Kopfbanner Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern
Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

 

Klimadetektive ist offizielles Projekt im Aktionsplan Klimaschutz Mecklenburg-Vorpommern
Logo Aktionsplan Klimaschutz Mecklenburg-Vorpommern

Grundschule Damshagen

Das Foto zeigt Schüler der Grundschule Damshagen vor ihrer Schule. Sie halten ein Banner, auf dem Klimadetektive steht. Einige Schüler im Vordergrund halten eine Schüssel mit Popcorn, das am ersten Klimadetektive-Projekttag zubereitet wurde.Die Grundschule Damshagen ist eine kleine einzügige Grundschule im Klützer Winkel. Ca. 60 SchülerInnen lernen hier.

In der Umweltbildung kooperiert die Schule erfolgreich mit dem Bio-Gutshaus Stellshagen.

Am Klimadetektive-Projekt beteiligen sich die Klassen 3a und 4a. Die Schulleiterinnen, Frau Fahrenheim und Frau Schuster, unterstützen das Projekt aktiv.

3.12.2012: Mit Wärmerad und Nebelaktion - erster Klimadetektive-Projekttag

Die Klassen 3a und 4a absolvierten ihren ersten Klimadetektive-Projekttag am 3.12.2012 ganz im Zeichen der Energie.

Ausgangspunkt für die Drittklässler war die Frage, wie in der kalten Jahreszeit die Wärme in die Schule kommt. Die Schüler konnten ihr Vorwissen zum Thema Heizung einbringen und dieses mit einem kurzen Film und einem Puzzle vervollständigen und festigen.

Ein Experiment machte dann erfahrbar, wie trügerisch unser Wärmeempfinden sein kann. So wurde klar, dass es Sinn macht, Temperaturen mit einem Thermometer zu messen.

Doch Wärme ist nicht nur ein Zustand, sondern auch wertvolle Energie. Davon überzeugten sich die Schüler, indem sie „Wärmeräder“ bastelten und mit der über Kerzen aufsteigenden Warmluft in Bewegung setzten. Die Wärmeenergie einer Kerzenflamme reicht sogar aus, ein "Knatterboot“ anzutreiben.

Das Foto zeigt drei Schüler und eine Umweltpädaogin, die um einen Tisch herum stehen. Auf dem Tisch befinden sich drei Schüsseln mit Wasser.Das Foto zeigt Kinder, die Wärmeräder aus Papier bauen und diese - wie Weihnachtspyramiden - mit Kerzen zum Drehen bringen.Das Foto zeigt Kinder, die auf Schulbänken sitzen und aufmerksam nach vorne zur Lehrperson sehen.

Nach der Mittagspause ging es darum, wie man mit Energie sparsam einsetzen kann. Die Klimadetektive gingen mit Digitalthermometern auf Fahndung und ermittelten, welche Räume ihrer Schule warm und welche zu warm waren. Anschließend startete die "Nebelaktion" zum richtigen Lüften: Der Klassenraum wurde mit Diskonebel eingenebelt. Bei angekippten Fenstern kamen nur die Schüler in Fensternähe in den Genuss frischer Luft; mit einem richtigen Durchzug hingegen wurde der Nebel nach einigen Minuten vertrieben, und der Klassenraum war wieder mit frischer Luft gefüllt.

Das Foto zeigt Schüler in einem Klassenraum; quer durch den Raum schießt ein dicker Strahl von Nebel.

Zum Abschluss des Projekttages wurde aufgezeigt, dass man Wärme auf verschiedene Weise erzeugen kann – z.B. aus elektrischer Energie, mit einer Gas- oder einer Kerzenflamme. Um die dabei erzeugte Wärme zu nutzen, bereiteten die Schüler leckeres Popcorn zu; das ging übrigens mit der Gasflamme am besten.

Über das Popcorn freuten sich dann auch die Viertklässler, die an diesem Projekttag den elektrischen Strom erforscht hatten.

Nach dem Projekttag werden die erfassten Daten im Umweltbüro Nord e.V. ausgewertet, um weitere konkrete Hinweise zum Energiesparen zu geben. Dabei werden dann auch weitere Daten einbezogen, z.B. aus Temperatur-Messreihen, die in mehreren Räumen über eine ganze Woche lang mit automatischen Thermometern aufgenommen wurden.

Ergebnisse des Klimachecks

Die Messungen der Schüler ergaben, dass es im Hauptgebäude überall wärmer ist als nötig.

In den anderen Gebäuden sieht es so aus:

Grundschule Damshagen - Raumtemperaturen 3.12.2012
Messergebnisse der Schüler
Raum Raumtemperatur (°C) SOLLwert (°C) Differenz RT – SOLL (°C)
1 Musikraum 22,4 20 2,4
2 Kunstraum 19,5 20 -0,5
3 Klasse 1 21,4 20 1,4
4 Klasse 4 22,4 20 2,4
Mädchen-WC 22,1 15 7,1
Flur EG 21,5 15 6,5
5 PC-Raum 22,5 20 2,5
6 LR 22,2 20 2,2
7 Klasse 2 22,2 20 2,2
8 Klasse 3 22,7 20 2,7
Jungen-WC 21,7 15 6,7
Büro 21,5 20 1,5
Flur OG 22,7 15 7,7
Essenraum 14,7 20 -5,3
Turnhalle 15,2 17 -1,8
Umkleide Mädchen 17,9 20 -2,1
Umkleide Jungen 17,7 20 -2,3

Diese Messungen wurden durch Dauer-Temperaturmessungen ergänzt, die hier nicht dargestellt werden (vgl. aber Eintrag vom 26.11.2013 weiter unten auf dieser Seite).

Ferner wurde - exemplarisch im Musikraum - die Raumluftqualität untersucht; als Leitgröße dient dabei die CO2-Konzentration:

Das Diagramm zeigt den Verlauf der CO2-Konzentration im Musikraum der Grundschule Damshagen am 3.12.2012.

Die frische Außenluft hat ca. 400 ppm (Millionstel Teile). In Gebäuden sind z.B. 800 ppm normal. Ab 1000 ppm beginnt "dicke Luft", d.h. negativer Einfluss auf die Konzentration und das Wohlbefinden der Schüler und Lehrer.

Die ebenfalls erfassten Daten zum Stromverbrauch werden hier nicht dargestellt.

28.5.2013: Projekttag erneuerbare Energien

Das Foto zeigt einige Kinder beim Basteln.Wie würde es uns gehen, wenn die Energie einmal Urlaub machen würde? Was ist das Besondere an den erneuerbaren Energien? Und warum nennt man Kohle, Erdöl und Erdgas „fossile Energien“? – Es sind ungewohnte Fragen, die das Klimadetektive-Team vom Umweltbüro Nord e.V. aufwirft. Aber die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Damshagen lassen sich an ihrem Energie-Projekttag gerne darauf ein.

Bei einer Vorlesegeschichte wird ihnen bewusst, wie sehr wir heute im täglichen Leben auf Energie angewiesen sind. Aber woher kommt diese Energie? Die meisten Schüler wissen, dass ihre Schulleiterin, Frau Fahrenheim, gegenüber der Schule wohnt und eine Solaranlage auf dem Dach hat. Auf einer Karte des Klützer Winkels markieren sie aber auch noch eine ganze Reihe weiterer Standorte, wo die Energie von Sonne, Wind und Pflanzen genutzt wird. So wird klar: Erneuerbare Energie ist vor Ort verfügbar, während Kohle, Öl und Gas oft aus fernen Ländern eingeführt werden müssen. In einem bewegungsintensiven „Ofenheizer-Spiel“ erfahren die Schüler einen weiteren Vorteil der erneuerbaren Energien: dass diese nämlich im Prinzip unerschöpflich sind.

Die Kinder lernen dabei – auch das ist ungewöhnlich für sie – im „Stationenbetrieb“: In Zehnergruppen absolvieren sie reihum die drei Lernstationen, die vom Klimadetektive-Team betreut werden. Ihre Lehrerinnen begleiten sie.

Nach der Essenspause stehen Sonne und Wind im Mittelpunkt. Die Kinder basteln Windräder und „Solarfinger“. Der Hit aber ist ein großer Solarkocher, der ohne Strom oder Gas – nur mit der Energie der Sonne – arbeitet. An dem leicht bewölktem Frühlingstag hat es mehr als zwei Stunden gebraucht, bis ein großer Topf Wasser so heiß geworden ist, dass man damit leckere Maisscheiben dünsten kann. Thea Holm, die diese Station betreut, kommt aus Südafrika. Sie erzählt den Kindern, dass sie zuhause fast jeden Tag mit einem Solarkocher kocht und dass sie aufpassen muss, damit ihr das Essen nicht anbrennt – so viel Energie schenkt ihr die Sonne.

Das Foto zeigt fünf Kinder, die aufmerksam etwas betrachten, was auf dem Bild nicht zu sehen ist.Das Foto zeigt einen Solarkocher, einige Kinder und eine dunkel gekleidete Frau, welche den Kindern den Solarkocher erklärt.
Solarkochen mit Thea Holm aus Südafrika

Während die Kinder mit ihren Bastelarbeiten und vielen neuen Eindrücken nachhause fahren, geht für die Lehrerinnen, den Hausmeister und das Klimadetektive-Team die Arbeit noch weiter. Sie werten Energiemessungen aus, die bereits im Winter durchgeführt worden sind, diskutieren über Möglichkeiten zur Energieeinsparung und überlegen, wie das Klimadetektive-Projekt im nächsten Schuljahr fortgesetzt wird.

Das Foto zeigt einige Kinder auf dem Schulhof. Ein Junge hat ein Spielzeugmikrofon in der Hand und spricht in dieses hinein. Die anderen lauschen ihm; sie haben Bastelarbeiten - Windmühlen und Solarfinger - in den Händen.Das Foto zeigt eine Gruppe von knapp 30 Kindern, die auf der Treppe ihres Schulhauses für ein Gruppenbild posieren.
Abschluss des Projekttags

Sommer 2013: Klimaschutzplan

Aufgrund der bisherigen Ergebnisse wurde im Sommer 2013 ein Klimaschutzplan erstellt, mit dem die Schule sich konkrete Ziele setzt und Maßnahmen aufstellt, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen.

Schuljahr 2013/2014

Im Schuljahr 2013/14 wird das Projekt mit neuen Schülern fortgesetzt, und einige Maßnahmen aus dem Klimaschutzplan werden umgesetzt.

26.11.2013: Energieforschertag Strom und Wärme

Mit einem dritten Projekttag am 26.11.2013 hat die Grundschule Damshagen ihr Klimadetektive-Projekt fortgesetzt.

Die Klasse 4a erforschte an dem Projekttag mit Annika Weitkunat den elektrischen Strom. Die Schülerinnen und Schüler dachten zuerst darüber nach, welche Bedeutung die Elektrizität in ihrem täglichen Leben hat und verfassten dazu Fantasiegeschichten. Dann lernten sie Stromquellen und Wirkungen des elektrischen Stroms kennen; besondere Begeisterung weckte dabei eine Plasmalampe, die Elektrizität sichtbar macht. Nachdem die jungen Klimadetektive erfahren hatten, wie man die Leistung elektrischer Geräte misst, gingen sie auf Spurensuche im Schulhaus, um „Stromfresser“ aufzuspüren. Sie wurden aber kaum fündig, denn die Grundschule geht mit Strom sparsam um. Wie wäre diese Spurensuche wohl zuhause ausgegangen? - Zum Abschluss des Tages durften die Schülerinnen und Schüler selbst mit Batterien, Kabeln und Lämpchen experimentieren und eigene Stromkreise aufbauen.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a lernten an dem Tag die Wärmeenergie kennen, sie erfassten Raumtemperaturen im Schulhaus und bastelten ein einfaches Wärmerad; sie wurden von Tilman Langner betreut.

Damit es nicht bei einzelnen Aktionen bleibt, hat die Grundschule Damshagen – als eine der ersten Schulen in Mecklenburg-Vorpommern – einen „Klimaschutzplan“ erstellt. Darin setzt sie sich Ziele in Sachen Energiesparen und Klimaschutz und zeigt konkrete Maßnahmen auf, mit denen diese erreicht werden sollen.

Ergebnisse des Klimachecks

Hier werden auszugsweise die Ergebnisse der Raumtemperatur-Dauermessung vorgestellt:

Das Diagramm zeigt den Verlauf der Raumtemperaturen in der Grundschule Damshagen im November 2013.

Im Diagramm sieht man sehr schön den Heizrhythmus der Schule. Werktags gegen 5:15 und am Wochenende gegen 7:30 springt die Heizung an, die Schule ist dann (bei den moderaten Außentemperaturen, die Anfang Dezember herrschten) binnen 2-3 Stunden warm. Tagsüber wird die Raumtemperatur in allen Räumen einigermaßen konstant gehalten – das ist gut und sinnvoll. Abends wird die Temperatur abgesenkt, die Schule kühlt dann binnen ca. 6 Stunden um ca. 3°C ab. Das ist auch O.K., denn es spart Energie.

Unklar ist aber, warum die Temperatur erst ab ca. 23:00 (am Wochenende sogar erst ab 24:00) abgesenkt wird. Und warum fährt die Heizung am Wochenende genauso hoch wie an den Schultagen? Wenn man die Schule zu der unterrichtsfreien Zeit noch konsequenter auf den abgesenkten Modus halten würde, könnte noch einiges an Heizenergie eingespart werden!

Die Turnhalle und ihre abendliche Nutzung kann nicht das Problem sein, da Schule und Turnhalle separate Heizungsanlagen haben.

Das Temperaturniveau in den einzelnen Räumen kann optimiert werden. Der Flur oben ist wärmer als ein Flur sein muss; der Musikraum ist auch zu warm. Und das Lehrer-WC als Nebenraum könnte generell kühler als 20°C sein.

26.6.2014: Energieforschertag Erneuerbare Energien

Wie können wir die Energie der Sonne nutzen? Wo in unserer Region stehen Windräder? Woraus entsteht Biogas? - Am 26.6.2014 standen die erneuerbaren Energien im Mittelpunkt eines Projekttages für die 3. und 4. Klasse der Grundschule Damshagen.

Unter dem Motto "Energie zum Anfassen" hatte das Klimadetektive-Team vom Umweltbüro Nord e.V. aus Stralsund viele Experimente und Basteleien mitgebracht. So konnten die Schüler Windmühlen und Mini-Biogasanlagen basteln. Die Vierklässler durften Solarfahrzeuge bauen, diese auf dem Schulhof testen und damit eine Wettfahrt veranstalten. Ergänzend dazu haben die Schüler bei einer Energiegeschichte über die Bedeutung der Energie in ihrem eigenen Leben nachgedacht und sie haben sich bewusst gemacht, dass es in ihrer Region vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung der erneuerbaren Energien gibt.

Das Foto zeigt drei Kinder, die ein solar angetriebenes Modellfahrzeug testen.Das Foto zeigt zwei solar angetriebene Modellfahrzeuge, die von Kindern auf ihrem Schulhof getestet werden.

Zum Abschluss wurden mit einem Solarkocher leckere Maisscheiben gedünstet - nur mit der Sonnenenergie und ganz ohne Strom oder Gas.

Mit dem Projekttag endete eine zweijährige Kooperation zwischen der Grundschule Damshagen und dem Umweltbüro Nord e.V. Da die Damshagener Grundschüler seit dem Winter 2014 in der Grundschule Boltenhagen lernen, fand dieser letzte Projekttag in Boltenhagen statt.

Die Schule wird von Tilman Langner, Annika Weitkunat und zeitweilig Rebekka Rieck sowie Thea Holm (Umweltbüro Nord e.V.) betreut.

 

zurück zu Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern

Klimadetektiv"Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern"
ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero).

Das Projekt wird gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), das Land Mecklenburg-Vorpommern und mehrere regionale Partner. Mehr Informationen zu Förderern und Partnern...