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Unesco-Dekade

Konsum und Lebensstile - Sachinformationen

Hier finden Sie Hinweise auf Sachinformationen. Einen guten Teil der hier vorgestellten Printmedien können Sie in der Umweltbibliothek Stralsund ausleihen - auch per Fernleihe.

Bitte beachten Sie auch die Empfehlungen Lehrmaterial zu diesem Thema.

 

Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst…

Noch ein Buch von Karl Ludwig Schweisfurth, dem ehemaligen Herta-Chef, der mit über fünfzig Jahren alles verkaufte um sich der ökologischen Landwirtschaft zu widmen. Hat er nicht schon alles gesagt über gesundes Fleisch und ökologische Landwirtschaft? Aber das vorliegende Buch ist anders: Schweisfurth versucht ein Resümee seines Lebens und bemüht sich, seine dahinter stehende Lebensphilosophie zu erläutern, verknüpft an die einzelnen Stationen seines Lebensweges. Er macht er es einem nicht leicht, ihm dabei zu folgen. Wer vor allem Fakten zu seinem Lebensweg erwartet hat, wird enttäuscht sein. Zu wenig chronologisch ist das Buch. Wer neue Denkanstöße erhofft hat, wird ebenfalls nicht fündig: zu wenig ist neu gedacht oder wirklich tiefgründig.

Einen breiten Raum nehmen seine Gedanken zur Kunst ein. Es ist sicherlich lobenswert, Kunst in die Fabrik zu bringen, oder Musik auf seinen Biohof, aber die daran aufgehängten Gedanken machen das Buch langatmig und schwer lesbar. Wie Rosinen aus dem Kuchen muss man Fakten und echte, eigene Gedanken aus dem Buch heraussuchen.

Was nach dem Lesen des Buches bleibt, ist die Bewunderung für einen Mann, der diesen großen Schritt gewagt hat, Anerkennung für sein ganzheitliches Denken, aber auch Skepsis gegenüber einem Mann, der immer wieder stolz aufzählt, welche Berühmtheiten sich auf seinem Hof und bei seiner Stiftung blicken lassen und der ganz klar sagt, dass Hartz-IV-Empfänger sich gutes Fleisch ganz einfach nicht leisten können, und sich daher besser in erster Linie vegetarisch ernähren sollten.

K.L. Schweisfurth: Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst…, oekom Verlag, 2014

Dr. Christa Budde, 19.11.2014

Die Essensvernichter

Die Autoren sezieren den Wahnsinn einer industriellen Lebensmittelproduktion, bei der ca. 50% der essbaren landwirtschaftlichen Produkte im Müll landen – das sind alleine in Deutschland ca. 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Die größte Verschwendung geschieht zwischen Acker und Ladentheke – auf jede Kartoffel oder jeden perfekt aussehenden Kopfsalat, die verkauft werden, kommt eine/r, die/der aussortiert wird, oftmals nur wegen geringfügiger optischer Mängel. Auch ca. 20% aller Brote schaffen es in Deutschland nicht bis zum Verbraucher – sondern werden aussortiert und z.B. an Tiere verfüttert oder zur Energiegewinnung verbrannt.

Das Buch führt die Fakten aus und erhellt die Hintergründe – von EU-Normen über die ungeschriebenen Gesetze im Handel (das Brotregal muss bis zum Kassenschluss voll sein, und am nächsten Morgen muss wieder frische Ware darin liegen) über die Psychologie der Verbraucher.

Die globalen Folgen der industriellen Lebensmittelproduktion werden beleuchtet – u.a. Freisetzung von Treibhausgasen, Hunger in Entwicklungsländern, Ausrottung von Fischbeständen in den Weltmeeren. Und es werden Handlungsoptionen vorgestellt – für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und für verantwortungsbewusste „VerbraucherInnen“.

Das ist alles in allem keine angenehme Lektüre – aber sehr empfohlen für AkteurInnen in den Bereichen Umweltbildung, Klimaschutz und nachhaltige Lebensstile. „Normale Endverbraucher“ sollten vielleicht zunächst den Film „Taste the Waste“ sehen, der die zentralen Aussagen des Buches eingänglicher und etwas weniger faktenreich präsentiert.

Stefan Kreuzberger und Valentin Thurn: Die Essensvernichter. Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2011. Paperback, 320 Seiten. ISBN: 978-3-462-04349-5

Einfach besser leben

Das Buch skizziert Ansätze für neue, nachhaltige Lebensstile. Die Autoren suchen und finden diese in den Bereichen Religion und Traditionen (u.a. aufschlussreicher Beitrag von Gary Gardner zu Anknüpfungspunkten der Nachhaltigkeit in den großen Weltreligionen), in der Bildung, in der Wirtschaft, beim Staat (u.a. interessanter Übersichtsbeitrag von Michael Maniates zu den Möglichkeiten von Staaten, Konsumverhalten zu steuern), in den Medien und schließlich in den sozialen Bewegungen - und damit potenziell in jedem von uns.

Worldwatch Institute (Hrsg.) in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Germanwatch: Einfach besser leben. Nachhaltigkeit als neuer Lebensstil. oekom, München, 2010. Paperback, ca. 300 Seiten. ISBN: 978-3-86581-202-5

Bauen im Kultur- und Klimawandel

Viel zu oft wird versucht, Nachhaltigkeit zu quantifizieren - sie in Indikatoren, Kennzahlen, Zielgrößen zu fassen. Dieses Buch, das sich zukunftsfähigem Bauen widmet, sucht hingegen ausdrücklich nach Qualitäten. Wie trägt das Bauen, wie tragen regionale Kulturtechniken dazu bei, Identität zu stiften? Wie kann in Extremsituationen - z.B. am Wasser oder in der Wüste - gebaut und gesiedelt werden? Wie können wir Prinzipien der Natur für ein intelligenteres Bauen nutzen? Das sind nur drei von vielen Fragen, denen das Buch nachgeht. Antworten - Ideen und Beispiele, Visionäres und Traditionelles, Studien und Modellprojekte - werden in Form von 333 Fallbeispielen aus aller Welt gegeben und mit ca. 1.800 Abbildungen illustriert.

Das alles macht das Buch zu einer faszinierenden Lektüre für alle, die sich für das Bauen interessieren und dabei nicht Patentrezepte, sondern Inspiration und Horizontserweiterung suchen - für Bauherren und Architekten, Stadtplaner und Nachhaltigkeitsakteure...

Dass manche detailreiche Abbildung zu klein und damit schwer lesbar ist, trübt das Lesevergnügen gelegentlich - dennoch ist das Buch sehr zu empfehlen.

Ulrich Pfammatter: Bauen im Kultur- und Klimawandel. Green traditions - clean future. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich. 2012. 406 Seiten. Durchgängig farbig illustriert. ISBN: 978-3-7281-3395-3

Wohlstand ohne Wachstum

Umwelt- wie auch Wirtschaftskrisen machen deutlich, dass ein ständiges Wirtschaftswachstum weder realistisch noch wünschenswert ist. Das Buch skizziert daher eine "Postwachstumsökonomie". Es bietet die Vision einer blühenden Gesellschaft innerhalb der ökologischen Grenzen der Erde, und es beschreibt konkrete Schritte und Maßnahmen auf dem Weg dorthin.

Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum. Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt. Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.). oekom, München. 2. Auflage, 2011. 240 Seiten. ISBN: 978-3-86581-245-2

Postwachstumsgesellschaft

In einer begrenzten Welt kann es kein unbegrenztes Wachstum geben. Dennoch ist unsere Gesellschaft nach wie vor auf Wirtschaftswachstum ausgerichtet. Welche systemischen Zwänge lassen uns am Wachstum festhalten? Welche Alternativen gibt es? Können wir auch ohne Wachstum gut leben?

Diesen Fragen wird in 18 Fachbeiträgen und vier Interviews nachgegangen; die Diskussion mündet dann in 12 Thesen zur Postwachstumsgesellschaft.

Irmi Seidl und Angelika Zahrnt: Postwachstumsgesellschaft. Konzepte für die Zukunft. Metropolis-Verlag, Marburg. 2010. Paperback, 248 Seiten. ISBN: 978-3-89518-811-4

So lebt der Mensch – Familien in aller Welt zeigen, was sie haben

Ein zeitlos hervorragender Bildband zu den Lebensweisen verschiedener Familien auf unterschiedlichen Kontinenten mit beeindruckenden Bildern zu ihrem Hab und Gut.

Peter Menzel, GEO, Peter-Matthias Gaede (Hrsg.): So lebt der Mensch – Familien in aller Welt zeigen, was sie haben. Gruner + Jahr AG & Co., Hamburg, 6. Auflage, 2002. ISBN 3-570-19063-3. 39,90 €. Leider nur noch antiquarisch zu haben.

Schmeckt´s? Alles übers Essen

Ein Lesebuch zum Thema Ernährung.

Folgende Themen werden angesprochen: Hunger, Ursprünge von Lebensmitteln, Fast Food, Schulgarten, Zusatzstoffe, Werbung, verschiedene Sorten einer Art am Beispiel Kartoffel, Biolebensmittel, Getreide im Tank, Gen-Piraterie, Lebensmittelverschwendung.

Mit vielen Literatur-, Material- und DVD-Empfehlungen sowie Aktionsvorschlägen. Mit illustrierten Tabellen bzw. Merkzetteln und einem Kapitel über BROT FÜR DIE WELT.

Sabine Jaeger, Hermann Schulz: Schmeckt´s? Alles übers Essen. Sauerländer Verlag. Düsseldorf, 2008. ISBN 978-3-7941-7071-5

Welt im Wandel - Die gemeinsame Verantwortung von Industrie- und Entwicklungsländern

Wer grundlegende Informationen zu Themen wie Globalisierung, Umwelt und Entwicklung, Weltwirtschaft oder Lokale Agenda 21 sucht, wird hier fündig. Das Material bietet verständliche Erläuterungen und viele Grafiken und Zahlenmaterial (allerdings mit Stand 2000).

Das Material wird als Informations- und Arbeitsheft für die Sekundarstufe II etikettiert, aber der pädagogische Ansatz ist so traditionell („informieren, diskutieren, erläutern, lesen Sie…“), dass es hier nur als Informationsmedium empfohlen werden kann.

Karl Engelhard: Welt im Wandel - Die gemeinsame Verantwortung von Industrie- und Entwicklungsländern. Informationen zur Meinungsbildung, Reihe A: Politik, Band 6, NOMNIA-Verlag GmbH, 2000. ISBN 3-89344-052-6

Kursbuch Lebensqualität

Folgende Bereiche werden abgedeckt: Wohnen und Bauen, Außer Haus, Gesundheit und Wohlergehen (hier Ernährung, innere Ökobilanz / Arbeiten, Textilien, Kosmetik).

Für detaillierte Recherchen ist das Buch aufgrund seines Alters nicht mehr geeignet, aber es eignet sich sehr gut zur Orientierung, es ist ein umfangreicher und ansprechend aufgemachter Ratgeber zu allen Lebensbereichen, der zeigen will, wie man nachhaltig gut leben kann.

Kurt Langbein, Manfred Mühlberger, Christian Skalnik: Kursbuch Lebensqualität. Kiepenheuer & Witsch, 1995. 800 Seiten. ISBN 3-462-02459-0

Genuß und Nachhaltigkeit

Ein Handbuch zur Veränderung des persönlichen Lebensstils.

Dan Jakubowicz: Genuß und Nachhaltigkeit. Promedia Verlag Wien. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2003. 224 Seiten, 21,1 x 14,7 cm. ISBN: 978-3853711910.

Der Nachhaltige Warenkorb - Einfach besser einkaufen - ein Ratgeber

Die Broschüre gibt Anregungen zum nachhaltigen Konsum in den Themenfeldern: Lebensmittel, Textilien, kurze Wege, Waschen und Reinigen, Kosmetik und Pflege, Spielzeug und nützliche Dinge im Haushalt. Ferner gibt es Informationen zu größeren Investitionen (Haushaltsgeräte, Heimelektronik, Reisen und Renovieren, Auto, Haus, Geldanlagen…).

Diese breite Themenpalette kann in der dünnen Broschüre nur überblicksweise abgehandelt werden, dazu werden z.B. einschlägige Öko-Siegel vorgestellt und Web-Hinweise gegeben.

Rat für nachhaltige Entwicklung (Hrsg.): Der Nachhaltige Warenkorb - Einfach besser einkaufen - ein Ratgeber. 2009. Broschüre, DIN A4, 72 Seiten. Download unter: www.nachhaltigkeitsrat.de/uploads/media/Broschuere_Nachhaltiger_Warenkorb.pdf (als Broschüre vergriffen).

Klimafreundlich einkaufen

Hier wird das große Thema Klimaschutz für Verbraucher aufbereitet. Dazu gibt es Hintergrundinformationen, Hinweise auf eigene Optionen durch klimafreundlichen Einkauf in den Bereichen Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und Klimaneutralität.

Die Verbraucherinitiative e.V. (Hrsg.): Klimafreundlich einkaufen. 2007. Broschüre, DIN A4, 24 Seiten. Bezug beim Herausgeber.

Shopping hilft die Welt verbessern - Der andere Einkaufsführer

Ein Buch für LOHAS (= Menschen, die einen „lifestyle of health and sustainability“ pflegen) mit folgenden Themen: Ernährung, Mode, Wohnen, Reisen, Geldanlage.

Immer werden allgemeine Informationen mit konkreten Beispielen beschrieben, es werden konkret Firmen- und Produktempfehlungen gegeben, allerdings werden immer nur Produktsegmente betrachtet (z.B. wird bei Geldanlagen auch die Deutsche Bank empfohlen, da sie bei großen Projekten Umweltverträglichkeitsprüfungen und internes Umweltmanagementsystem durchführt). Im Anhang finden sich Links und Literatur zum Thema Einkaufen.

Fred Grimm: Shopping hilft die Welt verbessern - Der andere Einkaufsführer. Mosaik bei Goldmann-Verlag, 2006. ISBN 978-3-442-39106-6

Die ökologischen und ökonomischen Wirkungen eines nachhaltigen Konsums in Deutschland

Mehr Nachhaltigkeit durch kleine Verhaltensänderungen - und ohne großen Komfortverzicht - verspricht die Studie. Mit Maßnahmen wie einer Reduzierung der Raumtemperaturen um 2°C in 75% der deutschen Haushalte oder einem deutlich stärkeren Zuspruch zu Carsharing bzw. Fahrrad sollte es möglich sein, dass die deutschen Konsumenten ihre alltäglichen CO2-Emissionen binnen 10 Jahren um 10% reduzieren.

Es darf gefragt - und auch in der Schule diskutiert - werden, inwieweit das ausreicht...

Bernd Meyer, Mark Meyer, Ines Meyer zu Holte: Die ökologischen und ökonomischen Wirkungen eines nachhaltigen Konsums in Deutschland. ASKO EUROPA STIFTUNG, Stiftung Forum für Verantwortung, Europäische Akademie Otzenhausen (Hrsg.), 2010. ISBN 978-3-941509-10-8

Download unter: http://www.mut-zur-nachhaltigkeit.de/images/dokumente/Infopool/studienreihe%20mzn%201_nachhaltiger%20konsumieren.pdf

Die Zukunft der Arbeit liegt nicht im Beruf

Die Idee der Vollbeschäftigung in Erwerbsarbeit ist überholt. Aber zu tun gibt es genug in vielen Bereichen der Gesellschaft - im eigenen Haushalt, im Wohnumfeld, in der Kommune oder in der Bildung und Erziehung. Sinnerfüllt arbeiten kann der Mensch z.B. auch für sich selber, für seine Familie und seine Nachbarn, im direkten Tausch gegen andere Arbeit(sprodukte) oder im Ehrenamt. Da das Buch schon einige Jahre alt ist, lohnt sich die Lektüre besonders, wenn der Leser die darin vorgestellten Modelle und Beispiele mit neueren Erkenntnissen und vielleicht auch eigenen Erfahrungen abgleicht.

Helmut Saiger: Die Zukunft der Arbeit liegt nicht im Beruf. Neue Beschäftigungs- und Lebensmodelle. Kösel-Verlag, München, 1998. Paperback, ca. 230 Seiten. ISBN: 3-466-30472-5

 

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