Kopfbanner Energie
Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

Ofenheizerspiel (Kl. 3/4)

von Anne Brenner und Annika Weitkunat

Ziele

Vorbereitungs- und Durchführungsaufwand

Mittel (muss ordentlich vorbereitet werden, ist aber machbar)

Zeitbedarf

Ca. 30 Min. (mit intensiverer Vor- und Nachbereitung eventuell länger)

Voraussetzungen und Vorbereitung

benötigte Sachmittel (vom Umweltbüro Nord e.V. zusammengestellt, nach Absprache abholbar):

Aufbau

Das Bild zeigt den schematischen Aufbau des Ofenheizerspiels im Klassenraum. Siehe Skizze! Die Holzheizer sind auf der einen Seite des Raums und die Kohleheizer auf der anderen Seite. Die Lagerstätte „Kohle“ (mit ca. 10 Stücken Kohle) ist etwas weiter entfernt als der Wald. Die Transporter befinden sich jeweils zwischen den jeweiligen Lagerstätten/ Wald und den Öfen.

Durchführung

„Wir haben hier einen Ofen (zeigen), der mit Kohle oder Holz befeuert werden kann. Die Kohle lagert in dieser Lagerstätte (zeigen) tief unten in der Erde. Das Holz (zeigen) wächst wo?“ Kindern nennen Stichwort „Wald“ oder „Bäume“.

Die Klasse wird in zwei gleichgroße Gruppen geteilt (zwei Durchgänge werden gespielt). Die gerade spielende Gruppe wird nochmals geteilt (Kohlenheizer und Holzheizer). Die anderen sollen beobachten („Reporter“) und berichten, was sie gesehen haben. Die Reporter bekommen dazu den Arbeitsauftrag und Beobachtungsbogen.

Beispiel für die Aufteilung von 20 Kindern:

2 Durchgänge mit je der Hälfte der Kinder

Holzheizer (5):

2 Bäume

2 Holzfahrer

1 Heizer

Rest Reporter

Kohleheizer (5):

1 Bergleute

3 Kohlefahrer

1 Heizer

Rest Reporter

„Die Baumkinder produzieren das Holz, sie nehmen sich 2 Klötze und wachsen langsam nach oben (vormachen: hocken, aufrichten, Arme ausstrecken, dabei bis 10 zählen). Wenn das Spiel beginnt, nehmen die Holzfahrer das Holz der ausgewachsenen Bäume, füllen es in ihr Fahrzeug (kleines Säckchen), transportieren es – im Entengang - zu ihrem Heizer, der wirft es in den Ofen. Die Bäume dürfen mit neuem Holz langsam wieder nachwachsen. - Bitte probiert das mal aus!“ (Probedurchgang)

„Nun die Kohleheizer: Die Bergleute der Kohleheizer nehmen ihr Werkzeug (Nudelkelle zeigen) und holen die Kohle aus der Lagerstätte. Die Kohleschiffe – ein Kohleschiff läuft im Krebsgang (also mit dem Bauch nach oben auf allen Vieren) mit seinem Container auf dem Bauch (Karton) – bringen die Kohle zum Heizer, der sie in den Ofen wirft.“ (Ebenfalls Probedurchgang machen!)

Startsignal geben! Die "Produktion" und Nutzung der Energievorräte beginnt. Irgendwann ist die Kohlelagerstätte erschöpft. Das Spiel sollte noch eine kurze Zeit weiterlaufen, damit der Unterschied zwischen endlichen und nachwachsenden Rohstoffen deutlich wird (Holz kann weiter produziert werden, wenn die Kohle aufgebraucht ist). Gegebenenfalls Holzklötze aus dem Ofen zu den Bäumen zurückbringen, damit die immer weiterwachsen können, Bäume ermahnen langsam zu wachsen!

Das Foto zeigt Schülerinnen und Schüler, die in einem Klassenraum sehr eifrig kleine Pappkartons durch die Gegend tragen.Das Foto zeigt zwei Schüler, die lachend ihre von Kohlenstaub geschwärzten Hände zeigen.
Erster Einsatz des Ofenheizer-Spiels in der Grundschule Sellin.

Auswertung am Ende der Lehreinheit:

Damit die Auswertung nicht doppelt läuft, erst am Spielende machen (auffordern sich die Beobachtungen gut zu merken oder zu notieren).

Auswertung auf die Ressourcen-Endlichkeit und Klimafolgen lenken:

„Jetzt ist die Kohlelagerstätte erschöpft, damit ist das Spiel zu Ende. Habt ihr den Ofen ordentlich geheizt?“ (Blick in den Ofen, Lob)

Die Reporterkinder berichten / die Spieler ergänzen!

Informationen für die Lehrenperson:

1. Fossile Energien

Auswertung :

„Wie ist es den Kohleheizern ergangen?“ Zur Not nachfragen: Anfangs einfach, später schwerer, am Ende war die Lagerstätte leer.

„So ähnlich ist es mit Erdöl, Erdgas und Kohle zurzeit auch, langsam wird es immer schwerer an die Lagerstätten zu kommen. Irgendwann sind sie leer.“

Kinder haben schwarze Finger … Anzeichen für Umweltprobleme, Ruß, Treibhausgase …


Infos:

In Deutschland werden die meisten Energien z.Z. noch aus Erdöl gewonnen

Auch die Verbrennung von Erdgas und Kohle wird häufig zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt

All diese Stoffe sind über viele Jahrmillionen aus den Ablagerungen von toten Pflanzen und Tieren entstanden

Vorteile:

Nicht so gefährlich wie Kernenergie

Man kann sie aus der Erde gewinnen und transportieren

Viele Autos fahren z.B. mit Benzin, welches aus Erdöl hergestellt wird oder Erdgas

Nachteile:

Bei der Verbrennung entsteht CO2 … = ist ein unsichtbares Gas, das die Atmosphäre der Welt belastet und zur Klimaveränderung beiträgt

Vorrat ist nicht unerschöpflich

Smogbildung

2. Erneuerbare Energien

Auswertung:

„Was war bei den Holzheizern anders?“

Fazit: Warten auf Nachwachsen, aber kein Ende in Sicht.

„sauberer“

Infos:

Die Vorräte der fossilen Energien werden eines Tages verbraucht sein

Deshalb ist es wichtig, sich auf die Suche nach Energieträgern zu begeben - erneuerbare oder auch regenerative Energien genannt, z.B. Wind-, Sonnenenergie, Wasserkraft, Erdwärme, die Gezeiten (Ebbe und Flut)…

Auch Biomasse (nachwachsende Rohstoffe) z.B. Holz

Um solche nachwachsenden Rohstoffe zu erhalten, muss der Mensch sie „kultivieren“, also z.B. Bäume pflanzen oder Gülle von Schweinen und Rindern nutzen

Biogasherstellung

Vorteile:

Regenerativ, erneuerbar

Klimafreundlicher, sauberer

Erdwärme ... enormes, stets verfügbares Energiepotential, kann jeder Zeit und bei jedem Wetter genutzt werden; schier unerschöpflicher Vorrat

Biomasse ... weniger CO2; nicht von schwankenden Winden und Sonneneinstrahlungen abhängig; Entwicklung ländlicher Räume


Nachteile:

Flächenverbrauch für die Anlagen

Bei Herstellung, Aufbau und Wartung fallen Emissionen an Gasen (wie z.B. CO2) an

Entsorgung der Anlagen

Windenergie ... keine zuverlässige Energiequelle, es kann keine zuverlässige Strommenge geliefert werden; Wind kann nicht gespeichert werden, muss direkt umgewandelt werden

Sonnenenergie ... Sonnenstrahlung steht nicht ununterbrochen und in gleicher Intensität zur Verfügung

Erdwärme ... Kraftwerke sind teuer und brauchen viel Platz; tiefe Bohrungen ins Erdinnere  Gesteinsschichten können verschoben werden  Erdbeben

Biomasse ... Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion; hohe Betriebskosten fallen an; Notwendigkeit des Schutzes natürlicher Ökosysteme z.B. Abholzung des Regenwaldes  klimaschädlich; Monokulturen; Nutzung ist nicht immer sinnvoll, es muss klare Regeln geben

Landschafts- und Vogelschutz

 

Erfahrungen und Ergebnisse

Wir setzen die Energielandkarte z.B. im Rahmen unseres Projekttages Erneuerbare Energien für die Grundschule (Kl. 3/4) ein.

Das Spiel läuft in der Regel sehr lebhaft ab. Es ist wichtig, die Kinder anschließend wieder so weit zu sammeln, dass sie in der Auswertung die Botschaft des Spiels verstehen.

Spezielle Tipps

 

Literatur und Kontakte

Weitere Medien und Lehrmaterialien finden Sie in der Mediathek.

 

Förderer und Partner der Klimadetektive