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Unesco-Dekade

Gesamtschule Schwerte - Nachhaltigkeitsaudit 2006: Verstetigung der Umweltbildung

Umweltbildung seit 10 Jahren

Die Gesamtschule Schwerte hat ihre Aktivitäten zur Umweltbildung langfristig angelegt. Im Zuge eines inzwischen über 10 Jahre andauernden Entwicklungsprozesses hat sie

Die Schülergeneration, die jetzt die Schule verlässt, ist somit ihre ganze an der Gesamtschule Schwerte verbrachte Schulzeit über mit diesen Umweltaktivitäten konfrontiert gewesen.

Ein Ziel dieser Aktivitäten ist es, den SchülerInnen Wissen über Umweltprobleme und Umweltschutz zu vermitteln. Inwieweit das gelungen ist, wird im ersten Teil der Schülerbefragung anhand ausgewählter Aspekte ermittelt.

Hypothesen

Damit können folgende Ziele und Hypothesen formuliert werden:

Hierzu werden Fragen zu Umweltproblemen bzw. zum Umweltschutz gestellt, und zwar sowohl auf der globalen / gesamtgesellschaftlichen Ebene als auch auf der schulischen Ebene. Diese Fragen waren auch bereits Bestandteil der SchülerInnenbefragung von 2001; allerdings war damals nur eine Stichprobe von 185 SchülerInnen – verteilt über alle Klassen – befragt worden. Zudem wurden 2006 die SchülerInnen der Oberstufe gefragt, ob sie die Sekundarstufe I bereits an der Gesamtschule Schwerte absolviert haben oder erst zur 11. Klasse an diese Schule gekommen sind.

Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Umweltwissen im Vergleich zu 2001

Im Zentrum der Prüfung stand die Hypothese, dass das Wissen der SchülerInnen zum Umweltschutz im Jahr 2006 wenigstens genauso hoch sein sollte wie im Jahr 2001.

Bei drei von diesen Fragen haben die SchülerInnen 2006 deutlich schlechter abgeschnitten als 2001.

Bei Frage 3 „Was geschieht mit einem Joghurtbecher, den jemand in den gelben Sack einwirft?“ verbesserten sich die Schüler von 29,2% richtiger Antworten auf 36,1%, in beiden Jahren ist das Ergebnis aber unbefriedigend.

Bei Frage 6 „Wie viel Geld hat unsere Schule seit 1998 bei Energie, Wasser und Abfall eingespart?“ gibt es mit 30,6% richtigen Antworten eine leichte Verbesserung gegenüber 2001 (28% richtige Antworten); allerdings ist auch das nicht befriedigend, denn die Schule hatte sich ausdrücklich vorgenommen, den Erfolg ihrer Einsparungen besser zu kommunizieren.

Diese Hypothese kann somit nicht bestätigt werden, die Schule konnte somit den am Wissen der Schüler gemessenen Stand der Umweltbildung von 2001 überwiegend nicht halten. Das deckt sich mit der selbstkritischen Einschätzung des Umweltteams, wonach die Anstrengungen der Schule in der Umweltbildung nicht durchgängig auf dem vormals hohen Niveau gehalten werden konnten, u.a. weil die Ressourcen zunehmend auf die Kernaufgaben konzentriert werden. Das führt letztlich zu der Schlussfolgerung, dass Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung nur dann dauerhaft erfolgreich sein können, wenn sie kontinuierlich mit den entsprechenden Ressourcen bzw. Freiräumen auszustattet werden.

Wissensaufbau während der Schullaufbahn

Die zweite Hypothese besagte, dass das Umweltwissen der SchülerInnen im Laufe ihrer Schulkarriere zunehmen sollte. Das kann so einfach nicht bestätigt werden. Die jungen SchülerInnen sind oftmals bereits überraschend stark; die mittleren Jahrgänge teilweise eher schwach und erst in der Abiturstufe gibt es dann wieder deutlich bessere Ergebnisse (bei abweichender personeller Zusammensetzung gegenüber den Klassen 5-10!). Einerseits könnte hieraus kritisch geschlussfolgert werden, dass es der Gesamtschule offenbar weniger gut gelingt, die mittleren Jahrgänge mit Umweltthemen anzusprechen. Andererseits muss auch eingeräumt werden, dass hier vermutlich die persönliche Entwicklung der Jugendlichen (Pubertät) alle umweltpädagogischen Aktivitäten überdeckt.

Dazu im Einzelnen:.

Daraus folgt, dass es – neben den didaktisch geplanten Projekten und Unterrrichtseinheiten – andere Faktoren geben muss, die einen ganz erheblichen Einfluss auf den Wissensstand haben. Dazu können gehören vermutlich das Vorwissen, das die SchülerInnen bereits an die Schule mitbringen, informelles Lernen sowie das Lernen anhand der praktischen Handlungsangebote der Schule (z.B. Mülltrennung oder Kauf umweltfreundlicher Schulmaterialien in der Schule) und der diese begleitenden Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören vermutlich auch die das Lernen – mehr oder weniger – stimulierende Vorbildfunktion der die Klasse betreuenden LehrerInnen. Schließlich muss berücksichtigt werden, dass SchülerInnen im Zuge ihrer persönlichen Entwicklung (Pubertät) auch Gelerntes vergessen oder verdrängen können, so dass die Hypothese zum Wissensaufbau während der Schullaufbahn evtl. von Anfang an unrealistisch war.

Wissen im Vergleich zu anderen Schulen

Eindeutig erfolgreich stellt sich die Umweltarbeit der Gesamtschule Schwerte im Vergleich zu anderen Schulen dar, denn die SchülerInnen, welche die Gesamtschule Schwerte seit der 5. Klasse besuchen, hatten geringfügige bis deutliche Wissensvorteile gegenüber den SchülerInnen, die erst in der 11. Klasse an die Schule gekommen waren (z.B. Treibhauseffekt oder zum Blauen Engel).

Obwohl bei der Prüfung der beiden vorangehenden Hypothesen Schwachstellen aufgedeckt wurden, steht die Gesamtschule Schwerte somit hinsichtlich ihrer Umweltbildung im Vergleich zu anderen Schulen gut da.

Aus der Prüfung dieser und der vorangehenden Hypothesen kann die Schule u.a. folgende Konsequenzen ziehen:

Umweltschutz und Lebenswirklichkeit

Eine vierte Hypothhese besagte, dass die SchülerInnen konkrete Vorstellungen zum Begriff Umweltschutz haben und diesen mit ihrer Lebenswirklichkeit verbinden können. Die Frage 1 ("Was fällt dir spontan zum Thema Umweltschutz ein?") erlaubt hierzu Einschätzungen. Die sehr hohe Anzahl der abgegebenen Statements spricht dafür, die Hypothese als bestätigt anzusehen.

Die Qualität der Antworten ist jedoch auch zweischneidig. Das wichtigste Einzelproblem des Umweltschutzes aus Sicht der SchülerInnen ist die saubere Beräumung von Müll. Darin artikuliert sich eine Interessenslage, an welche die Schule ggf. bei weiteren Aktivitäten anknüpfen könnte. Andererseits ist die saubere Beräumung von Müll angesichts der aktuellen globalen umweltpolitischen Herausforderungen eher von nachgeordneter Brisanz, es könnte also kritisch angemerkt werden, dass viele SchülerInnen die aktuellen Herausforderungen nicht ausreichend verstanden haben.

In ihren Antworten gehen z.B. nur 93 von 800 SchülerInnen auf die Probleme beim Schutz der Atmosphäre ein – und selbst davon entfällt ein hoher Anteil auf Statements wie „Luftverpestung“ oder „Abgase“ und nur ein kleiner auf den wirklich brisanten Treibhauseffekt.

Achtung der schulischen Lernanlässe zur Umweltbildung

Schließlich lag der Befragung die Hypothese zugrunde, dass die SchülerInnen die schulischen Angebote zur Umweltbildung achten. Diese Hypothese kann mit den Antworten aus Frage 5 ("Was meinst du: Wie kannst du etwas über den Umweltschutz lernen?") weitgehend bestätigt werden.

Die Projekte und Exkursionen führen die mit Frage 5 von den Schülern aufgestellte Hitliste der Lernanlässe an (73,5% Zustimmung), die praktischen Maßnahmen der Schule stehen an Position 5 (52% Zustimmung). Dazwischen haben sich – ein bemerkenswerter Unterschied zu der Umfrage von 2001 – die Massenmedien TV, Internet sowie Printmedien geschoben. Zudem lassen die Ergebnisse anderer Fragen (siehe Müllprojekt) vermuten, dass die praktischen Maßnahmen der Schule und die sie begleitende Öffentlichkeitsarbeit sich deutlich positiv auf das Umweltwissen der SchülerInnen auswirken.