Die Kampagne: Klimadetektive
Hintergrund und Bedeutung des Projekts
Schulen sind in ihrer Summe der wichtigste Energieverbraucher im öffentlichen
Sektor, und durch eine zunehmende technische Ausstattung (insbesondere Computer)
steigt der Energieverbrauch von Schulen tendenziell an. Weitere klimarelevante
Auswirkungen des Schulbetriebs ergeben sich u.a. aus den täglichen Schulwegen der Schüler
und Lehrer oder dem Verbrauch von Material und Wasser.
Eine Verbesserung der Umweltbilanz von Schulen trägt damit spürbar
zum Klimaschutz bei. Eine solche Verbesserung ist machbar: Alleine durch intelligentes
Verhalten können Schulen erfahrungsgemäß ca. 10% des Energieverbrauchs
einsparen; weitere Einsparpotenziale können durch geringinvestive Maßnahmen
erschlossen werden. Schließlich bindet auch die Schulgeländebegrünung
CO2, und mit der Installation von Anlagen zur Nutzung der Solar- oder Windenergie
können Schulen weitere (geringfügige) Beiträge zum Klimaschutz
leisten.
Wie enorm die Einsparpotenziale in Schulen teilweise sind, zeigt die Gesamtschule
Schwerte: Sie hat innerhalb von 10 Jahren Energie, Wasser und Müllgebühren
mit einem Wert von 100.000 € eingespart. Bei anderen Schulen liegen die
Einsparungen in vierstelliger Höhe jährlich. Über Modelle wie
fifty/fifty kann den Schulen ein Teil des Geldes direkt zugute kommen.
Ein grünes Schulgelände, angemessene Raumtemperaturen und Beleuchtung
steigern die Lebensqualität in der Schule. Durch fifty/fifty-Gelder können
Schulen zusätzlich in die Schulqualität investieren und z.B. Spiel-
und Sportgeräte anschaffen.
Die langfristig bedeutsamste gesellschaftliche Relevanz liegt jedoch in den
ideellen Auswirkungen des Projekts begründet:
- Die Schüler von heute sind die Konsumenten – aber auch die Handwerker,
Techniker, Entscheidungsträger – von morgen. Das Wissen, das wir
ihnen heute vermitteln, aber auch die Werte, Einstellungen und Motivationen,
die sie erwerben, werden mit darüber bestimmen, wie unsere Gesellschaft
künftig mit der Umwelt umgeht.
- Die SchülerInnen lernen in schulischen Klimaschutzprojekten jedoch noch
mehr: Sie machen Erfahrungen mit der Partizipation in dem für sie relevanten
Lebensraum Schule. Sie erwerben wertvolle Kompetenzen,
wenn sie gemeinsam in Gruppen arbeiten, Leitbilder für eine nachhaltige
Schule aufstellen, recherchieren, Daten bewerten, Vorschläge zur Optimierung
des Schulbetriebs erarbeiten und diese selbstbewusst gegenüber Erwachsenen
vertreten, wenn sie Misserfolge verarbeiten müssen und sich über
Erfolge freuen können.
Ziele
Mit dem Projekt Klimadetektive wollen wir möglichst vielen Sekundarschulen
in Deutschand Hilfe zur Selbsthilfe beim Klimaschutz geben.
Dabei verfolgen
wir eine integrative Strategie, d.h. wir wollen den Klimaschutz in bestehende
Strukturen des Bildungssystems einbinden. Das bedeutet:
- Wir wollen ein breites Spektrum an CO2-sparenden Aktivitäten
mit einbeziehen, so einen sparsamen Umgang mit Strom
und Heizenergie, aber auch
z.B. den sparsamen Umgang mit Material/Abfall bzw. Wasser, den Bereich Verkehr und
die Begrünung des Schulgeländes, welche CO2 binden kann.
- Klimaschutz darf nicht auf wohlgemeinte Appelle beschränkt bleiben.
Er muss vielmehr im Management der Schulen verankert werden. Alle für
den Klimaschutz relevanten Abläufe und Prozesse sind zu identifizieren
und entsprechend zu steuern, und jedes Mitglied der Schulgmeinschaft muss
seine spezifischen Aufgaben im Klimaschutz kennen. Vorbild für diese
Integration ist EMAS, das System der Europäischen Union zum Öko-Audit.
- Im Zeitraum 2005-2014 findet weltweit die UN-Dekade „Bildung
für
nachhaltige Entwicklung“ statt. In Deutschland führt dies
u.a. dazu, dass der Horizont der klassischen Umweltbildung erweitert wird.
Das Projekt Klimadetektive knüpft und an dem Konzept der Bildung
für nachhaltige Entwicklung an.
- Schulen sind – u.a. nach den für Deutschland enttäuschenden
Ergebnissen der PISA-Studien – dem Druck ausgesetzt, die Qualität
ihrer Bildung zu erhöhen und sich auf das „Kerngeschäft“ zu
konzentrieren. Aufgaben wie der Klimaschutz drohen dabei in jüngster
Zeit wieder an den Rand gedrängt zu werden. Wir möchten schulischen
Klimaschutzprojekten den Rücken stärken, indem wir mit der Evaluation
beispielhafter schulischer Energiesparprojekte deren Bildungswirkungen nachweisen.
Bausteine
Unser Projekt setzt sich aus drei Bausteinen zusammen:
- Wir wollen eine Handreichung erstellen, welche den
Schulen den Weg zu einem modernen Nachhaltigkeitsmanagement weist und
Schüler
bzw. Lehrer befähigt,
in dem für sie relevanten Rahmen Schule wirksamen Klimaschutz zu praktizieren.
- Wir wollen eine Online-Präsentation erstellen,
welche Hintergrundinformationen zum Klimaschutz, Unterrichtskonzepte und
praktische Projekte sowie Erfahrungen aus Schulen vorstellt und damit die
Handreichung ideal ergänzt.
- Wir wollen exemplarisch Klimaschutzprojekte in Schulen evaluieren und
damit nachweisen, in welchem Maße sie dazu beitragen, Wissen zu vermitteln,
Umweltbewusstsein zu schaffen und junge Menschen auf zukünftige Herausforderungen
vorzubereiten. Wir wollen zudem Hinweise zur Verbesserung
solcher Projekte geben.
„Quer“ zu diesen drei Bausteinen möchten wir das Vorhaben
Klimadetektive offensiv bewerben und ihm somit eine hohe öffentliche
Aufmerksamkeit sichern, messbar u.a. an den Zugriffen auf die Website,
dem Absatz der Handreichung und der Zahl qualifizierter Rückfragen aus
Schulen.
Mehr lesen:
Partner
Träger der Kampagne Klimadetektive ist das Umweltbüro
Nord e.V. aus Stralsund. Zuständiger Bearbeiter ist Tilman Langner.
Wichtigster Partner ist die Klimaschutz-Initiative CO2NTRA
(www.contra-CO2.de/), sie trägt 50% der Kosten.
Zudem konnte für jeden der oben genannten Bausteine ein weiterer Partner eingebunden
werden:
- Die Erstellung der Handreichung wird von der Norddeutschen Stiftung für
Umwelt und Entwicklung (NUE, www.nue-stiftung.de) unterstützt.
- Die Erarbeitung der Online-Präsentation wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern
gefördert (www.lung.mv-regierung.de/).
- Die exemplarische Evaluation schulischer Klimaschutzprojekte wird von der
Landeshauptstadt Düsseldorf (www.duesseldorf.de/)
mit finanziert.
Herzlichen Dank für diese Unterstützung!
Klimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V.
(www.umweltschulen.de/umweltbuero).
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Klimadetektive wird gefördert von CO2NTRA
- Eine Klimaschutz-Initiative der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG.
www.contra-co2.de/ |
Die Erstellung dieser Webseite wurde zudem gefördert durch das
Land Mecklenburg-Vorpommern als Maßnahme
der Umweltbildung, -erziehung und -information von Vereinen und Verbänden |
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