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Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Das Düsseldorfer Netzwerk ist offizielles Projekt

Offizielles Projekt der Unesco-Dekade Bildung fuer nachhaltige Entwicklung
 

Schule der Zukunft

Stand der Arbeit in den Schulen

Die meisten der im Düsseldorfer Modellversuch vertretenen Schulen sind aus der Phase der innerschulischen Willensbildung bzw. der Planung heraus und unterziehen sich einem Öko-Audit. Der thematische Umfang der Bestandsaufnahmen variiert je nach individuellen Bedürfnissen von Schule zu Schule, die Bestandsaufnahmen werden je nach individuellen Voraussetzungen der Schulen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt. Vier Schulen (die Fritz-Henkel-Schule, das Berufskolleg Neuss-Weingartstraße, die Berufskollegs Walter-Eucken und Max-Weber) haben inzwischen Umwelterklärungen veröffentlicht (1998, 2000, 2001) und befinden sich in der Phase der Realisierung ihrer erklärten Umweltziele bzw. vor der ersten Überprüfung, ob und welche Ziele inzwischen realisiert worden sind (2. Öko-Audit-Zyklus). Einzelne Schulen (z. Zt. Hulda-Pankok-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Globus-Gesamtschule, Agnes-Miegel-Realschule) entwickeln darüber hinaus Aspekte eines Nachhaltigkeits-Audits und lassen diese Aspekte in die Bestandsaufnahmen und in die programmatischen Ziele einfließen. Eine erste Nachhaltigkeits-Erklärung (Hulda-Pankok-Gesamtschule) wird im Frühjahr 2002 erscheinen.

Der Zeitbedarf für eine erste Audit-Phase (von der ursprünglichen Initiative bis zur Veröffentlichung einer Umwelt- bzw. Nachhaltigkeits-Erklärung) beträgt nach den Erfahrungen im Düsseldorfer Projekt ca. zwei Jahre. Zur Realisierung der beschlossenen Ziele und Maßnahmen (1. Audit-Zyklus) sollte mit weiteren zwei bis drei Jahren gerechnet werden.

Die meisten Schulen haben nicht im ersten Anlauf ein systematisches Audit durchgeführt, sondern zunächst in einzelnen Themenbereichen Methoden der Auditierung getestet, um Erfahrungen zu sammeln bzw. weitere Unterstützer in der Institution für das anspruchsvolle Vorhaben zu gewinnen. Die Motivation, mehr zu machen bzw. systematischer vorzugehen, resultiert aus positiven Erfahrungen mit diesen ersten versuchsweisen Schritten. Dass Akteure die Erfahrung machen, dass die vorgefundene schulische Realität positiv verändert werden kann bzw. wird (von Einsparerfolgen bis zur Gründung von Schülerfirmen), setzt kreative Potenziale frei.

Die in den Schulen durchgeführten Audits haben Veränderungen in den Schulen zur Folge. Die Ergebnisse der Untersuchungen lösen Diskussionen aus, schärfen den Blick für Stärken und Schwächen der Schule. Häufig ist eine stärkere Sensibilisierung in Bezug auf ökologische Themen, betriebswirtschaftliches Denken und die Beachtung sozialer Rahmenbedingungen zu konstatieren. Die Agenda 21 bzw. die Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung sind häufiger als zu Beginn des Modellversuchs Thema in den Schulen. Was nachhaltige Entwicklung für die jeweilige Schule bedeuten kann, ist inzwischen auch Unterrichtsinhalt. Von mehr Kommunikation und positiverem Umgang der Akteure untereinander sowie stärkerer Identifikation mit der Schule kann berichtet werden. In vielen Schulen konnten durch die Aktivitäten im Projekt zusätzliche Akteure (Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen) gewonnen werden. Erste Beobachtungen lassen die vorläufige Schlussfolgerung zu, dass Lernerfolge in solchen Projekten mit dem Grad der Partizipationsmöglichkeiten für die Schüler/innen zunehmen. Schülerinnen und Schüler sind z.T. deutlich motivierter durch den konkreten Handlungsansatz bzw. die Möglichkeiten der Partizipation. Es ist in einigen Schulen gelungen, das Thema aus der "Müsli-Ecke" herauszubekommen. Durch Einsatz moderner Messmethoden, Verarbeitung von Daten am Computer, Darstellung von Ergebnissen im Internet, Berücksichtigung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, tatsächlich stattfindende Partizipation, ökonomische Einsparerfolge etc. konnten Lehrer/innen und Schüler/innen einbezogen werden, die mit ökologischen Themen allein nicht zu begeistern wären. Es werden Ressourcen (Wasser, Energie, Abfall) eingespart, teilweise in erheblichem Umfang. Dies nutzt zunächst einmal der Umwelt. Einzelne Schulen sparen darüber hinaus bspw. bis zu 10.000 DM Abfallgebühren ein. Die finanziellen Rückflüsse aus den 50:50-Programmen verschaffen diesen Schulen eine gewisse Unabhängigkeit von Fördermaßnahmen.

Es ist ein deutlicher Trend in den Schulen zu verzeichnen, die zunächst mit Freiwilligen durchgeführten Projekte in Schulprogrammen bzw. in Unterricht und Schulleben fest zu integrieren und damit nachhaltig zu verstetigen (z.B. Einrichtung eines Umwelt-Management-Systems, pädagogische Themenwoche Abfallvermeidung, Wettbewerbe Energiesparen, Schülerfirma Büromaterialien, Oberstufenprofil Ökologie und Gesellschaft u.ä.).

Die meisten Schulen haben inzwischen Berichte zu ihren Aktivitäten angefertigt, teilweise Dokumentationen zu konkreten Projekten vorgelegt, vier Videofilme über die Projekte in Schulen sind gedreht, einzelne Schulen verfügen inzwischen über eigene Internetpräsentationen, die örtlichen Medien haben über Aktivitäten in den Schulen berichtet. Diese Materialien bilden die Grundlage für den Internet-Auftritt des Projekts, aber auch für weitere Veröffentlichungen und Auswertungen des Gesamtprojekts.

Klaus Kurtz

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