Integration von Schüler/innen mit Körperbehinderung
Seminar "Arbeiten wie andere auch – Wege und Schritte in
die Arbeitswelt"
am 24. Januar 2009 an der Hulda-Pankok-Gesamtschule (HPG)
Seit 1996 werden an der Hulda-Pankok-Gesamtschule Schüler und Schülerinnen
mit Behinderungen zielgleich unterrichtet. Mittlerweile gibt es fast
40 SchülerInnen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf
im Bereich motorische Entwicklung oder Sprache und Kommunikation. Sie
lernen zusammen mit den anderen ca. 950 SchülerInnen an einer Regelschule,
die einerseits den Schwerpunkt Gemeinsamer Unterricht hat und die andererseits
Mitglied im Düsseldorfer Netzwerk „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ist. Neben den verschiedensten Projekten aus dem Bereich
Umweltbildung eröffnet der Gemeinsame Unterricht von SchülerInnen
mit und ohne Behinderungen nachhaltige Erfahrungen für alle Beteiligten,
die ihnen Einblicke in Lebenszusammenhänge eröffnen, die sonst
von der Gesellschaft eher ausgegrenzt werden.
 
Im Hinblick auf schulische Ausbildung bedeutet Nachhaltigkeit auch,
dass all die Bemühungen um einen guten Schulabschluss nicht mit
dem Ende der Schulzeit aufhören, sondern dazu führen sollen,
dass es eine gute Berufsausbildung und anschließend einen guten
Arbeitsplatz gibt. Besonders für Jugendliche mit Handicaps gibt
es massive Schwierigkeiten Arbeitsplätze zu finden. Unter diesem
Aspekt der Nachhaltigkeit haben wir das Geld der METRO Group Logistics
für ein
ganztägiges Seminar verwendet, das Informationen über spezielle
Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche mit Behinderungen
sowie Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der individuellen
Lebenssituation bieten sollte. Das Seminar richtete sich an SchülerInnen
der 9. – 13. Klasse mit den Förderschwerpunkten Körper-
und Sprachbehinderung und deren Eltern.
Dazu waren ReferentInnen eingeladen, die die Jugendlichen und ihre Eltern über
rechtliche Grundlagen, spezielle Unterstützungsangebote sowie über
die Möglichkeiten von Arbeitsassistenz informierten. Hinzu kamen
Gesprächsgruppen mit den Schwerpunkten „persönliche
Stärken und Schwächen erkennen und nutzen“, „individuelle
Wege auf dem Arbeitsmarkt finden“ und „Unterstützungsangebote
selbstbestimmt einsetzen“.
 
Um dafür eine Vielfalt von ExpertInnen gewinnen zu können,
arbeiteten wir mit dem Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte
e. V. (BVKM) zusammen, von dem wir intensiv beraten und auch finanziell
noch zusätzlich unterstützt wurden. Durch die Zusammenarbeit
mit dem BVKM konnte die Veranstaltung auch noch für SchülerInnen
weiterer Schulen geöffnet werden.
Als ReferentInnen waren anwesend:
- Hr. Hülsen Diplompsychologe vom BVKM
- Fr. Watermeier vom Integrationsamt Westfalen
- Fr. Klinkenbusch vom Integrationsfachdienst Münster
- Hr. Fuchs vom Integrationsfachdienst Düsseldorf
- Hr. Mangold Diplompsychologe vom Verein MOBILE Selbstbestimmtes
Leben Behinderter e. V. Dortmund
- Kati Pavlidou ehemalige Schülerin der HPG, jetzt nach erfolgreicher
Ausbildung bei der METRO-AG dort in der Marktforschung tätig
Im Verlauf des langen Seminartages an der HPG wurden zwar noch viele
neue Fragen zum Thema aufgeworfen, aber vor allem Perspektiven eröffnet,
Informationen weitergegeben und Kontakte geknüpft, die für
den weiteren Lebensweg hilfreich werden können.
Auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön an den BVKM und vor allem
an die METRO Group Logistics, die mit dieser Spende nicht nur dieses
Seminar ermöglicht
hat, sondern die auch gezielt Ausbildungsplätze für Jugendliche
mit Behinderungen zur Verfügung stellt.
Karola Vossmann-Müller, Klaus Kurtz, 2009
|