Nachhaltigkeitsbericht 2016/17 Katholische Grundschule Essener Straße (Düsseldorf)
Start Unterricht Übergreifendes Ganztag Schulleben Schulmanagement Programm
Qualität Zeitmanagement Individuelle Förderung Transparenz Wertschätzung

 

Individuelle Förderung

Die Lernvoraussetzungen unserer Schulanfänger sind sehr unterschiedlich. Durch eine frühzeitige und umfangreiche Diagnose und eine spezifische Förderung soll allen Schülerinnen und Schülern das Erreichen der nach den Richtlinien und Lehrplänen verbindlichen Anforderungen erleichtert werden. Unser gemeinsam erarbeitetes Förderkonzept bietet dafür die Grundlage.

Fordern und fördern gehört zusammen. Wir nehmen die Kinder in ihren Unterschiedlichkeiten an und bieten ihnen eine Lernumgebung, die eine individuelle Förderung ermöglicht. Das kann die innere Differenzierung im Fachunterricht sein (siehe oben) oder auch eine äußere Differenzierung (z.B. spezielle Förder- oder Seiteneinsteigerkurse, Arbeitsgemeinschaften, die gewählt werden können, und spezifische Aufgaben in Rahmen des Schullebens). Individuelle Förderung verstehen wir also nicht nur als fachspezifische Förderung, sondern auch als Förderung in kultureller, sozialer und emotionaler Hinsicht. Unsere Nachhaltigkeitserklärungen enthalten deshalb viele Aussagen zu Lernsituationen, in denen Kinder Kompetenzen in dieser Hinsicht entwickeln können (siehe dazu auch die anderen Kapitel).

Allgemeines Ziel der individuellen Förderung ist, dass die Kinder im Laufe ihrer Grundschulzeit folgende Einsichten gewinnen und stetig weiterentwickeln sollen:

  • Ich bin neugierig und habe Freude am Lernen.
  • Ich habe individuelle Stärken und Schwächen.
  • Ich kann eigene Fragen und Interessen entwickeln.
  • Ich bin selber für mein Lernen verantwortlich.
  • Ich kenne verschiedene Lernmethoden.
  • Ich kann selbstständig arbeiten und meine Leistung einschätzen.
  • Ich kann auch mit anderen Kindern in einer Gruppe arbeiten.
  • Ich strenge mich in allen Lernbereichen an.

Die individuelle Lernentwicklung der Kinder wird vom ersten Schuljahr an dokumentiert. Für jedes Kind wird die „Akte Kind“ angelegt, in der Personalien, Diagnose-Ergebnisse, Förderkonzepte, Beobachtungsbögen, Lernzielkontrollen und Lernfortschritte festgehalten sind. Die regelmäßige Durchführung bestimmter Diagnoseverfahren wurde verbindlich festgelegt. Dies ermöglicht das Erfassen des individuellen Förderbedarfs aller Schüler. Auf dieser Grundlage ist es uns möglich entsprechende Maßnahmen ins tägliche Unterrichtsgeschehen einzubringen und gezielt umzusetzen.

  • In den Fächern Deutsch und Mathematik nutzen wir zur Diagnostik standardisierte Testverfahren. Mit ihrer Hilfe können die Kompetenzen der Kinder in den verschiedenen Bereichen ermittelt werden und beispielsweise auch eine Lese-Rechtschreibschwäche bzw. Rechenschwäche sowie eine spezielle Begabung festgestellt werden. Auf der Grundlage der Testergebnisse werden die Kinder im Klassenverband und in speziellen Förderstunden gefördert. Außerdem stehen wir im Austausch mit den uns zugewiesenen Standortschulen für Lese-Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie.
  • Als äußere Differenzierung bieten wir nach Möglichkeit in jeder Klasse Förderstunden an, in denen in Kleingruppen Unterrichtsinhalte vertiefend wiederholt werden. Leistungsstarke Kinder bekommen nach Möglichkeit ein zusätzliches Förderangebot.
  • Während der Hausaufgabenbetreuung ist mehrmals in der Woche auch eine Lehrerin anwesend, die dann gezielt mit bestimmten Kindern arbeiten kann.
  • Speziell zur Leseförderung sprechen wir Eltern an, die wöchentlich regelmäßig möglichst alle Kinder der Klasse einzeln im Leselernprozess unterstützen.
  • Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt das Internet-Förderprogramm „ Antolin“, bei dem jedes unserer Kinder angemeldet ist. Hier können gelesene Bücher eingegeben werden, und die Kinder können hierzu Fragen beantworten und dadurch Punkte sammeln. Besonders das sinnentnehmende Lesen wird hier gefördert. Am Ende des Schuljahres erhält jedes Kind eine Urkunde mit der erreichten Punktzahl.
  • In regelmäßigen Abständen führen wir an unserer Schule eine Projektwoche durch. Zu einem übergeordneten Thema werden verschiedene Arbeitsgruppen angeboten. Die Kinder erhalten die Möglichkeit zu entscheiden, in welcher Arbeitsgruppe sie arbeiten möchten. Während der Projektwoche sind die Klassenverbände aufgelöst und wir arbeiten jahrgangsübergreifend. Dies ermöglicht den Schüler/innen neue Erfahrungen zu machen, neue Kinder und Lehrer/innen kennenzulernen und dadurch ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu erweitern.
  • Wir ermöglichen unseren Schülerinnen und Schülern des 3. und 4. Schuljahres die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben: z. B. am landesweiten Mathematikwettbewerb für Grundschulen und am internationalen Känguru Wettbewerb.
  • Die KGS Essener Straße ist schon seit vielen Jahren Seiteneinsteigerschule. Die Kinder mit Migrationshintergrund, die erst seit kurzem in Deutschland leben, nehmen am Regelunterricht teil und werden täglich stundenweise in Kleingruppen ihrem Leistungsstand entsprechend gefördert.

Ein solch differenziertes Förderkonzept kann natürlich nur auf der Basis einer ausreichenden Personalkapazität, eines geeigneten Raumangebots und entsprechender Lehr- und Lernmaterialien funktionieren.

Fazit

Dem Kollegium der Katholischen Grundschule Essener Straße war individuelle Förderung schon immer ein besonderes Anliegen. Insofern ist individuelle Förderung ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Das von uns oben beschriebene Förderkonzept dient als Grundlage unserer praktischen Arbeit. Förderunterricht soll nicht nur ein Abarbeiten von Arbeitsblättern sein, um die Kinder an den Lernstand der Klasse heranzuführen, sondern ein sorgfältig vorbereiteter Unterricht, der methodisch abwechslungsreich gestaltet ist. Für jedes zu fördernde Kind gibt es einen Förderplan, der in Absprache mit der Klassenlehrerin von der Förderlehrerin ausgefüllt wird. Dieser dokumentiert den Förderschwerpunkt für ein Quartal.

Die räumliche und sächliche Ausstattung unterstützt unser Förderkonzept. Durch großzügige Unterstützung des Fördervereins verfügen wir schon über einen beachtlichen Bestand an Lernmitteln, welche die individuelle Förderung unterstützen.

Ausblick

Förderunterricht soll weiter – besonders in der Schuleingangsphase – parallel und ergänzend zum Unterricht in Kleingruppen stattfinden, um Kindern mit Förderbedarf zusätzliche Unterstützung zu bieten. Dafür möchten wir zusätzliches Fördermaterial heraussuchen und anschaffen, welches geeignet ist, die Schülerinnen und Schüler zum Lernen zu ermutigen und ihnen Wege aufzuzeigen, den eigenen Lernweg erfolgreich zu gestalten. Dieser Förderunterricht ist natürlich immer auch von den personellen Ressourcen abhängig.

 

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