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Unesco-Dekade

Kleiner Ratgeber Material und Abfall für Schulen: Verpackungen

Gliederung dieser Seite

Der Kleine Ratgeber gibt konkrete Tipps zum Umgang mit den verschiedenen in der Schule verwendeten Materialien und zur Entsorgung der Abfälle. Zudem werden umweltpolitische Hintergründe erhellt und Hinweise auf eine unterrichtliche Einbindung gegeben.

Alleine für Lebensmittel (nur darum geht es hier) verwenden wir viele verschiedene Verpackungsmaterialien und auch Verpackungssysteme (insbesondere Mehrweg - Einweg); zudem werden die Verpackungen in unterschiedlichen Sammelsystemen zurückgenommen. Das kann schon dann recht verwirrend werden, wenn man nur das richtige Sammelgefäß für eine konkrete Verpackung sucht; noch schwieriger wird es, wenn man möglichst umweltgerechte Verpackungen verwenden möchte.

 

Getränkedosen

Erklärung: Getränkedosen können aus Aluminium bzw. aus Weißblech (dünnes mit Zinn beschichtetes Stahlblech) hergestellt werden. Bier, Cola sowie einige Alkopops (alkoholhaltiges Süßgetränk) werden in Dosen verkauft, allerdings ist der Anteil der Dosen am gesamten Verkauf gering.

Bedeutung: Getränkedosen spielen in der (schulischen) Abfallwirtschaft keine große Rolle mehr, denn die Dose hat sich als Getränkeverpackung nicht durchgesetzt.

Bei den alkoholfreien Getränken werden in Deutschland 58% in Plastik-Einwegflaschen verkauft, 15,5% in Glas-Mehrwegflaschen, 14% in Plastik-Mehrwegflaschen. Kartons und Dosen spielen kaum noch eine Rolle. Beim Bier werden noch ca. 90% in Mehrwegflaschen verkauft. (umwelt aktuell 4/2008).

Andererseits werden etwa 10% des weltweit produzierten Aluminiums für Verpackungen verwendet - das ist eine bedeutende Größenordnung.

Sammlung und Entsorgung: Seit den 90er Jahren werden die meisten Verpackungsabfälle in Deutschland in Gelben Säcken bzw. gelben Tonnen eingesammelt (Duales System). So sollten anfangs auch Getränkedosen eingesammelt werden, dies hat aber außerordentlich schlecht funktioniert, denn

Daher wurde mit dem Jahr 2006 das "Dosenpfand" eingeführt. Wer jetzt Getränkedosen kauft, muss dafür Pfand bezahlen und bekommt dieses bei Rückgabe der Dosen zurück. Die eingesammelten Dosen können dann verwertet werden.

Am Beispiel des Materials Aluminium lässt sich zeigen, dass die Verwertung von Dosen gegenüber der Produktion von Primäraluminium umweltpolitisch wesentlich günstiger ist:

Umweltauswirkungen der Aluminium-Produktion (pro t Aluminium)*

Umweltaspekt

Primär-Aluminium (aus Bauxit)

Sekundär-Aluminium (aus Altmetall)

Energiebedarf

13.000 kWh
(elektrochemischen Reduktion des Aluminiumoxids)

2.200 kWh

Wasserbedarf

57 m³

1,6 m³

Abfall

3,65 t

< 0,1 t

CO2-Emissionen

0,2 t

0,01 t

* Angaben nach Skutan et.al., teilweise gerundet

 

Tipps für Schulen:

Fachbezüge:

Quellen und weitere Informationen:

 

Glas

Erklärung: Glasflaschen werden vielseitig eingesetzt, so für Wein, Bier, Milch und Milchgetränke oder Mineralwasser.

Bedeutung: Die oben genannten Einsatzbereiche weisen bereits darauf hin, dass Glasflaschen in Schulen keine bedeutende Abfallfraktion darstellen.

15,5% der alkoholfreien Getränke werden in Deutschland in Glas-Mehrwegflaschen verkauft. Beim Bier werden noch ca. 90% in Mehrwegflaschen verkauft (umwelt aktuell 4/2008).

In Deutschland werden pro Jahr ca. 2,1 Millionen Tonnen (26 Kilogramm je Einwohner) an Glasverpackungen eingesammelt. (Statistisches Bundesamt 2008)

Sammlung und Entsorgung:

Glasflaschen eignen sich sehr gut für eine Wiederbefüllung (Mehrweg). Insbesondere regionale Brauereien verkaufen daher Pfandflaschen, die im Handel gegen Rückerstattung des Pfandes zurückgegeben werden können. Je weiter die Flasche vom Getränkehersteller zum Kunden transportiert wurde und je geringer der Umsatz an Flaschen ist, umso weniger lohnt sich die Rückführung zum Hersteller.

Daher werden Glasflaschen auch als Einweg-Verpackungen eingesetzt. Diese werden in Deutschland in Altglascontainern gesammelt. Dabei wird nach den Farben braun - grün - weiß unterschieden. Ca. 85% der Einweg-Glasflaschen finden den Weg in die Sammlung und werden dann zu neuem Glas verarbeitet (Die Bundesregierung 2006).

Tipps für Schulen:

Fachbezüge:

Quellen und weitere Informationen:

 

Leichtverpackungen (Kunststoffe, Leichtmetalle und Verbunde)

Erklärung: Verpackungen sind ein Gemisch verschiedenster Materialien, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden und auch noch auf unterschiedlichen Wegen eingesammelt und verwertet werden können. Glas und Getränkedosen werden daher in eigenständigen Abschnitten auf dieser Seite besprochen. Hier geht es um Verpackungen, in denen man Waren und insbesondere Lebensmittel einkauft wie z.B. Plastiktüten und Folien, Getränke-Verbundverpackungen (bspw. für Säfte oder Milch) und Konservendosen.

Bedeutung: Aufgrund des hohen Volumens (und ihres umweltpolitischen Symbolgehalts) spielen Leichtverpackungen in der schulischen Abfallwirtschaft eine bedeutende Rolle.

Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 10,5 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle getrennt eingesammelt, davon rund 6,0 Millionen Tonnen aus privaten Haushalten.

Jeder Bürger hat damit im Schnitt 72 Kilogramm Verkaufsverpackungen getrennt gesammelt (Statistisches Bundesamt 2008a); darunter

Hinzu kommen erhebliche Mengen an Verpackungen, welche die Bürger ganz einfach in die Restmülltonne oder in die Landschaft werfen.

Sammlung und Entsorgung:

Zunächst soll der Sonderfall Plastik-Getränkeflaschen betrachtet werden:

Die anderen Leichtverpackungen der Haushalte werden in Deutschland vom Dualen System über den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne eingesammelt; auch Schulen können mit entsprechenden Sammelgefäßen ausgestattet werden.

Der umweltpolitische Nutzen dieser Sammlung ist umstritten. Zu einem hochwertigen Recycling (aus einer Verpackung wird wieder eine Verpackung) sind die Kunststoffverpackungen keineswegs zu gebrauchen, denn sie sind zu sehr verschmutzt und die Vielfalt der darin enthaltenen Materialien macht eine Abtrennung und Aufarbeitung z.B. einzelner Kunststoffarten unmöglich. Diese Abfälle eignen sich bestenfalls für

Sortenreine Kunststoffe (wie sie in der Regel nur als Produktionsabfälle entstehen sowie ggf. PET aus der Rücknahme von Kunststoff-Einwegflaschen, siehe oben) sind hingegen wertvolle Sekundärrohstoffe!

Da weltweit nur ca. 3% des geförderten Erdöls zu Kunststoffen verarbeitet werden (Der „Rest“ wird in der Energiewirtschaft bzw. in Kraftfahrzeugen verbrannt!) plädiert z.B. Thomé-Kozmiensky dafür, das deutsche Duale System grundsätzlich zu überprüfen. Wenn die Kunststoffe letztlich doch nur verbrannt werden, müssten sie dafür nicht aufwändig separat erfasst werden, sondern könnten auch im Restmüll verbleiben, denn dieser wird auch verbrannt (siehe Restmüll).

Etwas günstiger sieht die Verwertungssituation bei Leichtverpackungen aus Aluminium aus (z.B. Alu-Folien, Tiernahrungsschalen, Deckel von Joghurtbechern). Das Metall kann aus den Verpackungsabfällen abgetrennt und recycelt werden (Details siehe oben unter Dosen). Eine solche Abtrennung wäre aber auch aus dem Restmüll möglich (siehe Restmüll).

Es ist insgesamt fraglich, ob die Sammlung von Leichtverpackungen im Gelben Sack / in der Gelben Tonne noch eine lange Zukunft vor sich hat (siehe auch Zukunft der Abfallwirtschaft).

Tipps für Schulen:

Sie können in Ihrer Schule natürlich nicht die Probleme der bundesdeutschen Abfallwirtschaft lösen sondern (nur) Kunststoff- bzw. Verbundverpackungen

Fachbezüge:

Quellen und weitere Informationen:

 

KlimadetektivKlimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero/).

Förderer und Partner der Klimadetektive