Kopfbanner
Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

Resümee zu "Naturerfahrung durch Multimedia?" (2000)

von Gertrud Wolf

Liebe TeilnehmerInnen,

stellt Euch vor, nun sitze ich also im Zug nach Hause und genieße ein paar letzte Blicke auf Eure schöne Landschaft. Die Abendsonne taucht die Felder in goldenes Licht und ich habe nicht nur Zeit, um unser Seminar noch einmal Revue passieren zu lassen, sondern sogar eine Steckdose im Abteil. Hier also mein kleines Resümee:

Ziel des Seminars war es, Euch eine Einführung in die Möglichkeiten multimedialer Umweltbildung zu geben und anhand von praktischen Beispielen erste eigene Erfahrungen mit den Medien zu bieten. Zum Einsatz kamen Videoaufnahmen, Aufnahmen mit der digitalen Kamera sowie Aufnahmen mit einer herkömmlichen Kamera, die dann im Nachhinein digitalisiert wurden.

Die so entstandenen Bilder konnten dann mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms weiterverarbeitet werden. Alsdann wurden sie zu einer Intrernetpräsentation zusammengeführt. Hierbei wurden v.a. HTML-Editoren eingesetzt, wie z.B. Frontpage und HotMetal Pro. Bis auf einer Gruppe, gelang es allen ihre Präsentation während des Seminars fertigzustellen, allerdings waren kleine Nachbearbeitungen durch die Seminarleitung nötig, so mußten z.B. die Bilder verkleinert werden, um die Ladezeiten zu optimieren. Die Notwendigkeit, einige Bearbeitungsschritte aus der Seminararbeit auszugliedern ergab sich aus der zur Verfügung stehenden Zeit, stellt aber insofern ein Problem dar, weil dies zu Schhwierigkeiten führen kann, wenn die TN ihre neuen Erkenntnisse selber ausprobieren möchten und ihnen Arbeitsschritte entgangen sind. Dieser Sachverhalt wurde in der anschließenden online-Diskussion aber weiter problematisiert, so dass die TN zumindest über darüber informiert sind. Da die Computerbeit stets mit kleinen Unwägbarkeiten einhergeh,t entstand die Idee eine Trickkiste anzulegen, in der Fehler und ihre Lösungsstrategien gesammelt werden. Die Jugendkunstschule hat sich bereit erklärt, über diese Trickkiste eine Internetseite anzulegen, so dass sie den TN langfristig zur Verfügung steht und erweiterbar ist.

Aus den Gesprächen, die am Rande des Seminares geführt wurden, hat sich ein weiteres Problem ergeben: Für diejenigen TN, die nur wenige Kenntnisse im Umgang mit dem Computer hatten, war die Arbeit mit den HTML-Editoren doch sehr schwer nachvollziehbar. Hier wäre es besser gewesen, ein einfaches Präsentationsprogramm einzusetzen. Überhaupt empfiehlt es sich, die Gruppen, weniger nach den Themen, als vielmehr nach den Vorkenntnissen, der TN zusammenszustellen. Dabei sollten TN mit geringen und TN mit vielen Vorkenntnissen gerade nicht zusammenarbeiten, weil dies nicht selten, dazu führt, das die TN mit einem hohen Kenntnisstand, bald Tastatur und Maus bedienen, während die anderen im Hintergrund sitzen und allmählich den Überblick verlieren.

Insgesamt wurden die neuen Medien von allen Teilnehmern als wichtiges Mittel für die Arbeit in der Umweltbildung erachtet, wobei der Schwerpunkt des Internets weniger als reines Informationsmedium gesehen wird. Vielmehr rücken die gestalterischen Möglichkeiten in den Vordergrund, die es erlauben, ein "eigens Umweltbild" zu entwerfen oder zu entdecken und auf die Partiziption an Umweltgeschehen und Umweltpolitik hinzuführen. Desweiteren gilt die Möglichkeit neue Zielgruppen anzusprechen als besonders wertvoll.

Zentrales Thema des Seminars war die Frage, ob Multimediaeinsätze Naturerfahrungen unterstützen bzw. ermöglichen können. In der anschließenden Online-Diskussion wurde diese Frage grundsätzlich bejaht, wobei Multimedia eben nur als ein Werkzeug unter vielen angesehen wird. Diese Sichtweise beugt auch einer Gefahr der "Technisierung" der Umweltbildung vor: Multimedia bereichert die Umweltbildung, ersetzt aber nicht andere bewährte Methoden.

Als ein großes Problem wird von vielen die Finanzlage der Umweltbildungseinrichtungen angesehen, die es verhindert, eine entsprechende Ausstattung überhaupt anzuschaffen. Desweiteren stellt auch die vorrangige Belegung der Computereinrichtungen durch Informatik, Mathematik und Physik an Schulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung ein Hemmfaktor für den Einsatz in der Umweltbildung dar. Überdies wird ein Fortbildungsrückstand von den Lehrpersonen konstatiert und beschäftigungs- wie bildungspolitische Notwendigkeiten angesprochen. Die Forderung nach einer stärkeren Unterstützung von Arbeitgebern und Politik beinhaltet also die Ausstattung mit technischem Gerät und darüberhinaus weitere und häufigere Bildungsmaßnahmen wie dieser.

Als Ergebnis des Seminars, wird zwischen dem Umweltbüro-Nord und der Jugendkunstschule eine engere Zusammenarbeit zu diesem Thema angestrebt, außerdem wird ein weiters Kooperationsseminar in Stralsund für das Frühjahr 2001 geplant. Besonders interessant ist auch die Idee eines Netzwerk-Seminares zwischen Stralsund ­ Köln und Salzburg. Hierzu wird ein Ablaufschema in den nächsten Wochen erstellt.

Auf Wunsch der TN wird eine Mailingliste mit Support-Funktion eingerichtet, über die die TN weiterhin miteinander kommunizieren und sich bei Problemen behilflich sein können.

Ja, liebe Leute, das war´s wegen Stromausfalls hab ich diese mail nun zuhause beendet und grüße Euch alle recht herzlich aus Köln.

Viele Grüße von Gertrud

 

Copyright für diese Seite: Gertrud Wolf