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Schule der Zukunft

Margit Roth

Mit Energie gewinnen - 50:50 Düsseldorf als finanzielles Anreizsystem zum Energiesparen in Schulen und KITAs

Aus dem Werkstattheft "Zukunft managen" des NRW-Modellversuchs "Agenda 21 in Schule", 2003

"Energiesparen lohnt sich!“ - dies können einige der Düsseldorfer Schulen behaupten, die am Projekt „Mit Energie gewinnen“ teilnehmen. Sie achten darauf, so wenig Energie und Wasser wie möglich an ihrer Schule zu verbrauchen. Nach jedem Einsparjahr kommt „die Stunde der Wahrheit“. Das Amt für Gebäudemanagement berechnet, wie viel die Lehrkräfte, Hausmeister, Schülerinnen und Schüler durch eine Veränderung des Verhaltens eingespart haben.

Die Stadt macht im Rahmen eines 50:50-Modells „fifty-fifty“ mit den Schulen und stellt die Hälfte der Einsparungen für Sachmittel zur freien Verfügung. Doch wovon hängt der Erfolg eines Energiesparprojektes ab? In erster Linie ist der Erfolg in starkem Maße vom persönlichen Einsatz der beteiligten Personen einer Schule abhängig.

Das Umweltamt rät den Schulen, zu Beginn des Projektes eine „Energiegruppe“ zu bilden. Diese sollte aus Lehrkräften, Hausmeister, Schülerinnen und Schülern und ggf. Elternvertretern bestehen. Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch unter den Beteiligten mit Absprache der nächsten Schritte ist wichtig für die Motivation und Transparenz innerhalb der Schule.

Das Umweltamt bietet den Schulen an, dass ein externer Berater die Energiegruppe unterstützt. Der Startschuss für die Aktivitäten an der Schule kann z.B. eine gemeinsame Begehung mit allen Beteiligten sein, auf dem der Berater auf bislang ungenutzte Einsparmöglichkeiten hinweist und die Gebäudesubstanz sowie den Zustand der technischen Gebäudeausrüstung genau unter die Lupe nimmt. Weitere Tipps zur Organisation des Projektes in der Schule und zur Umsetzung von Maßnahmen erhalten die Schulen u. a. durch Broschüren. Das Umweltamt bietet zusätzlich Vorträge und weitere Vor-Ort-Beratungen in den Schulen z.B. im Rahmen von Lehrer- oder Elternkonferenzen, an.

Die Hausmeisterinnen und Hausmeister nehmen eine wichtige Schlüsselfunktion beim Energiesparen ein. Das Umweltamt bietet für sie daher Seminare an, in denen sie alle Tricks und Kniffe kennen lernen, wie man Energie und Trinkwasser sparen kann.

Lehrkräfte, Hausmeister, Schülerinnen und Schüler können im Rahmen des Energiesparprojektes Temperaturen und Lichtstärken in Unterrichtsräumen und Turnhallen messen. Hierzu stellt das Umweltamt den Schulen Messkoffer zur Verfügung, die mit unterschiedlichen Messgeräten und Handbüchern zur Projektdurchführung ausgestattet sind.

Die Schulen lesen außerdem ihre Zähler ab, um den Erfolg ihrer Einsparbemühungen feststellen zu können. Diese Daten werden am Ende eines Projektjahres beim Umweltamt abgegeben. Das Umweltamt leitet sie zur Auswertung und Überprüfung an das Amt für Immobilienmanagement weiter. Werden während des Einsparjahres am Gebäude oder der Heizung technische Neuerungen durchgeführt, so werden die theoretischen Einsparpotenziale der jeweiligen Maßnahme anhand von einschlägigen Normen (z.B. VDI 2067) ermittelt. Diese werden - wenn möglich - mit Erfahrungswerten verglichen, um zu einer möglichst realistischen Einschätzung zu kommen. Diese Einsparungen, die nicht auf das Nutzerverhalten zurückzuführen sind, werden von der Gesamteinsparung abgezogen und der Schule nicht vergütet.

Die Energiesparschulen bringen teilweise schon seit 1997 großes Engagement für das Projekt auf. Das Umweltamt möchte neue Impulse für eine erfolgreiche Fortführung geben und ein Forum dafür schaffen, dass Schulen voneinander lernen können.

Im Herbst 2011 beteiligen sich 49 Schulen (30% der städtischen Schulen) und 26 Kitas (23% der städtischen Kindertageseinrichtungen) an 50:50 Düsseldorf. In den Jahren 1997‐2011 konnten die beteiligten Schulen insgesamt ca. 480.000 € Stromkosten, 795.000 € Heizkosten und 400.000 € Wasserkosten einsparen; weitere Einsparungen wurden durch die Kitas bzw. im Bereich Abfall erwirtschaftet. Mit der erzielten Energieeinsparung der Schulen wurden zugleich zwischen 300 und 800 t CO2‐Emissionen pro Jahr vermieden.

 

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