Wasser globalDas Wasser kommt aus der Leitung, das Abwasser verschwindet im Ausguss, die Toilette wird ebenso mit Trinkwasser gespült wie der Rasen damit gesprengt wird. So kennen wir es in Deutschland - und gehören damit weltweit zu einer kleinen Minderheit an Menschen, für die das Wasser eher kein Problem darstellt. Wagen Sie mit Ihren Schülern einen Blick in die Welt! Die Karten, die der Online-Informationsdienst www.worldmapper.org/ anbietet, eignen sich als Hintergrundinformationen und als "Stolpersteine" - soweit man denn bereit und (als SchülerIn) in der Lage ist, diese Karten zu lesen. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers möchte ich Ihnen hier einige Aspekte der weltweiten Wasserversorgung vorstellen: Wasserverbrauch
4.000 km³ Wasser "verbraucht" die Menschheit jedes Jahr im Haushalt, in der Landwirtschaft und der Wirtschaft (andere Bereiche der Wassernutzung - im Bergbau, in Wasserkraftwerken oder der Urlaub am Meer sind hier nicht erfasst). Es zeigt sich, dass die Länder China, Indien und die USA den größten Wasserverbrauch haben. Ein Vergleich mit der Bevölkerungszahl (siehe letzte Karte am Ende der Seite) führt dann aber zur Erkenntnis, dass ein US-Amerikaner ca. dreimal soviel Wasser verbraucht wie ein Inder oder Chinese. Noch höher ist der Wasserverbrauch pro Kopf in Australien, Kanada und Neuseeland. Unter www.worldmapper.org/display.php?selected=324 gibt es dann übrigens auch noch eine Karte, die nur den Wasserverbrauch in Privathaushalten, öffentlchen Einrichtungen und der Dienstleistungsbranche darstellt. Wasserressourcen
Die Karte zeigt die Länder im dem Größenverhältnis, wie es ihren Süßwasserressourcen entspricht. Salzwasser spielt hier keine Rolle, weil es ohne aufwändige Aufbereitung vom Menschen nicht genossen werden kann. 43.600 km³ an Süßwasser ist weltweit jedes Jahr verfügbar; die Niederschläge sind mehr als doppelt so hoch, aber ein erheblicher Teil des Wassers geht (insbesondere) durch Verdunstung verloren, so dass er dem Menschen nicht als Ressource dienen kann. Die Wasserressourcen sollten sowohl mit dem Territorium der Staaten als auch mit der dort lebenden bevölkerung verglichen werden; die entsprechenden Karten finden sich am Seitenende. Trinkwasserversorgung und Sanitäranlagen
Die Karte stellt dar, wie viele Haushalte (nicht: Individuen) in den Ländern der Welt an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen sind. Der Anschluss an die Trinkwasserversorgung bedeutet Zugang zu (relativ) sauberem Wasser und damit einen großen Fortschritt im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Es bedeutet zudem auch, dass nicht Mitglieder der Familien (oft die Frauen) viel Energie und Zeit für das Wasserholen aufbringen müssen. Was für uns selbstverständlich ist, gilt daher vielen anderen Menschen weltweit als eine enorme Steigerung ihres Lebensstandards. Das Land, das derzeit die Trinkwasserversorgung für seine Menschen am energischsten ausbaut, ist übrigens China, vgl. www.worldmapper.org/display.php?selected=328. Es hat auch allen Grund dazu, denn hier leben noch immer die absolut meisten Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser aus der öffentlichen Versorgung haben; vgl. www.worldmapper.org/display.php?selected=186.
Die oben stehende Karte zeigt die Anzahl der Menschen, die über Toiletten mit Anschluss an öffentliche Sanitäranlagen (Abwasserkanalisation + Kläranlage) verfügen. Menschen, die z.B. in ländlichen Räumen Deutschlands über eine eigene Kläranlage verfügen, sind hier nicht mit eingerechnet. Den höchsten Anschlussgrad haben mit 98% der Bevölkerung die Niederlande. Das uns bekannte System des Wasserklosetts und der öffentlichen Kläranlagen ist demnach nur in wenigen Teilen der Welt verbreitet. Es ist auch eine durchaus ambivalente Errungenschaft: Einerseits hat es mit dazu beigetragen, moderne Hygienestandards durchzusetzen, die Städte (und die Trinkwasserressourcen) von Fäkalien sauberzuhalten und Infektionskrankheiten wie die Cholera zurückzudrängen. Andererseits ist es schon etwas eigenartig, menschliche Exkremente erst mit dem Lebensmittel Trinkwasser zu vermischen und dann beides in der Kläranlage wieder aufwändig zu trennen. Dieses System führt nebenbei auch noch zu einer Vermischung mit im Abwasser enthaltenen Schadstoffen und damit zu einem weiteren Problem: Der in der Kläranlage anfallende Klärschlamm ist reich Kohlenstoff, Stickstoff und anderen Pflanzennährstoffen - eigentlich sollten die Stoffkreisläufe geschlossen und der Klärschlamm als Dünger verwertet werden. Aufgrund der Schadstoffe wird dabei aber entweder der Boden belastet oder der Klärschlamm muss verbrannt werden und die Nährstoffe gehen verloren. - In Ländern mit Wassermangel ist unser System auch kaum anwendbar. Weitere DatenAuf www.worldmapper.org/ finden Sie weit über 300 thematische Weltkarten. Zu Thema Wasser passen ferner u.a. die Themen Überschwemmungs- bzw. Dürreopfer, Niederschläge oder Wasserverbrauch in der Industrie. Wenn Sie auf der (Englischen) Website nach dem Stichwort "water" suchen, erhalten Sie sofort einen Überblick. VergleichsmöglichkeitenDie folgende Karte stellt die Länder der Welt flächengerecht dar (fast so, wie wir die Weltkarte kennen, denn bei uns werden anstelle der flächengerechten Projektion entfernungskorrekte Karten bevorzugt). Sie eignet sich damit als eine erste Vergleichsmöglichkeit für die oben gezeigten Karten, und zwar für alle Sachverhalte, die - wie z.B. das Wasserdargebot - einen Bezug zur Fläche haben.
Die letzte Karte stellt die Länder der Welt nach ihrer Einwohnerzahl dar. Sie eignet sich damit als eine zweite Vergleichsmöglichkeit für die oben gezeigten Karten, und zwar für alle Sachverhalte, die - wie z.B. der Wasserverbrauch - einen Bezug zur Einwohnerzahl haben.
QuellenAlle Karten und die meisten Erläuterungen stammen mit freundlicher Genehmigung von www.worldmapper.org/. Bitte nutzen Sie auch folgende Informationen auf diesem Server:
Klimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero). Förderer und Partner der Klimadetektive
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Letzte Änderung bzw. Überprüfung dieser Seite: 05.07.2018
Kontakt: Tilman Langner, tl@umweltschulen.de
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