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Unesco-Dekade

Zehnmal um die Erde - Ermittlungen zum Verkehrsaufkommen der Schule (Kl. 7/8-9/10)

Ziele

Tägliche Schulwege als einen wesentlichen umwelt- und klimarelevanten Bereich des Schulbetriebs kennen lernen. Datengrundlage für CO2-Bilanz schaffen. Datenerfassung und Datenverarbeitung im Umweltschutz kennen lernen.

Zielgruppe

Klassenstufe 7/8 - 9/10

Fachbezug

Vorbereitungs- und Durchführungsaufwand

I (gering)

Zeitbedarf

4 Stunden

Voraussetzungen und Vorbereitung

Im Vorfeld der Lehreinheit sollten Sie mit der Schulleitung und Ihren Kollegen die Modalitäten der Datenerfassung klären: Wann und in welchem organisatorischen Rahmen können Schüler und Lehrer befragt werden?

Durchführung

Einstimmung

Alle Schüler geben eine Schätzung ab, wie viele Kilometer Schulweg alle Schüler und Lehrer ihrer Schule im Laufe eines Jahres zurücklegen. Die Schätzwerte werden notiert und am Ende der Lehreinheit mit dem Ergebnis der Hochrechnung verglichen.

Vorbereitung (eine Stunde)

Anliegen der Lehreinheit ist es, eine möglichst verlässliche Hochrechnung zu den täglichen Schulwegen anzustellen und herauszufinden, welche Verkehrsmittel in welchem Maße genutzt werden. Dazu muss die Klasse eine Umfrage unter den Mitschülern und Lehrern durchführen. Überlegen Sie mit Ihren Schülern, wie mit begrenztem Aufwand zuverlässige Daten ermittelt werden können! Berücksichtigen Sie folgende Gedanken:

Die Schüler erarbeiten nun ihren Fragebogen. Der nachfolgende Arbeitsbogen soll nur als Anregung dienen.

Arbeitsbogen täglicher Schulweg

Wie kommst du zur Schule? Bitte trage deine Antworten in den Arbeitsbogen ein. Wenn du Hilfe brauchst, melde dich bei .......

Verkehrsmittel

Entfernung (km) für einen Weg

Zeitaufwand pro Weg (von Tür zu Tür)

Wege pro Tag (Hin- und Rückwege)

Wege pro Jahr (Hin- und Rückwege ca. 200 Schultage pro Jahr!)

zu Fuß





Fahrrad





Bus





Bahn (Tram, S-Bahn, DB)





Auto





sonstiges (was?)





Bemerkungen        

Geschlecht der/des Befragten


Klassenstufe (Lehrer)

 

Achtung! Bitte gib den ausgefüllten Fragebogen bis spätestens zum ............................ wieder ab bei .....................................................! DANKE!

Befragung (eine Stunde)

Wenn Sie das so organisieren konnten, befragen Ihre Schüler mit Hilfe der Arbeitsbögen die Schüler andere Klassen sowie Lehrer. Ansonsten werden die Arbeitsbögen über die Lehrer an die Klassen verteilt.

Datenerfassung am Computer (eine Stunde)

Die erfassten Daten werden nun im Computer in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingegeben. Es dürfte sinnvoll sein, pro Person eine Zeile anzulegen und die unterschiedlichen Daten in Spalten zu sortieren. Erarbeiten Sie mit Ihren Schülern eine einheitliche Struktur! Dann können die Schüler einzeln oder zu zweit ihre Daten eingeben und Sie haben anschließend die Möglichkeit, diese zu einer großen Tabelle zusammen zu fassen.

Bereiten Sie bis zur nächsten Stunde eine große Tabelle mit allen Einzeldaten vor!

Auswertung (eine Stunde)

Die Eingabe der Daten in die Tabellenkalkulation ist mühsam. Die Schüler werden jedoch schnell erkennen, dass sich diese Mühe lohnt, weil sie die Daten nun vielfältig auswerten können. Der Computer rechnet nicht nur schnell und präzise mit großen Datensätzen, er bietet auch die Möglichkeit, die Ergebnisse relativ schnell in anschaulichen Diagrammen darzustellen. Beide Chancen sollen genutzt werden, und die Schüler sollen genau überlegen, welcher Diagrammtyp jeweils am besten dafür geeignet ist, ihre Aussagen zu verdeutlichen.

Gliedern Sie die Arbeit so, dass Sie zunächst anhand der befragten Personen prozentuale Anteile ausrechnen!

Danach rechnen die Schüler bestimmte Daten auf die gesamte Schule hoch! Grundannahme ist dabei, dass Ihre Stichprobe repräsentativ war.

Folgende Aufgaben eignen sich für eine vertiefende Auswertung außerhalb des angegebenen Zeitrahmens:

Erfahrungen und Ergebnisse

Der Verkehrssektor trägt in erheblichem Maße zu den Umweltauswirkungen einer Schule bei. Dies gilt um so mehr, je älter die Schüler sind (Tendenz zum eigenen Kraftfahrzeug) und je größer das Einzugsgebiet ist. Bereits im Jahr 2000 nutzten 13% der Schüler (&Studenten) das Auto für die Fahrt zur Schule bzw. Uni (Statistisches Bundesamt).

Schüler aus dem Berufskolleg Neuss-Weingartstraße haben (nach einem ähnlichen Verfahren wie hier beschrieben) das Verkehrsaufkommen ihrer Schule untersucht und die Umweltauswirkungen des Verkehrs errechnet. Von ihnen stammt die nachfolgende Grafik.

Kohlendioxid-Emissionen des Berufskolleg Neuss Weingartstraße

Die Abbildung verdeutlicht, dass der tägliche Schulweg ganz erheblich zu den Umweltbelastungen einer Schule beiträgt. Wenn man andere Umweltbelastungen, etwa den Ausstoß an Schwefel- oder Stickoxiden betrachtet, liegt der Anteil des Verkehrssektors sogar noch höher!

Spezielle Tipps

Ein sorgfältiger Umgang mit den Daten ist bei einer solchen Hochrechnung erforderlich, wenn Sie plausible und belastbare Ergebnisse erzielen wollen. Überprüfen Sie die Arbeitsbögen und alle Rechenwege kritisch, damit sich keine Fehler einschleichen! Dennoch können Sie sich mit dem hier ermittelten Ergebnis der realen Situation natürlich nur annähern, es wäre vermessen, ein auf den Kilometer „exaktes“ Rechenergebnis in der Schulöffentlichkeit zu präsentieren.

Literatur und Kontakte

Das Computerprogramm Grafstat (www.grafstat.de/) hilft Ihnen bei der Erstellung und Auswertung von Umfragen.

Das "Komplettprogramm" für einen Umwelt-, Klima-, Nachhaltigkeits-Check finden Sie in der Broschüre "Klimadetektive in der Schule".

Bitte nutzen Sie auch folgende Informations- und Serviceangebote auf diesem Server:

Diese Unterrichtseinheit wurde zuerst publiziert in: Tilman Langner: Die Fundgrube für den Umweltschutz in der Sekundarstufe I. Berlin: Cornelsen Scriptor, 2000

 

Förderer und Partner der Klimadetektive