Für den Bereich Elektrische Energie gilt das gleiche, was bezüglich der Heizenergie schon erwähnt wurde; die Nutzung verbraucht ebenfalls Ressourcen und belastet die Umwelt und das Schulbudget.

In 90 Klassenräumen, 28 Fachräumen, im Eingangsbereich, auf den Fluren, der Turnhalle, den Büros und den Lehrerzimmern befinden sich ca. 2450 Lampen. Zudem werden täglich zahlreiche PCs bzw. Laptops eingesetzt.

Daten zum Energieverbrauch

Im Rahmen des Untersuchungsfeldes „Strom“ wurden für den gesamten Schulkomplex die Energierechnungen ausgewertet.

Diagramm im Jahresverlauf 1996 - 2005

Das Diagramm stellt den spezifischen Stromverbrauch im Laufe der Jahre dar, dieTabelle fasst alle Daten zusammen.

Stromverbrauch sowie Kosten 1996-2006

Verbrauch absolut = wie vom Zähler abgelesen.

Verbrauch spezifisch = geteilt durch die Fläche der Schule

Nachdem wir unseren Stromverbrauch bis zum Jahr 2000 Schritt für Schritt reduzieren konnten, ist er seit 2001 wieder angestiegen. Das hat unterschiedliche Gründe:

  • Im Jahr 2002 wurde das Schulgebäude um 10 Klassenräume erweitert. Dadurch ist der absolute Verbrauch gestiegen. Auf den spezifischen Stromverbrauch hingegen sollte diese Maßnahme keinen Einfluss haben, da ja hier bereits die Erweiterung mit eingerechnet wird.
  • Die weitere kontinuierliche Zunahme bis ins Jahr 2005 ist zum Teil mit der Ein-richtung eines zentralen Servers in Verbindung zu bringen. Damit geht auch ein ständig wachsender Einsatz von elektronischen Medien einher.
  • Im Jahr 2003 hatten die beiden Schulen keine gemeinsamen Pfingstferien. Ein gänzlich ruhender Schulbetrieb bewirkt jedoch eine signifikante Stromreduzierung, die so für 2003 ausgeblieben ist.
  • Außerdem wurden 2003 ganzjährig Bauarbeiten durchgeführt, die Klassen-räume wurden für eine Vernetzung mit dem Schulserver verkabelt.
  • Weiterhin wurden 2003 Sichtblenden an einigen Fenstern im Parterre angebracht. Seitdem muss in diesen Räumen auch an hellen Tagen das Licht eingeschaltet werden.

In unserer Umwelterklärung von 2001 hatten wir uns konkrete Maßnahmen zum Stromsparen vorgenommen. Auch wenn nur ein Teil dieses Programms umgesetzt werden konnte, so konnten diese Schritte dazu beigetragen, dass der Stromverbrauch trotz ungünstiger Faktoren nicht noch stärker angestiegen ist.

Umsetzung des Umweltprogramms von 2001
Ziel/Maßnahme Realisierung
5 % Stromeinsparung Wurde aufgrund ungünstiger Entwicklungen nicht erreicht; im Energiesparjahr konnte der Verbrauch leicht gesenkt werden.
Ermittlung des spezifischen Stromverbrauchs, Kenndatenvergleich Stromverbrauch in kWh/m2a wurde ermittelt, Vergleich mit anderen Schulen wurde noch nicht durchgeführt.
Stromverbrauch der PC reduzieren Systemtechniker wurde eingestellt, der die Computereinstellungen optimiert hat. Stromverbrauch wurde nicht ermittelt.
Stromverbrauch der Heizung reduzieren Wurde nicht erreicht, da es sich als sehr schwierig herausstellte, Verbesserungspotential im Bereich einer bereits optimierten Heizungsregelung zu finden.
Stromverbrauch der Beleuchtung reduzieren

Beleuchtungsmessungen ergaben, dass keine Lampen außer Betrieb genommen werden können.

Beschriftung der Lichtschalter, bzw. der Türen mit Verhaltensmaßnahmen, um somit intelligentes Nutzerverhalten zu erleichtern.

Öffentlichkeitsmaßnahmen sind durchgeführt worden.

Strom anteilig selbst erzeugen An der Installation einer Photovoltaikanlage ist kontinuierlich über Jahre (leider bis jetzt erfolglos) gearbeitet worden.

Energiesparjahr

Finger drückt auf den Lichtschalter

Beschriftung der Lichtschalter

Von Februar 2003 bis Januar 2004 haben wir ein „Energiesparjahr“ durchgeführt, um an beiden Schulen den Stromverbrauch zu reduzieren. Als Vergleichszeitraum dienten die vorherigen 12 Monate.

Mit Hilfe der „Ökoklasse“ H221 wurde im Januar 2003 u.a. im Rahmen einer Projektwoche eine Informationskampagne gestartet. Die Schüler besuchten alle Klassen der Schulen und informierten über das bevorstehende Energiesparjahr. Im Zuge dieser Klassenbegehung wurden den Schülern auch Verhaltenstipps zum Stromsparen gegeben. Ein Schild mit diesen Hinweisen wurde dabei auf der Klassenzimmertür angebracht. Zudem wurden die Lichtschalter entsprechend ihrer Funktion beschriftet.

Weiterhin verteilte die Klasse H221 selbst erstellte Flyer, informierte durch eine umfangreiche Posterausstellung im pädagogischen Zentrum, organisierte ein Energiequiz – der erste Preis waren ein Paar Musicalkarten – und installierte eine Energietafel. Diese Anzeige gab den Stand der monatlichen Entwicklung der Einsparbemühungen wieder. Dazu sind seit 2003 monatlich die Stromdaten registriert worden.

Zeitgleich wurden die Lehrer beider Schulen informiert. Im Laufe des Jahres wurden dann bereits informierte Schüler durch eine erneute Klassenbegehung an die Sparmaßnahmen erinnert und neue Schüler mit diesen vertraut gemacht.

Im Ergebnis dieses Energiesparjahres konnten wir – entgegen dem Trend und im Vergleich zu den 12 Monaten davor – den Stromverbrauch um 538 kWh verringern. Die oben geschilderten kontraproduktiven Maßnahmen konnten zumindest kompensiert werden.

Der Anstieg des Stromumsatzes nach Ende des Energiesparjahres zeigt, wie wichtig – gerade bei der kurzen Verweildauer der Schülerschaft eines Berufskollegs – eine stetige Informationsvermittlung ist. Einsparungen im Bereich „Strom“ sind ohne großen finanziellen Aufwand nur durch eine nachhaltige Verhaltensänderung der Lehrer und Schüler möglich.

Strom von der Sonne

Die Installation einer Photovoltaikanlage ist weiterhin geplant. Über einen Zeitraum von drei Jahren gab es einen regen Kontakt mit dem Immobilienmanagement der Stadt, das von Anfang an Bedenken gegen eine Einrichtung einer Photovoltaikanlage äußerte. Inzwischen ist unter Auflagen die Aufstellung einer Photovoltaikanlage genehmigt worden. Die Schulleitungen können diese Auflagen jedoch nicht akzeptieren.

Fazit und neues Programm

Die elektrische Energie ist weiterhin ein wichtiges Thema im Rahmen des Nachhaltigkeitsprozesses. Wir wollen dabei

  • unsere Ziele realistischer formulieren – es ist bereits ein Erfolg, wenn wir den Verbrauch halten können,
  • die Datengrundlage verbessern (einzelne Verbraucher wie z.B. die Computertechnik näher untersuchen),
  • die Öffentlichkeitsarbeit besonders zu dem von allen Schülern und Lehrern beeinflussbaren Thema Beleuchtung fortführen,
  • uns weiterhin für eine eigene PV-Anlage als Zeichen für eine zukunftsfähige Energiewirtschaft einsetzen.
Ziele Maßnahmen
Einem weiteren Anstieg des Stromverbrauchs entgegenarbeiten und den Verbrauch konstant halten Einzelmaßnahmen siehe unten
Bewertung des zunehmenden Anteils von elektronischen Medien (PC, Beamer, Server etc.) Energieverbrauchsmessungen an den entsprechenden Systemen
Stromverbrauch der Beleuchtung reduzieren

Überprüfung der Hinweisschilder; Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit bei Schülern und Lehrern;

Entwurf eines Informationsblattes mit den wichtigsten Verhaltensmaßnahmen, Bekanntgabe über die Klassenlehrer;

Überprüfung und mögliche Verbesserung der Beleuchtungsanlage in der Turnhalle

Strom (anteilig) möglichst selbst erzeugen Weiterverfolgung der Idee zur Installation einer Photovoltaikanlage

Strom 2001

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