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Unesco-Dekade

Pflege der Streuobstwiese Stedar auf Rügen

Die Benjeshecke

Anlegen einer Benjeshecke

Die Benjeshecke ist eine besonders praktische Form der Heckenanlage. Bevor man eine solche Gestrüpphecke anlegt, sollten alle betroffenen Stellen hinreichend aufgeklärt werden, damit keine falschen Erwartungen und Vorstellungen nicht zu einer Ablehnung dieser sich nur langsam entwickelnden Hecke führen.

Hinweise zur Anlage

  1. Zunächst sammelt man Baum- und Heckenschnitt und lagert das Material in der Nähe des späteren Heckenstandortes.
  2. Bevor mit dem Aufschichten begonnen wird, solltre man in unregelmäßigen Abständen Bäume und Sträucher im späteren Verlauf der Hecke pflanzen (Initialpflanzung).
  3. Danach werden die Äste und Zweige in 3 m Breite bis zu 1 m hoch aufgeschichtet; es ist darauf zu achten, dass - wie bei einer wirklichen Hecke - die dicken Aststellen unten und die Zweigspitzen oben und außen zu liegen kommen.
  4. Schichten Sie nicht zu dicht, damit Samen und Beeren (Vogelanschiss) genügend Licht zum Keimen haben.
  5. Eine Benjeshecke durchläuft verschiedene Entstehungsstadien:
    Gestrüpphecke - Krauthecke - Standortgerechte Einzelgehölze - Feldhecke.
    Das Totholz wird im Laufe des mehrjährigen Prozesses von Pilzen, Bakterien und Käfern zu Humus verwandelt.
  6. Bei der "Pflanzung" einer Benjeshecke sind Geduld, Sensibilität und gute Beobachtungsgabe gefragt, um verschiedene Entwicklungsstadien mit allen Sinnen zu begleiten.

weiterführende Literatur:

Heinrich Benjes: Die Vernetzung der Lebensräume mit Feldhecken, Natur & Umwelt, München 1986

(aus: Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen: Hundertundeine Idee zur Gestaltung des Schulgeländes, Akademiebericht 246, 1994)

 

Benjeshecke

Die nach ihrem Erfinder benannten "Benjeshecke", die Pflanzen und Tieren ein Refugium bietet, hat inzwischen große Verbreitung gefunden: Man trägt an einer etwas abgelegenen Stelle pflanzliches Material (z.B. Zweige, Äste, Baumschnittabfälle) zusammen und schichtet alles lose bis zu einer Höhe von 1,50m bis 1,80 m und einer Breite von 3 bis 4 m auf. Damit schafft man einen Schutzstreifen, in dem Brennessel, Winden und andere Wildkräuter sowie verschiedene Gehölze aufwachsen. Mit den Pflanzen stellen sich dann auch zahlreiche Tiere ein.
(aus: Gerhard Winkel (Hrsg.): Das Schulgartenhandbuch, Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung, Seelze)

Benjeshecke

Lebensraum Benjeshecke

Durch Windverbreitung und Vogelexkremente erfolgt ein natürlicher Sameneintrag. Im Verlauf mehrerer Jahre bricht das Totholz durch biologische Abbauprozesse langsam zusammen.

Im Schutz des Gestrüppes haben sich neue Heckenpflanzen entwickelt, eine natürliche Feldhecke ist entstanden, die vielfältige ökologische Funktionen erfüllt.