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Unesco-Dekade

Fisbanks, Ltd - Hintergründe zu Fischfang und Nachhaltigkeit

Nach der Simulation Fishbanks stellen sich die Teilnehmenden oft die Frage, was die Simulationsergebnisse mit der realen Welt - also dem industriellen Fischfang auf den Weltmeeren - zu tun haben. Das kann hier nicht erschöpfend beantwortet werden, aber es sollen zumindest einige Materialien vorgestellt werden, die sich zur Vertiefung eignen.

Für eilige Verbraucher: MSC-Logo und "Fischführer"

Das MSC (Marine Stewardship Council) vergibt ein Logo für eine (einigermaßen) nachhaltige Fischereiwirtschaft. Das MSC-Logo ist - wenn es denn vergeben wurde - auf der Verpackung abgedruckt und kann somit eiligen Verbrauchern als erste Orientierung dienen.

Auf dieser Idee aufbauend, haben die Umweltverbände WWF und Greenpeace jeweils "Fischführer" für verantwortungsvolle Konsumenten entwickelt. Diese kleinen Broschüren bzw. Infoblätter stellen handelsübliche Speisefische kurz vor und gehen auf die wichtigsten Umstände der Fischerei ein: Sind die Fischbestände noch stabil (oder bereits überfischt)? Sind die Fangtechniken umweltverträglich (oder zerstörerisch für sensible Meeresbiotope bzw. mit hohen Beifangmengen)? Im Ergebnis werden die Fische nach einem "Ampelsystem" eingeteilt, von Verzehr vertretbar bis Verzehr grundsätzlich nicht vertretbar. Dabei legt Greenpeace die strengeren Maßstäbe an.

Positiv: Die Fischführer werden regelmäßig aktualisiert, so dass sie auch neuste Entwicklungen mit abbilden können!

Erschreckend: Es gibt nur noch wenige Arten von Fisch & Seafood, deren Verzehr vertretbar ist. Für Europäer, die genügend Möglichkeiten haben, um ihren Eiweißbedarf zu sichern, sollte Fisch bestenfalls noch als Delikatesse für besondere Tage gelten.

Für engagierte Verbraucher: Fisch-o-meter

Unter dem Druck der Überfischung werden die gefangenen Fische immer kleiner, weil kaum noch ein Exemplar die volle Größe seiner Art erreicht. Das zeigt z.B. das Ozeaneum Stralsund in einer sehr eindrucksvollen Vitrine.

Besonders kritisch ist es, wenn Fische gefangen werden, bevor sie die Geschlechtsreife erreicht haben und sich wenigstens einmal fortpflanzen konnten. - Kann man darauf als Verbraucher Einfluss nehmen? Ja: mit dem Fisch-o-meter! Dieses zeigt für verschiedene wichtige Speisefische die Mindestgröße. Wenn kleinere Fische angeboten werden: Hände weg!

Für tiefgründig Interessierte

The end of the line

Ein drastischer Dokumentarfilm über das große Schlachten auf dem Meer.
www.endoftheline.com/

Der lebendige Ozean

Der Autor schildert, wie die Menschen durch rücksichtslose Überfischung und wirtschaftliche Ausbeutung der Ozeane deren phantastische Tier- und Pflanzenwelt zerstören - und damit ihre eigene Nahrungsmittelversorgung gefährden. Er plädiert für eine neue Politik zum Schutz der Meere. Mischung aus Sach- und Lehrbuch.

Richard Ellis: Der lebendige Ozean. Nachrichten aus der Wasserwelt. Marebuchverlag, Hamburg 2006 518 S., 29,90 Euro.