Die Ostsee-Fischerei
Arten und Fangmethoden
Die Geschichte der Fischerei |
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Fischerei und Schifffahrt sind fast so alt wie die Menschheit. Auch in der hiesigen Region haben seit Jahrhunderten Menschen Schritt für Schritt die Gewässer als wichtige Nahrungsquelle und günstigen Transportweg erschlossen. In diesem armen und kargen Landstrich waren die Bewohner aus Überlebensgründen gezwungen den Meerestieren nachzustellen. Zur Ausübung der Fischerei boten die Flüsse, der Bodden und die Ostsee regelrecht ideale Bedingungen. |
Artenreiche Ostsee
In der südlichen Ostsee gingen bei Fang-Expeditionen 40 Fischarten ins Netz. Noch vor einem Jahr waren es nur 28 Fischarten, die nachgewiesen werden konnten. Bis Ende 2004 noch überprüfen die Biologen Dr. Ralf Thiel und Renate Neumann von der Universität Rostock das Vorkommen von bedrohten Fischarten in der Ostsee zwischen Rügen, Bornholm und Usedom. Die Forscher suchen vor allem nach seltenen Fischen, die im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgeführt sind. Durch ihre Untersuchungen erhoffen sich die Biologen auch Erkenntnisse über die Lebensraum-Ansprüche der bedrohten Arten.
Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund verfolgt dieses Projekt zusammen mit der Universität Rostock, dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Stralsund.
Noch mehr Arten?
Seltene Arten wie Stör, Rapfen, Bitterling, Schlammpeitzger und Weißflossengründling konnten bisher nicht nachgewiesen werden.
Die Ostsee-Fische
Festgestellt wurden bisher:
• Kleiner Sandaal
• Großer Sandaal
• Aal
• Stöcker
• Finte
• Hering
• Sprotte
• Schnäpel
• Lachs
• Seebulle
• Seeskorpion
• Brasse
• Rotauge
• Zährte
• europäische Sardelle
• Dorsch
• Wittling
• Schwarzgrundel, Schwimmgrundel, Schwarzmundgrundel, Strandgrundel, Sandgrundel und Glasgrundel
• großer Scheibenbauch
• Quappe
• Stint
• Kaulbarsch
• Flussbarsch
• Zander
• Flunder
• Kliesche
• Scholle
• Steinbutt
• Glattbutt
• kleine Schlangennadel und Grasnadel
• Seestichling und freistachliger Stichling
• Aalmutter
• Butterfisch
Die Fangmethoden
Die ersten Fischdampfer benutzten noch Langleinen als Fanggeschirr für die Fische. Bald wurde aber die Fangmethode auf Schleppnetze umgestellt. Die Netze werden entweder seitlich an den Schiffen ausgesetzt oder am Heck des Schiffes hinterhergezogen. Die Schleppnetze haben ein Grundgeschirr, das über den Boden gezogen wird und durch sog. Scherbretter offen gehalten wird.
Neben der Frage, wie die künftige Form des Fischereifahrzeuges sein wird, bekommt die Frage nach neuen Fischfangmethoden immer mehr Bedeutung. Die vielversprechendste Methode ist die Elektrofischerei : Die Elektrofischerei beschäftigt sich damit, Fische durch bestimmte elektrische Impulse anzulocken. Die Entwicklung begann vor zehn Jahren unter der Leitung von Dr. Kreutzer, jedoch waren die Fördermittel des deutschen Hochseefischereiverbandes zu gering und so holte ein amerikanischer Fischindustrieller Dr. Kreutzer in die USA und ließ ihn dort weiterforschen. Nach nur ein paar Jahren gelang es, die Elektrizität beim Fang der Fischsorte "Menhanden" so erfolgreich einzusetzen, dass die Schiffe für die gleiche Fangmenge nur die Hälfte der Mannschaft benötigten. Wenn auf Wunsch der deutschen Hochseefischerei die von Dr. Kreutzer durchgeführten Versuche beim Schleppnetzfang angewandt würden, gäbe es ganz neue Perspektiven für den deutschen Fischfang.
Auch von der technischen Ausrüstung her haben sich die Fischtrawler zu hochspezialisierten Fischereifahrzeugen entwickelt. War früher noch der Zufall, Erfahrungswerte oder die "Spürnase" des Kapitäns entscheidend für den Fang, so sind heute elektronische Geräte im Einsatz, die die Fischschwärme orten und verfolgen können. Es gibt sog. Füllgradmesser für die Netze, kabellose Sonden , die Informationen über Netzöffnung und Fischeinläufe auf einen Farbbildschirm übertragen usw.
Die technische Entwicklung macht auch vor der Vermarktung der Fische keinen Halt. Wurden die Fische bisher traditionell nach dem Löschen in den Fischhallen von einem auf einem Wagen sitzenden Auktionator auf Zuruf meistbietend versteigert, so geschieht dies seit Mai 2002 "online", d.h. über eine Video-Leinwand werden die aktuellen Preise angezeigt. Den Zuschlag erhält der, der zuerst einen Knopf drückt.