Kopfbanner Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern
Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

 

Klimadetektive ist offizielles Projekt im Aktionsplan Klimaschutz Mecklenburg-Vorpommern
Logo Aktionsplan Klimaschutz Mecklenburg-Vorpommern

Integrierte Gesamtschule Grünthal Stralsund: Klimaschutzplan

Als Gesamtschule ermöglicht die IGS Grünthal ihren Schülern von Klasse 5 bis 12 eine kontinuierliche Arbeit in einem gewachsenen Klassenverband. Leitthema ist "Junge Menschen stark machen". Die Ganztagsschule hat von Montag bis Freitag von 7:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.

Das Haupthaus der IGS Grünthal Stralsund wurde im Schuljahr 2006/ 2007 vollständig saniert und umgebaut. Das Nebengebäude wird im September 2013 abgerissen. Ab Februar 2015 sollen im Neubau 10 neue Klassenräume, Gruppenarbeitsräume und ein Informatikkabinett bezugsfertig sein.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach gehört den Stadtwerken Stralsund und wurde im Dezember 2011 in Betrieb genommen. Sie hat eine Leistung von 63,94 kWp. Die aktuelle Einspeisung und weitere Informationen lassen sich über den Monitor im Atrium beobachten.

Klimadetektive an der IGS Grünthal

Das Klimadetektive-Projekt an der IGS Grünthal wird der stellvertretenden Leiterin Frau Zilinske und den beiden Fachlehrern Frau Holtz und Herr Grube betreut. Mit im Team sind die beiden freiberuflichen Projektbetreuerinnen Anne Brenner, Antje Wulff und Annika Weitkunat. Außerdem wurden sie bei einigen Veranstaltungen von der Praktikantin Rebekka Rieck begleitet.

Schülerinnen und Schüler der 7. und 10. Klassen konnten im Rahmen der Wahlpflichtdifferenzierung (WP) einen Kurs "Klimadetektive" belegen. Die 7.-Klässler wurden von Frau Holtz und zwischenzeitlich von Frau Zilinske, und die 10.-Klässler von Herrn Grube betreut. Aufgrund des halbjährlichen Wechsels gab es im Schuljahr 2012/13 somit 4 Klimadetektiv-Kurse.

Die 7.-Klässler beschäftigten sich neben den Grundlagen des Klimawandels mit Handlungsoptionen, die sie auf Plakaten kreativ darstellten. Diese konnten sie im Rahmen einer "Audienz" im Rathaus direkt dem Oberbürgermeister Dr. Badrow und der Stralsunder Klimaschutzmanagerin Frau Schütt präsentieren.

Außerdem führten sie eine Bestandsaufnahme des Außengeländes durch und planten Nutzungsmöglichkeiten, mit denen im 2. Halbjahr (Frühjahr 2013) bereits begonnen wurde. Dafür bekamen sie eine Anerkennung beim Stralsunder Umweltpokal.

Zehn Schülerinnen und Schüler aus dem Kurs nahmen am Klimadetektive-Camp der BUND-Jugend vom 24. bis 26. April in der Jugendherberge Greifswald mit Ausflug ins Komplexlabor der Fachhochschule Stralsund teil.

Beim Solarbootrennen am "Tag der Erneuerbaren Energien" waren die Klimadetektetive der IGS mit selbst gebauten Booten am Start.

Die 10.-Klässler untersuchten in ihrem Wahlpflichtkurs Heizung, Lüftung, Raumtemperaturen und Stromverbrauch der Schule. Bei der "Nebelaktion" erforschten sie anschaulich den Unterschied zwischen Kipplüften, Lüften mit offenem Fenster und Durchzug.

Auch diese Ergebnisse wurden Herrn Dr. Badrow und Frau Schütt vorgestellt.

Vier Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen brachten ihre Ideen bei der Planung und Erprobung der Geocaching-Tour zum Thema Klimawandel im Rahmen des Projekts "Stralsund 2052" ein.

Handlungsfeld Heizung / Raumtemperatur / Lüftung

Die Klimadetektive hatten die Gelegenheit, den starken Gegensatz zwischen dem alten Haus II und dem modernen und derzeit hauptsächlich genutzen Haus I zu beobachten. Während Haus I mit Fernwärme heizt, liefen die Nachtspeicherheizungen im nur noch von drei Klassen genutzte Haus II und verursachten damit 2012 wesentlich höhere Heizkosten als Haus I, in dem sich fast das gesamte Schulleben abspielt! Dieser Mißstand wird durch den Abriss vor Beginn der nächsten Heizperiode abgestellt.

Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf das sanierte Haus I.

Die Temperaturen werden mittels Temperaturfühlern in den Klassen und einer zentralen Steuerung durch den Hausmeister geregelt. In den Fluren sind an den Heizkörpern Thermostatventile angebracht.

Im WP der 10. Klasse stellten die Schüler bei Messungen im März bis Mai 2013 fest, dass viele Unterrichtsräume die optimalen Temperaturen 19-21°C erreichen, Flure und Toiletten aber um ca. 5°C zu warm waren.

Auch bei der Dauertemperaturmessung mittels Temperaturloggern über die Zeit der Weihnachstferien und in der Woche danach zeigte, dass die Toiletten zu warm sind. Ausserdem beobachteten die Klimadetektive, dass hier fast immer ein Fenster zum Lüften auf Kipp steht. Das Problem sind die schlecht erreichbaren Riegel, so dass ein gelegentliches Durchlüften organisatorisch nicht machbar ist. Eine automatische Lüftung könnte hier Abhilfe schaffen.

Der bei der Dauertemperaturmessung untersuchte Klassenraum war durchweg zu warm. Ob die Wärme von bis zu 25°C in den Ferien durch eine fehlerhafte Steuerung oder Sonneneinstrahlung zustande kommt ist noch unklar. Dies werden die Klimadetektive im nächsten Projektjahr klären. Schüler und Lehrer berichteten von zu warmen Räumen, die mittels Kipplüften gekühlt werden.

Bereits unmittelbar nach der Nebelaktion im WP 10 wurden die Lehrer über richtiges Lüftungsverhalten informiert. Im kommenden Schuljahr sollen die neuen Klimadetektive und Schülervertreter über eine Wiederholung der Lüftungsaktion das Problem kennen lernen und Plakate zur Information der Schüler herstellen.

Nach den Ergebnissen der Dauertemperaturmessung wird die Temperatur generell über Nacht und auch an Wochenenden abgesenkt, allerdings nicht durchweg in den Ferien. Hier kann im Gespräch mit dem Hausmeister unter Berücksichtigung einer eventuellen Nutzung in den Ferien eine allgemeine Absenkung besprochen werden.

Die Klimadetektive der 10. Klasse ermittelten, dass die Thermostatventile in den Fluren bei Stichproben voll aufgedreht waren. Dafür bietet sich eine einfache Begrenzung (Kindersicherung) an, die eventuell über die Klimaschutzmanagerin oder das Gebäudemanagement angeschafft werden können.

Klimaschutzmaßnahmen im Handlungsfeld Heizung / Raumtemperatur / Lüftung
Maßnahme Termin Zuständigkeit
Ziel: Einsparen von Heizenergie
Temperatursteuerung überprüfen (zu warme Räume durch Sonneneinstrahlung oder Thermostat-Einstellung?), Interview Hausmeister zur Temperatursteuerung Beginn Heizperiode 2013 Klimadetektive 10. Klasse / Herr Grube, Hausmeister
Sicherung gegen Hochdrehen an Thermostaten im Flur Beginn Heizperiode 2013 Klimadetektiv-Betreuer, Gebäudemanagement
Absenkung Heizungsvorlauftemperatur in den Ferien machbar? Beginn Heizperiode 2013 Klimadetektiv-Betreuer, Hausmeister, Schulleitung
Ziel: Lüftungsverhalten verbessern, gute Luftqualität zum Lernen und Arbeiten ermöglichen
Prüfen, ob automatische Lüftung der Toiletten einbaubar (z.B. Ventilator im Fenster) 1. Halbjahr (2013) Klimadetektivbetreuer, Gebäudemanagement
Nebelaktion zum richtigen Lüften mit neuem Wahlpflichtkurs 10 und Schülervertretern – im Anschluss Plakate erstellen (s.u.) Beginn Heizperiode 2013 Klimadetektiv-Betreuer, Klimadetektive 10. Klasse, Schülervertreter
Aufruf zum richtigen Lüften über Plakate in Klassen
Beginn Heizperiode 2013 Klimadetektive 10. Klasse / Herr Grube, Schülervertreter

 

Handlungsfeld Strom

Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse protokollierten im vergangenen Schuljahr die Leistung der Photovoltaikanlage und dokumentierten die eingesparte Energie. Im nächsten Jahr bietet sich darüber hinaus ein Vergleich mit dem Stromverbrauch der Schule an.

Positiv bemerkten die Klimadetektive, dass Licht und Geräte (z.B. Computer) nach Gebrauch in der Regel abgeschaltet werden.

Noch nicht ermittelt worden ist, ob die Heizungspumpen auch außerhalb der Heizperiode laufen. Dies wird in einem Hausmeisterinterview thematisiert.

Die Bewegungsmelder im Flur springen auch dann an, wenn es draußen eigentlich ausreichend hell ist. Hier könnte ein Lichtsensor oder eine Zeitschaltung vorgeschaltet werden.

Die Verdunkelung in den Räumen funktioniert in den Räumen nach dem Motto "ganz oder gar nicht". Die Rollos können nur alle gleichzeitig gesenkt werden. Daher muss bei Verdunkelung auch am hellen Tag oft das Deckenlicht eingeschaltet werden.

Klimaschutzmaßnahmen im Handlungsfeld Strom
Maßnahme Termin Zuständigkeit
Ziel: Bewegungsmelder Flur optimieren
Hausmeisterinterview / Prüfen, ob Einbau Lichtsensor oder Zeitschaltung vor Bewegungsmelder möglich ist 1. Halbjahr (2013) Klimadetektive 10. Klasse / Herr Grube, Hausmeister
Ziel: Flexible Verdunkelung ermöglichen / weniger Bedarf für Deckenlicht
Prüfen, ob eine einzelne Ansteuerung von Verdunkelungsrollos möglich gemacht werden kann 1. Halbjahr (2013) Klimadetektiv-Betreuer, Gebäudemanagement
Ziel: Sparpotenzial erkunden
Hausmeisterinterview: Werden die Pumpen ausserhalb der Heizperiode ausgeschaltet? 1. Halbjahr (2013) Klimadetektive 10. Klasse / Herr Grube, Hausmeister

 

Handlungsfeld Neubau begleiten

Für das folgende Schuljahr 2013/14 bietet sich eine Begleitung des Abriss- und Neubauprozesses an. So soll ein Treffen der Klimadetektive mit den Architekten organisiert werden. Die Schüler können sich dann über die Planung des besonders energieeffizienten Gebäudes informieren.

Außerdem wollen die für das Außengelände zuständigen Klimadetektive der 8. Klasse sich Fenster aus dem alten Haus II sichern, um damit ein Gewächshaus zu bauen.

Klimaschutzmaßnahmen im Handlungsfeld Neubau begleiten
Maßnahme Termin Zuständigkeit
Ziel: Kennenlernen der Planungen für energetischen Einsparungen am Neubau Haus II
Architekten treffen, Interview vorbereiten 1. Halbjahr (2013) Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz, evtl. Klimadetektive 10. Klasse / Herr Grube

 

Handlungsfeld Außengelände

Die Außenanlagen bieten neben einem vielfältig gestalteten Schulhof auch einen großzügigen Schulgarten mit Beeten, Gerätehaus, Grillecke, großem Teich und Baumlehrpfad. Da die früher bestehende Unterstützung durch ABM-Kräfte fehlt, holt sich die Natur hier einges zurück.

Im vergangenen Jahr wurden bereits Gemüse und Kräuter gepflanzt und gepflegt. Die Ernte wird der AG "Küchenzwerge" übergeben, die daraus etwas leckeres zubereiten.

Um die Beetfläche zu vergrößern, kam die Idee auf, den zugewucherten Teich zu füllen. Allerdings müsste hier bedacht werden, wie mit der Teichfolie umgegangen wird, damit keine Staunässe unter dem Beet entsteht. Außerdem ist unklar, wieviel Erde benötigt wird und wie Kosten und Transport organisiert werden können.

Alternativ könnten Flächen, auf denen derzeit Büsche und Blumen stehen, teilweise gerodet werden, um Beetflächen zu erhalten. Auch dafür sollte tatkräftige Hilfe organisiert werden, eventuell in Kooperation mit Stadtteilprojekten oder bei einem Aktionstag mit Schülern oder Eltern.

Die Klimadetektive möchten im Schulgarten außerdem ein Gewächshaus aus den Fenstern, die beim Abriss von Haus II anfallen, bauen. Dafür sollen im kommenden Jahr die Planungen beginnen.

Klimaschutzmaßnahmen im Handlungsfeld Außengelände
Maßnahme Termin Zuständigkeit
Ziel: Aktivierung ungenutzter Flächen im Schulgarten
Ernte angepflanzter Gemüse / Kräuter für die "Küchenzwerge" 1. Halbjahr (2013) Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz
Beete anlegen (teilweise Blumenrabatten und Büsche herausnehmen) – dafür Hilfe einholen (Stadtteilprojekt, Aktionstag Schüler / Eltern) Herbst 2013 oder zeitiges Frühjahr 2014 Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz, Klimadetektiv-Betreuer
Beete bepflanzen, pflegen 2. Halbjahr (2014) Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz
Teichtrockenlegung prüfen (Teichfolie entfernen oder perforieren, Volumen Erde berechnen, evtl. Teichpflege?) Schuljahr 2013/14 Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz, Klimadetektiv-Betreuer
Ziel: Gewächshaus anlegen
Fenster aus dem Abriss (Haus II) sichern und lagern, Planungen beginnen / Fachwissen einholen
Schuljahr 2013/14 Klimadetektive 8. Klasse / Frau Holtz, Klimadetektiv-Betreuer

 

Bericht zur Umsetzung des KlimaschutzplansZurück zur IGS Grünthal

zurück zu Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern

Klimadetektiv"Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern"
ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero).

Das Projekt wird gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), das Land Mecklenburg-Vorpommern und mehrere regionale Partner. Mehr Informationen zu Förderern und Partnern...