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Unesco-Dekade

Wasser als Thema der Umweltbildung

Wasser ist eine elementare Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Das Leben ist im Wasser entstanden, lange bevor die Atmosphäre ihre heutige Zusammensetzung hatte. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Höhere Tiere bestehen zu 60 - 70% aus Wasser. Der menschliche Körper enthält etwa 60% Wasser, ein Wasserverlust von 10% führt zu empfindlichen Störungen im menschlichen Organismus, ein Wasserverlust von 20% bedeutet den Tod. Der Mangel an Trinkwasser, das frei von Schadstoffen und krank machenden Mikroben ist, bedroht das Leben von Millionen der ärmsten Menschen der Welt. Weltweit sind 80% der Infektionskrankheiten auf verseuchtes Wasser zurückzuführen. Nach der Jahrtausendwende hatte mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Eines der Millieniumsziele der UN ist daher, die Zahl der Menschen, die ohne sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung leben müssen, bis 2015 zu halbieren. Insbesondere in Nordafrika und im Mittleren Osten wird allerdings damit gerechnet, dass sich die Wasserknappheit als eine Folge des Klimawandels bis zur Mitte des 21.Jahrhunderts weiter drastisch verschärft.

Wasser hat schon seit geraumer Zeit eine herausragende Stellung im Weltbild der Menschen. Für die griechischen Naturforscher und Philosophen war es eines der vier Grundelemente (Aristoteles) bzw. das einzige Element, aus dem alle anderen Körper entstehen können (Thales). Wasser ist Symbol der Reinheit und der Reinigung. Die Taufe als Sakrament der Aufnahme in die christliche Kirche ist untrennbar mit dem Wasser verbunden. In der ursprünglichen Form der Taufe steht das Eintauchen (des Körpers bzw. des Kopfes) in das Wasser für die Teilhabe am die Sünden tilgenden Tod Christi, das Auftauchen steht für die Teilhabe an seiner Auferstehung. Symbolische bzw. rituelle Waschungen waren bzw. sind auch in vielen anderen Kulturen verbreitet.

Wasser gestaltet - im Zusammenspiel mit anderen Kräften - Landschaften. Es bedeckt nicht nur ca. 71% der Erdoberfläche. Es kann Gesteine sprengen, Böden erodieren, ganze Gebirge abtragen, Täler einschneiden oder verfüllen. Es kann Land überschwemmen und somit Not und Elend hervorrufen, aber auch das Land fruchtbar machen. Wasser - in seinem festen Aggregatzustand - hat in den als Eiszeiten bekannten erdgeschichtlichen Perioden ganz wesentliche Teile der deutschen Landschaft ausgeprägt. Diese Landschaft ist auch heute nicht statisch: Der Kimawandel führt u.a. zu einem Anstieg des Meersspiegels - und damit zur Veränderung von Küsten- bzw. Insellandschaften und zu erheblichen Problemen für die dort lebenden Menschen.

Gewässer sind wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. An vielen Flüssen (insbesondere in Deutschland) haben sich Schulen zusammengeschlossen, um ihre Flüsse zu erforschen und zu schützen. Aber auch Seen (und andere stehende Gewässer) sowie vor allem die Weltmeere haben eine herausragende ökologische Bedeutung. Diese aquatischen Lebensräume und ihre faszinierenden Bewohner sind teilweise existenziell bedroht, u.a. durch Übernutzung (z.B. Überfischung), durch Verunreinigungen (Abwässer, Abfälle, Schadstoffe aus der Luft), durch Verbauungen (viele Flussläufe in Deutschland) und schließlich auch durch den Klimawandel (u.a. Veränderung der Wassertemperatur als einem wichtigen abiotischen Umweltfaktor).

Wasser gestaltet - wiederum im Verein mit anderen Kräften - Wetter und Klima. Der Wasserdampf in der Atmosphäre trägt mit dazu bei, dass die von der Erde abgegebene Wärmestrahlung nicht ungehindert ins Weltall entweichen kann - er ist also ein natürliches Treibhausgas. Regen und Schnee, Nebel und Reif sind allbekannte Wetterphänomene; Schnee wird allerdings in Deutschland voraussichtlich immer seltener werden.

Wasser ist lebendiges Spielelement. Kinder (auch Erwachsene!) können darin baden, schwimmen, Boote fahren lassen. Sie können damit planschen, spritzen, blubbern, gurgeln. In Verbindung mit Lehm, Sand oder Erde können sie matschen und moddern, Kleckerburgen und Schlammpfützen bauen.

Wasser ist ein vielseitiges Gebrauchsmittel. Es dient zum Waschen und Spülen, als Kühlmittel, Wärmeträger und Wärmespeicher. Dem von der Sonnenenergie angetriebenen Kreislauf des Wassers kann - in Wasserkraftwerken oder Wassermühlen - nutzbare Energie entnommen werden. Die Schifffahrt nutzt das Wasser, um Lasten zu transportieren.

Wasser ist ein chemisch überaus interessantes Lösungsmittel. Aufgrund seiner Eigenschaften als Dipol, als recht kleines Molekül und aufgrund seiner Fähigkeiten, zu dissoziieren und Wasserstoffbrückenbindungen auszubilden, löst es viele Salze, Säuren und Basen und ist Medium für zahllose chemische Reaktionen. Es ist damit zugleich sehr "anfällig" für Verunreinigungen.

Seine Eigenschaften und Bedeutungen machen Wasser zu einem eigenständigen Thema in der Umweltbildung. Es lohnt sich, die vielfältigen Dimensionen dieses faszinierenden Stoffes zu entdecken! Sie können z.B.

  • den Wasserverbrauch Ihrer Schule untersuchen, Wasser sparen und Regenwasser nutzen und über Fifty/fifty damit für Ihre Schule auch Geld verdienen
  • Gewässer an Ihrem Heimatort untersuchen und sich für deren Schutz einsetzen
  • die Auswirkungen des Klimawandels auf den globalen Wasserkreislauf und die Trinkwasserversorgung der Menschen erforschen
  • Ihr Schulgelände so gestalten, dass der natürliche Wasserkreislauf möglichst erhalten wird (vgl. Bodenentsiegelung).

Die Materialien, die Ihnen hier auf dem Server umweltschulen.de angeboten werden, sollen Sie dabei unterstützen. Einen Überblick können Sie sich auf der Hauptseite Wasser verschaffen.

Klimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero).

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