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Gesamtschule Schwerte - Öko-Audit 1997: Energie

Schwachstellen Heizung und Raumtemperaturen

• Die Gesamtschule Schwerte hat 1996 insgesamt 1.793.952 kWh Heizenergie verbraucht und dafür 72.601,83 DM gezahlt. Der spezifische Heizenergieverbrauch beträgt damit 215 kWh/(m²*a) bzw. 2088 kWh / (Pers*a). Er ist als durchschnittlich einzuschätzen (siehe Kenndaten Heizung).
• Die Raumtemperaturen sind in ca. der Hälfte der untersuchten Unterrichtsräume eindeutig zu hoch (Meßwert > 21 °C). Zudem sind fast alle Flure und sonstigen Nebenräume wärmer als notwendig.
• Die Raumtemperaturen werden nachts abgesenkt, es ist allerdings zu bezweifeln, ob hier bereits alle Möglichkeiten zum Energiesparen ausgenutzt werden.
• Die Fenster sind in vielen Räumen undicht.
• Ein nachlässiges Verhalten der Schüler und Lehrer ist dort festzustellen, wo in den Klassenräumen Fenster über längere Zeit offen stehen oder Türen nicht geschlossen werden.
• In verschiedenen Fällen sind warme Räume von kalten Räumen nicht sinnvoll abgetrennt. Eine Abgrenzung fehlt insbesondere zwischen den für Unterrichtszwecke genutzten Fluren und dem Treppenhaus. Auch das Schülercafé ist vom Eingangsbereich nicht ausreichend abgetrennt.

Typische Schwachstelle: offene Türen

• Die Luft im Schulhaus ist eindeutig zu trocken. Das dürfte die Gesundheit aller Beschäftigten beeinträchtigen.
• Es bestehen noch Wissensdefizite zur Funktion der Heizungsanlage.

Eine weitere Schwachstelle: Der Oberstufenraum (warm) ist vom Foyer (unbeheizt) im oberen Teil nur durch einen Vorhang getrennt. So entweicht unsinnig Wärme.

Anmerkungen: Für 1997 wurden nur die Daten für Januar bis April einbezogen. Differenziertere (nach Monaten aufgeschlüsselte) Daten sind in dem vom Umweltbüro Nord e. V. erstellten Bericht enthalten. Die Daten sind nicht witterungsbereinigt.

Schwachstellen Strom

• Die Gesamtschule Schwerte verbrauchte 1996 ca. 300.000 kWh Strom und zahlte dafür 74.000,- DM. Dieser Stromverbrauch ist nach den vorliegenden Kenndaten anderer Schulen als sehr hoch einzuschätzen.
• Auf die Beleuchtung entfielen bis zum Jahr 1997 ca. 40 % des Stromverbrauches der Gesamtschule. Hier trugen veraltete Lampen und Leuchtstoffröhren zu einem hohen Energieverbrauch bei. Zudem konnte die Beleuchtung nicht in allen Räumen bedarfsgerecht differenziert geschaltet werden. Dieses Problem wird jedoch im Winter 1997/1998 durch die Sanierung der Beleuchtung gelöst. Während der Projekttage fiel zudem mehrfach auf, daß das Licht in leerstehenden Räumen eingeschaltet war.
• In der Mensa werden Speisen elektrisch erwärmt. Hierauf entfallen etwa 10 % des schulischen Stromverbrauchs. Die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme stellt ökologisch wie ökonomisch eine schlechte Lösung dar. Zusätzlich verbraucht die Mensa Strom für den Betrieb von Kühlgeräten und für die Spülmaschine. Dies ist nicht zu vermeiden, allerdings sollten Kühlgeräte während längerer Ferien abgeschaltet werden.
• Auf Kleingeräte dürften weniger als 10 % des Stromverbrauches der Gesamtschule entfallen. Hierzu wurde eine umfangreiche Aufstellung der Geräte erarbeitet. Für eine genauere Abschätzung des Stromverbrauches fehlen allerdings Angaben über die Betriebszeiten der einzelnen Geräte.
• Die verbleibenden ca. 40 % des Stromverbrauches sind dem Bereich Heizung - Lüftung zuzuschreiben. Auch hier sind die Kenntnisse noch nicht befriedigend, so daß derzeit noch keine fundierten Vorschläge zum Stromsparen gemacht werden können.
• Hinsichtlich des zeitlichen Verlaufes ist anzumerken, daß 1/3 bis 1/2 des Stromverbrauches auf Zeiten entfallen, in denen kein Unterrichtsbetrieb herrscht. Diese Energie dient vor allem dazu, bestimmte Betriebszustände wie Raumtemperaturen und Wassertemperaturen aufrecht zu erhalten.
• Obwohl eine sehr detaillierte und umfangreiche Datenbasis zum Stromverbrauch geschaffen werden konnte, sind noch Fragen offen geblieben. Die oben angegebene Aufteilung des Stromverbrauches stellt somit nur eine - wenn auch begründete - Abschätzung dar.

Anmerkungen: Für 1997 wurden nur die Daten Für Januar bis April einbezogen. Es wird deutlich, dass der Stromverbrauch von 1994 bis 1996 zurückgegangen ist. Erhebliche Anteile entfallen auf den Niedrigtarif (18:00 Uhr bis 06:00 Uhr). Diese Zeit ist zwar nicht identisch mit der unterrichtsfreien Zeit; dennoch können diese leicht verfügbaren Daten eine Vorstellung davon vermitteln, welche Bedeutung der Stromverbrauch außerhalb der Nutzungszeiten einer Schule hat.

Umweltziele und Umweltprogramm Heizung und Raumtemperaturen

Ziel: Heizenergie sparen durch angemessene Raumtemperaturen

Solltemperatur für Unterrichtsräume von 20 °C (+/- 1 K) einhalten. Solltemperaturen für Nebenräume einhalten. Nacht-, Wochenend- und Ferienabsenkung der Raumtemperaturen optimieren.

Ziel: Energie sparen durch Abgrenzung beheizter Bereiche von unbeheizten

Ziel: verantwortliches Nutzerverhalten

Ziel: Gesünderes Raumklima durch Luftbefeuchtung

Zielgröße: relative Luftfeuchte im normalen Bereich zwischen 40 % und 70 % auch im Winter.

Öko-Audit 1997:
Auf Postern haben die einzelnen Projektgruppen ihre Kritik zusammengefasst.

Umweltziele und Umweltprogramm Strom

Ziel: Strom sparen bei der Beleuchtung

orientierende Zielgröße: im Jahr 1999 mindestens 20 % Einsparung des gesamten Stromverbrauches gegenüber 1997 (Einsparung ca. 15.000,- DM), und zwar 15 % durch die Modernisierung der Beleuchtung und 5 % durch intelligentes Verhalten

Umsetzung

Inwieweit diese Ziele erreicht wurden, ist im Kapitel Energie der Umwelterklärung 2001 beschrieben.