Schulqualität und nachhaltige Entwicklung Management
Stellung
Übergreifender Bereich
Leitbild
Wer eine umweltgerechte oder nachaltige Schule gestalten will,
kommt alleine mit pädagogischen Mitteln nicht zu Rande. Veränderungen
müssen auch organisiert werden. Die im Bereich Vertiefung
vorgestellten Managementsysteme können Schulen dabei helfen.
Achtung: Dieses Leitbild soll nur als Beispiel
dienen. Wenn Sie ernsthaft ein Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsmanagement
in Ihrer Schule aufbauen möchten, sollte Ihre Schulgemeinschaft
ein eigenes Leitbild entwickeln! Da die nachfolgend angebotene
Checkliste zur Selbstbewertung auf diesem Beispiel-Leitbild aufbaut,
sollten Sie auch diese nicht pauschal in Ihrer Schule übernehmen,
sondern bei Bedarf an Ihr Leitbild anpassen.
Checkliste: Management
Bevor Sie mit dieser Checkliste arbeiten, lesen Sie bitte
die Anmerkungen!
Bereich 1: Leitbild (Politik, Ziele, Programme)
- Hat die Schule ein Leitbild bezüglich Umweltschutz und
Nachhaltigkeit?
- Wo ist dieses festgeschrieben? (z.B. Schulprogramm, Umweltpolitik)
- Welche Aspekte von Umweltschutz bzw. nachhaltiger Entwicklung
spielen darin eine Rolle?
- Wer hat an der Erarbeitung des Leitbildes mitgewirkt?
- Ist es verbindlich? (z.B. aufgrund eines Beschlusses der
Schulkonferenz)
- Strebt die Schule eine Zertifizierung bspw. nach EMAS II
bzw. ISO 14.000 ff an?
- Wird das Leitbild durch Ziele und Programme konkretisiert?
- Sind diese messbar und mit Termin versehen?
- Ist festgelegt, wer jeweils für die einzelnen Ziele
und Programmpunkte verantwortlich ist?
- Sind die Ziele und Programme verbindlich (z.B. Beschluss
durch Schulkonferenz oder Schulleitung)?
- Sind sie bekannt gemacht worden? (Wie?)
- Sind die Zielvorgaben den Schülern und Lehren bekannt?
(Wie wurde dies ermittelt?)
- Wie wird überprüft, ob die Ziele tatsächlich
erreicht werden?
- Wie wird organisiert, dass ggf. Korrekturen eingeleitet werden,
wenn die Schule ihre Ziele nicht erreicht?
Die Datenerfassung erfolgt im Wesentlichen durch die Befragung
von Verantwortlichen (Schulleitung, Umweltmanagementteam etc.).
Sofern konkrete Sachthemen angesprochen werden (z.B. Ziele, Programme,
Ablauflenkung), sollten die Projektgruppen konsultiert werden,
die das jeweilige Thema bearbeiten. Deren Erkenntnisse sollten
zusammengeführt werden - eine doppelte Datenerfassung soll
möglichst vermieden werden.
Bereich 2: Recht
- Wie organisiert es die Schule, dass sie hinsichtlich der für
sie geltenden rechtlichen Bestimmungen immer auf dem Laufenden
ist und dass diese Bestimmungen auch eingehalten werden?
- Sind die erforderlichen Rechtskenntnisse vorhanden? (bei
wem?)
- Liegen die entsprechenden Bestimmungen vor? Klären,
welche Dokumente in der Schule vorliegen müssen bzw. wo
es evtl. reicht, wenn sie zum sofortigen Zugriff beim Schulträger
vorliegen.
- Liegen sonstige erforderliche Unterlagen vor (z.B. Baugenehmigungen,
Entsorgungsnachweise, Messprotokolle des Schornsteinfegers)?
- Wer kümmert sich um die laufende Aktualisierung der
Bestimmungen und sonstigen Unterlagen?
- Wer kümmert sich um die schulinterne Information und
Weiterbildung zu rechtlichen Fragen?
Bereich 3: Organisation
- Wie werden Umweltschutz und nachhaltige Schulentwicklung organisiert?
- Welche Gremien sind einbezogen? Welche Aufgaben haben sie
jeweils und welche Stellung in der Schule kommt ihnen zu (z.B.
Beratung / Entscheidung)?
- Auf welche Personen sind die entsprechenden Aufgaben und
Kompetenzen verteilt?
- Gibt es einen zentralen Ansprechpartner für Umweltschutz
bzw. nachhaltige Entwicklung?
- Wie ist der Kenntnisstand der Akteure einzuschätzen?
Wie wird er ermittelt? Besteht Bedarf an Schulungen und wie
werden diese realisiert?
- Wie unterstützt die Schulleitung den Umweltschutz und
die nachhaltige Schulentwicklung?
- Wie wird die Schulöffentlichkeit über wichtige
Fragen informiert (z.B. Umweltpolitik, Ziele, Erfolge und Ergebnisse,
rechtliche Fragen)?
- Wie wird die außerschulische Öffentlichkeit über
die Leistungen der Schule im Bereich Umwelt und nachhaltige
Entwicklung informiert?
- Wie wird der Informationsaustausch zwischen einzelnen Gliederungen
der Schule organisiert (z.B. Schulleitung - Schulkonferenz -
Schülervertretung - Schüler - Lehrer - Eltern)?
- Wird das Umwelt-(Nachhaltigkeits-)Management schriftlich
dokumentiert? Was wird (wie) von wem dokumentiert?
- Werden Entscheidungen, Messwerte, Kontrollen, Aktivitäten
protokolliert?
- Wie erfolgt die Lenkung der Dokumente, ihre Pflege und Aktualisierung?
Wie wird sichergestellt, dass alle angesprochenen Personen jeweils
die aktuelle Version der Dokumente vorliegen haben und kennen?
Wird das Datum der letzten Aktualisierung auf den Dokumenten
vermerkt? Wie werden veraltete Dokumente archiviert?
Bereich 4: Ablauflenkung
4.1 Übergreifend
- Welche Prozesse in der Schule sind für Umweltschutz
und Nachhaltigekeit von Bedeutung? (Warum?)
- Wie gewährleistet es die Schule, dass diese Prozesse
so geplant, ausgeführt und kontrolliert werden, dass dabei
die selbst gesteckten Ziele erreicht werden?
4.2 Bildung
- Sind Belange von Umweltschutz und Nachhaltigkeit in das Curriculum
eingebunden? (Prüfung der Lehrpläne - Dokumentation
der Bildungspraxis - Überprüfung des erworbenen Wissens
bei den Schülern)
4.3 Beschaffung
- Werden Umwelt-/Nachaltigkeitsziele berücksichtigt bei
- der Energieversorgung
- der Materialbeschaffung
- der Beauftragung von Entsorgern
- der Beauftragung von Handwerkern
- der Beauftragung von Lieferanden
- der Planung von Investitionen, Bauvorhaben etc.
4.4 Sicherheit
Betrifft insbesondere die Bereiche Chemikalien, Reinigungsmittel,
Brandschutz, Unfallschutz
- Sind die entsprechenden Vorschriften in der Schule vorhanden?
- Kommen sie zur Anwendung?
- Wie wird es organisiert, dass sie systematisch zur Anwendung
kommen?
- Wie wird die Anwendung kontrolliert?
4.5 technische Anlagen
- Welche technischen Anlagen gibt es?
- Wie wird ihre Wartung und Überwachung organisiert?
Bereich 5: Korrekturmaßnahmen
- Kontrolliert die Schule regelmäßig, ob sie die
selbst gesteckten Ziele erreicht?
- Werden diese Kontrollen mit Hinblick auf notwendige Korekturmaßnahmen
ausgewertet?
- Werden im Bedarfsfall Korrekturmaßnahmen eingeleitet?
(Zeit / Verantwortung / Mittel)
- Wird die Umsetzung dieser Korrekturmaßnahmen kontrolliert?
Bereich 6: Umweltbetriebsprüfungen
- Wird die im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit geleistete
Arbeit regelmäßig evaluiert? (In welcher Form? Interne
Audits? Betriebsprüfungen? etc.)
- Entspricht diese Evaluation den Anforderungen von EMAS II
bzw. ISO 14.000ff?
- Wie werden die Evaluationen vorbereitet?
- Wie werden die Ziele festgelegt?
- Werden die Evaluationen dokumentiert? (incl. Zielen, Methoden,
Ergebnissen, Schlussfolgerungen)
Zu diesem Bereich sind auch bereits andere Checklisten vorhanden;
siehe z.B. Ch. Salzbrenner (in: Audit an Schulen - leicht gemacht)
oder V. Teichert (in: Umweltmanagement in Schulen).
|