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Unesco-Dekade

Pflege der Streuobstwiese Stedar auf Rügen

Das Ökologische Netz - Schüler erforschen die Streuobstwiese Stedar / Rügen

Kooperationsprojekt Umweltbüro Nord e.V. & Hansa-Gymnasium Stralsund

Das Projekt „Das ökologische Netz “ ist ein Projekt im Rahmen des Programms "Schule Plus" (www.schuleplus-mv.de/) der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Heinz-Nixdorf-Stiftung.

gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Mitteln der BINGO! UmweltlotterieDas Vorhaben wird zudem von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Mitteln der Bingo-Umweltlotterie gefördert. Herzlichen Dank!

Wir dokumentieren hier die Arbeit im Schuljahr 2007/2008. Eine Fortsetzung im Schuljahr 2008/2009 ist geplant.

Anliegen des Projektes

Seit 1998 pflegen verschiedene Schülergruppen die Streuobstwiese Stedar auf Rügen (siehe Hauptseite Streuobstwiese Stedar).

Nach der Freilegung der Obstwiese von Wildwuchs, dem nötigen Rückschnitt der Obstbäume, der biologischen Beseitigung von Obstbaumschädlingen und der ständigen Baum- und Wiesenpflege rückte nun bei laufender Pflege der wissenschaftlich erkundende Aspekt in den Vordergrund. Streuobstwiesen können eine wichtige Funktion als Biotop in unserer heutigen Kulturlandschaft einnehmen. Aufgrund eines intensiven Obstbaus der vergangenen Jahrzehnte sind die alten Obstwiesen jedoch selten geworden. Die Apfelbäume der Streuobstwiese Stedar gehören zu den so genannten alten Obstsorten und stellen deshalb eine wichtige Genreserve dar. Daneben sind Obstwiesen Lebensraum verschiedener Pflanzen- und Tierarten. Einige besonders gefährdete Arten finden auf Streuobstwiesen Lebensraum. Die Streuobstwiese Stedar sollte (und soll) weiter gepflegt und im neuen Projekt zusätzlich wissenschaftlich untersucht und dokumentiert werden.

Gute Ernte im Herbst 2007. Foto: Ines Engelbrecht

Ziel des Projektes

Die Schüler beschäftigen sich theoretisch und praktisch mit der aktuellen Thematik der biologischen Vielfalt und dem Verschwinden von Arten. Sie lernen Möglichkeiten des ökologischen Landbaus kennen und vergleichen sie mit konventionellen Anbauvarianten. Sie lernen am Beispiel der Streuobstwiese Stedar das ökologische Beziehungsgeflecht eines Lebensraumes kennen und werden Maßnahmen des Naturschutzes ergreifen. Sie arbeiten sowohl theoretisch in der Schule wie auch praktisch vor Ort.

    

Umsetzung

Am Beispiel „Obstbau auf Streuobstwiesen“ werden Aspekte des Ökologischen Landbaus betrachtet und mit einer intensiven Obstplantagenwirtschaft verglichen. Vor- und Nachteile werden thematisiert.

Vor Ort auf der Streuobstwiese Stedar werden die Obstbäume unter Beachtung der ökologischen Grundprinzipien gepflegt. Mittelpunkt des Projektes ist die biologische Vielfalt auf der Streuobstwiese. Die Obstbäume der Wiese wurden inzwischen kartiert und die Sorten bestimmt (siehe Fotodokumentation der Apfelsorten). Das ökologische Netz einer Streuobstwiese wird beobachtet und das Beziehungsgeflecht aufgezeigt. Dazu wurden sowohl Tier- wie auch Pflanzenarten bestimmt und dokumentiert. Zusätzlich wird besonders auf gefährdete Arten geachtet, diese werden zuerst recherchiert (Rote Liste Arten) und auf der Wiese gesucht und als Fotodokumentation aufbereitet.

Über diesen Öko-Obstanbau wird der Blick auf eine gesunde Lebensweise und Ernährung gelenkt. Der Apfelsaft, den wir gewonnen haben, ist ebenso gesund wie wohlschmeckend.

Foto: Ines Engelbrecht     Foto: Ines Engelbrecht
Impressionen von der Ernte im Herbst 2007

Außerdem fließen fächerübergreifend Aspekte aus der Geographie (geographische Lage der Streuobstwiese, Bodenverhältnisse), der Chemie (Bodenuntersuchungen), der Geschichte (Entstehung der Streuobstwiese) und der Sozialkunde/Wirtschaft (Streuobstwiesen als Wirtschaftsfaktor zur regionalen Versorgung mit Obst) ein.

Ergebnisse

Bereits mehrfach wurden die Aktivitäten auf der Streuobstwiese ausgezeichnet oder in der Presse erwähnt. Die Auszeichnungen und Preise stellen eine Anerkennung der Arbeiten der Schüler dar und bereichern das außerschulische Angebot des Gymnasiums. Das Projekt leistet außerdem einen bedeutenden Beitrag zur weiteren Anerkennung der Schule als „Umweltschule in Europa“. Der Schutz der biologischen Vielfalt auf einer Streuobstwiese ist ein wichtiger Beitrag im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung unserer Region. Das Projekt leistet einen großen Beitrag zum Erhalt von Arten und Lebensräumen im Sinne des Naturschutzes. Die Thematisierung von ökologischer Bewirtschaftung des Bodens und von Aspekten der gesunden Ernährung mit einheimischen Obstsorten könnte zu möglichen Verhaltensänderungen bei den Schülern führen. Daneben haben die Schüler die Möglichkeit sowohl Fach- wie auch Sozialkompetenz zu erwerben, denn im gemeinsamen praktischen Arbeiten vor Ort auf der Streuobstwiese werden Teamarbeit und soziales Verhalten wie auch „erlebtes Wissen“ der Schüler gestärkt.

Im Sommer 2008 haben wir uns erstmals am „Geo-Tag der Artenvielfalt“ beteiligt und unsere Naturschutzaktivitäten damit in einen größeren Zusammenhang eingebracht.

Die Projektgruppe wird von drei verschiedenen Betreuern begleitet, da die verschiedenen fachlichen Kompetenzen und körperlichen Fähigkeiten der beteiligten Betreuer parallel in dieses Projekt einfließen. Die Betreuer wechseln sich in der Betreuung – je nach Bedarf und Stand des Projektes - ab und organisieren, koordinieren und kooperieren miteinander.

Foto: Ines Engelbrecht     Foto: Ines Engelbrecht
Die Ernte ist nicht nur reichlich, sondern die Äpfel schmecken auch.