen auf der Projektwebsite.

Schulcampus Evershagen

"Die Energiebeauftragten sind genauso wichtig wie die Klassensprecher." (Herr Tuschner, Schulleiter des Schulcampus Evershagen)
Das Klimadetektive-Projekt am Schulcampus Evershagen wird von der Schulleitung und von der Stadtverwaltung energisch unterstützt. So konnten die Klimadetektive diverse clevere und praktikable Lösungen fürs Energiesparen und den Klimaschutz umsetzen.
Um Strom zu sparen, wurden Lampen und Lichtschalter beschriftet; diese Aktion wurde beim Tag der offenen Tür realisiert, sodass Eltern als Helfer eingespannt werden konnten. Klimadetektive kontrollieren die Thermostatventile, der Hausmeister wechselt dann defekte Ventile aus. Nach der Sensibilisierung durch eine "Nebelaktion" hat die Schule ein Lüftungsregime eingerichtet, um gute Luft in den Klassenräumen zu sichern.
Im Laufe des Klimachecks war deutlich geworden, dass Klimaschutz vor allem eine Frage der Kommunikation ist: Wer muss wann und wie worüber informiert werden, damit er dann das Richtige tun kann? Der Klimaschutzplan, den die Schule im Sommer 2013 aufgestellt hat, enthält daher ein eigenes Kapitel zur Kommunikation. So wurden z.B. nicht nur "Energiebeauftragte" in den Klassen benannt, sondern die Schulleitung hat ein "Zeitfenster" festgelegt, in dem sich die Energiebeauftragten treffen und austauschen können. Und es wurde festgelegt, wie die Schule den Schulträger über die Nutzungszeiten des Schulgebäudes informieren muss, damit die Heizung bedarfsgerecht gesteuert werden kann.
Zur Öffentlichkeitsarbeit haben die Klimadetektive u.a. die Schulchronik und den Stadtanzeiger genutzt; eine Schülerin, die beim Lokalradio LOHRO Praktikum gemacht hat, konnte einen Radiobeitrag über das Klimadetektive-Projekt initiieren, der im September 2013 ausgestrahlt wurde.
In dem 2013 erstellten Klimaschutzplan hat sich die Schule auch Maßnahmen zur Pausenversorgung und zum Schulgelände vorgenommen; diese konnten aber im Schuljahr 2013/14 noch nicht umgesetzt werden.
Der Projektkurs, in dem die Klimadetektive bislang gearbeitet haben, soll im neuen Schuljahr fortgeführt werden.
www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/pilotschulen-schulcampus-evershagen.html

Juri-Gagarin-Schule

Die Juri-Gagarin-Schule in Stralsund ist eine der sechs Grundschulen, die im Klimadetektive-Projekt mitgearbeitet haben. Hier wurde das Projekt im Sommer 2012 mit einer großen Solarkoch-Aktion eröffnet. Bei ihrem Klimacheck und im Klimaschutzplan hat sich die Schule auf die Themen Wärme/Heizung, Papier und Strom konzentriert.
Im Schuljahr 2012/13 haben sich die Klimadetektive in der Gagarinschule intensiv mit dem Thema Papier auseinandergesetzt. Sie haben

Für ihr Papierprojekt gewannen sie im April 2013 einen Stralsunder Umweltpokal. Die Idee, im Schuljahr 2013/2014 die ganze Schule mit Recyclingheften auszustatten, scheiterte aber, da die Hefte nicht den Erwartungen entsprachen.
Durch die Initiative der Klimaschutzmanagerin der Hansestadt Stralsund bezieht die Schule seit 1.1.2014 Ökostrom; das reduziert die CO2-Emissionen erheblich.
LehrerInnen und SchülerInnen wurden für die Luftqualität in den Klassenräumen sensibilisiert: Vom Klimadetektive-Team ausgeführte Messungen belegten, dass ohne richtige Lüftung schnell "dicke Luft" in den Klassenräumen herrscht. Mit einer Nebelaktion im Lehrerzimmer wurde allen LehrerInnen die Technik richtigen Lüftens vorgeführt. Die Idee, in allen Klassen Energiedienste einzurichten, die sich um das Lüften kümmern, wurde bislang nicht umgesetzt, aber die LehrerInnen weisen die SchülerInnen jetzt stärker als vorher auf das Lüften hin; zudem wird das Umweltbüro Nord e.V. noch ein Plakat zur Verfügung stellen, das das Thema aufgreift und das in den Klassenräumen aufgehängt werden kann.

www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/pilotschulen-gagarinschule-stralsund.html

Grundschule Damshagen

Die Grundschule Damshagen ist die kleinste Schule, die im Klimadetektive-Projekt mitgewirkt hat.
Seit einigen Jahren war die Grundschule aufgrund sinkender Schülerzahlen von der Schließung bedroht. Mit der Mitwirkung am Klimadetektive-Projekt verbanden die Schule und die Bürgermeisterin der Gemeinde die Hoffnung, die im Verhältnis zur Schülerzahl hohen Energiekosten einzudämmen und so zur Stabilisierung der Schule beizutragen. Diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht - das Schulgebäude wurde im Winter 2013/14 aufgrund baulicher Mängel gesperrt; die Schüler lernen seitdem in der Grundschule Boltenhagen.
Dennoch konnten die Schüler der 3. und 4. Klassen im Rahmen des Klimadetektive-Projekts vier interessante und lehrreiche Projekttage erleben, bei denen sie Strom und Wärme als Energieformen sowie erneuerbare Energiequellen "erforscht" haben.
Bei den Projekttagen zu Strom und Wärme haben die Schüler im Klassenverband gearbeitet. Sie haben z.B. erkannt, dass Wärme nicht nur ein Zustand ist, sondern eine Energieform, die z.B. dazu genutzt werden kann, ein Wärmerad oder ein Boot anzutreiben. Sie haben erlebt, dass das menschliche Temperaturempfinden nicht objektiv ist und es daher sinnvoll ist, Temperaturen genau zu messen - das haben sie dann beim Klimacheck in ihrer Schule auch gleich angewendet. - Der Klimacheck, der dann nachfolgend vom Umweltbüro Nord e.V. gemeinsam mit der Schulleitung ausgewertet wurde, ergab konkrete Hinweise zur Einsparung von Wärmeenergie bzw. zum richtigen Lüften der Klassenräume.
Die Projekttage zu den erneuerbaren Energien waren als Stationenbetrieb organisiert. Hier konnten die Schüler zunächst ihr eigenes Vorwissen über erneuerbare Energien und deren Nutzung in ihrer Heimatregion einbringen. Danach haben sie Windräder, Mini-Biogasanlagen und solar betriebene Fahrzeuge gebaut - und so erfahren, wie erneuerbare Energien genutzt werden können bzw. welche Herausforderungen es dabei zu lösen gibt. Dass die Solarfahrzeuge dann tatsächlich funktionierten und dass man mit der Sonnenenergie auch kochen kann, waren sicher bleibende Erlebnisse.

www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/pilotschulen-grundschule-damshagen.html

Energiesparmeister

Einen besonderen Erfolg konnte die Evangelische Grundschule Barth erringen: Sie wurde in dem bundesweiten Wettbewerb "Energiesparmeister" Landessieger für Mecklenburg-Vorpommern. Herzlichen Glückwunsch, liebe KollegInnen und SchülerInnen aus Barth!

Mehr lesen: www.umweltschulen.de/news/20140621-evangelische-grundschule-barth-energiesparmeister.html

Klimadetektive-MultiplikatorInnen

Im Zeitraum November 2013 bis Mai 2014 wurden 17 MultiplikatorInnen ausgebildet. Es handelt sich dabei um LehrerInnen, UmweltpädagogInnen sowie Mitarbeiter von Stadtverwaltungen bzw. von Stadtwerken - also genau die Personengruppen, die Klimadetektive-Projekte initiieren oder betreuen können. Sie decken weite Teile des Landes M-V ab. Wenn Sie die MultiplikatorInnen kontaktieren möchten, melden Sie sich gerne!

www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/multiplikatoren.html

Perspektiven

Die Klimadetektive-Aktion ist als Projekt - leider - zeitlich befristet: Mit jeder Pilotschule können wir zwei Schuljahre lang zusammenarbeiten. Damit ist das Projekt jetzt im Wesentlichen ausgelaufen. Wir hoffen aber auf Anschlussprojekte zumindest für den Landkreis Vorpommern-Rügen, der den Schwerpunkt des bisherigen Projekts gebildet hat. Zudem gibt es in einigen anderen Landesteilen Bestrebungen, ähnliche Projekte zu initieren. Darüber wird zu gegebener Zeit berichtet.

15 Jahre Umweltbibliothek Stralsund

Im Juni hat die Umweltbibliothek Stralsund ihren 15. Geburtstag gefeiert - mehr dazu auf www.facebook.com/Umweltbibliothek. Das klingt nach einer sehr lokalen Nachricht, aber mit ihren thematische Literaturlisten ( www.umweltschulen.de/mediathek ) und der Fernleihe, ( www.umweltschulen.de/bibo ) steht Ihnen die Umweltbibliothek auch landes- bzw. bundesweit zur Verfügung.

Stralsunder Solarbootrennen

Das 2. Stralsunder Solarbootrennen am 26.4.2014 war ein Erfolg. Die beteiligten SchülerInnen haben wieder äußerst kreative und vielfältige Boote gebaut, sie sind mit großem Engagement an den Start gegangen, und es war bewegend zu sehen, wie sie ihre Erfolge oder auch Niederlagen gemeinsam verarbeitet haben. Auf www.umweltschulen.de/stralsund-2052/solarbootrennen-2014.html finden Sie eine ausführliche Fotodokumentation - lassen Sie sich inspirieren!

Das 3. Stralsunder Solarbootrennen ist für den 25.4.2015 vorgesehen – wenn Sie Interesse haben, können Sie sich bereits jetzt gerne unverbindlich melden. Das formelle Registrierungsverfahren beginnt im Februar 2015.

Piepshow

Schon fast ein halbes Jahr lang läuft die "Piepshow" - also die Beobachtung und mediale Begleitung zweier Spatzenfamilien und ihrer Nachbarn. Wenn Sie Lust auf eine kleine Idylle haben oder wenn Sie Anregungen für ein spannendes Projekt für junge NaturforscherInnen suchen, schauen Sie einfach mal rein: www.umweltschulen.de/piepshow

In die Zukunft starten mit den Masterstudiengängen »Umweltschutz« und »Umwelt & Bildung« an der Universität Rostock

Berufsbegleitend studieren, praxisorientiert und wissenschaftlich fundiert - wenn Sie Ihre Kenntnisse im Bereich „Umweltschutz“ oder „Umwelt & Bildung“ auf ein wissenschaftliches Fundament stellen oder beruflich neu durchstarten wollen, sind die akkreditierten berufsbegleitenden Masterstudiengänge der Universität Rostock eine gute Wahl.

Anmeldung und Informationen unter http://www.weiterbildung.uni-rostock.de/master-studiengaenge/, Tel. 0381 498-1267 / -1256 oder -1262.

Viele gute Grüße!

Tilman Langner

 

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