Ich habe als Projektkoordinator
im NRW-Modellversuch „Agenda 21 in Schule und Jugendarbeit“
seit inzwischen über sechs Jahren eine Schule mit Beratung
und Unterstützung begleitet, die sich aus meiner Sicht als
externem Berater in besonderer Weise aufgemacht hat, eine moderne
Schule zu werden: Das Comenius-Gymnasium ist eine von 15 Schulen
aller Schulformen in Düsseldorf, welche sich mit modernen Managementmethoden,
wie sie in der Industrie genutzt werden, beschäftigen: dem
so genannten Öko-Audit.
Es geht hier – wie der Begriff es nahe legen könnte –
keineswegs nur um einen neuen Namen für althergebrachte Umweltprojekte,
sondern um
etwas, das in deutschen Schulen eher ungewöhnlich ist: Datenerhebung,
Datenbewertung, Zielbestimmung, Maßnahmenkataloge, Festlegung
der Verantwortlichkeiten und Realisierungszeiträume und Veröffentlichung
(!) in Form solcher Broschüren, wie sie hier jetzt vom Comenius-
Gymnasium in besonders schönem Layout vorliegt, bevor man an
die Arbeit geht, die Qualität der Schule zu verbessern. Welche
Bedeutung speziell diese
Publikation hat, das eröffnet sich nur, wenn man sie in den
Kontext der derzeitigen Bildungsdebatte stellt: Schule öffnet
sich der Gesellschaft, macht ihre Arbeit transparent und die Realisierung
der Planung öffentlich überprüfbar! Damit liegt das
Comenius- Gymnasium „voll im Trend“ der gesellschaftspolitischen
Entwicklungen im Bildungswesen. Hier hat eine
Schule sich schon vor längerer Zeit selbst auf den Weg gemacht
und nicht erst auf Anweisungen von „oben“ gewartet.
Dem Besuch des „Schul-TÜV“ darf diese Schule sicherlich
mit einiger Gelassenheit entgegensehen. Wie das so ist mit neuen
Methoden, werden sie natürlich erst einmal in einem begrenzten
Bereich ausprobiert, hier in der Umwelterziehung der Schule. Mit
Herrn Kypke als Projektleiter war ein Lehrer im Comenius- Gymnasium
gefunden, der mit Hartnäckigkeit, ganz langem Atem und unendlich
viel Klein- und Überzeugungsarbeit viele hohe Hürden und
schwierige Probleme gemeistert hat. Ohne sein langjähriges
Engagement wäre diese hier vorliegende Broschüre nicht
entstanden. Aber alles Engagement dieses Kollegen hätte keine
Chance gehabt, wenn Schülerinnen und Schüler sich nicht
entschlossen hätten, im Bereich Umwelt aktiv zu werden, wenn
es nicht Mitstreiter und Unterstützer im Hause, Eltern und
externe ooperationspartner gegeben hätte. Viele haben ihren
spezifischen Anteil an diesem vorbildlichen Projekt und können
stolz sein, als Schule im NRW-Modellversuch des Schulministeriums
ein nachahmenswertes Beispiel für andere Schulen geschaffen
zu haben. Als Projektkoordinator freue ich mich natürlich besonders,
dass „mein Kind“ seine eigenen Erfahrungen mit der grundsätzlichen
Methodik des Vorgehens in erfolgreicher Weise absolviert hat und
jetzt „auf eigenen Füßen steht“.
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Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin
viel Erfolg und Freude mit diesem Projekt!
Klaus Kurtz
Koordinator des D’dorfer Netzwerks „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“ im NRW-Modellversuch „Agenda
21 in Schule und Jugendarbeit“ (Projekt „Öko- Audit/Nachhaltigkeits-Audit
in Schulen“ im Rahmen der Lokalen Agenda in D’dorf)
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