Wir wollen eine Spatzenfamilie bei ihrem Leben beobachten - dem Nestbau, dem Brüten, der Aufzucht der Jungen. Dazu haben wir zwei Nistkästen mit Infrarotkameras ausgestattet - einer hängt an der Scheune, der andere am Haus. Wir nehmen alle paar Tage Videoclips auf und veröffentlichen diese auf Youtube. So können Sie am Werden und Wachsen unserer Spatzenfamilie(n) teilhaben.
Da das Ganze auf dem Lande stattfindet, sind folgerichtig Feldsperlinge (und keine Haussperlinge) eingezogen.
Die Kästen haben im oberen Teil eine Infrarotkamera, die senkrecht nach unten gerichtet ist. Über ein Kabel (Nistkasten am Haus) bzw. über einen Sender (Nistkasten an der Scheune) werden die Bildsignale auf einen Computer übertragen. Hier können sie mit einer geeigneten Software mitgeschnitten bzw. nachträglich zu Videoclips verarbeitet werden.
Ein Kasten wird am Haus, der andere an der Scheune aufgehängt.
Aufgrund des überdurchschnittlich guten Wetters sind die Spatzen in Frühlingsstimmung und interessieren sich sehr schnell für die neuen Quartiere.
Im Kasten an der Scheune läuft der Nestbau auf Hochtouren.
Im Kasten am Haus läuft der Nestbau schleppend. Der Kasten war eigentlich für Meisen ausgelegt (kleines Einflugloch), wurde dann aber doch von Spatzen besetzt. Diese mussten sich sehr quälen, um durch das kleine Loch zu kommen und haben den Nestbau schließlich abgebrochen.
Mehrfache Beobachtungen in der Nacht zeigen: Im Nest schläft nur ein Spatz. Mit dem Beginn der Morgendämmerung (heute: kurz vor 06:00 Uhr) wird der Schlaf unruhiger, dann folgt eine schöne Dehnungsübung, eine kurze Besinnungspause - und der Tag beginnt!
Man sieht auch, dass der Nestbau in der vergangenen Woche vorangekommen ist.
Mit knapp zwei Wochen Verspätung wird nun - am Morgen nach dem Vergrößern des Einflugloches - auch der Nistkasten am Haus bezogen. Mehrere Spatzen umschwärmen den Kasten, schließlich klären sich die Besitzverhältnisse, die neuen Eigentümer beginnen sich einzurichten.
Im Kasten befindet sich schon das angefangene Nest von dem missglückten ersten Versuch (Einflugloch zu eng für eine wirklich erfolgreiche Bautätigkeit).
Der Nestbau am Haus läuft nun auf vollen Touren. In der Morgensonne versuchen wir uns mit ein paar Schnappschüssen.
Das Spatzenpärchen im Nistkasten an der Scheune hat weiter an seinem Nest gebaut und dieses auch nach oben hin so "rund" gemacht, dass es sicher kuschelig warm ist - aber tiefe Einblicke per Kamera sind so kaum noch möglich.
Wann wenn nicht jetzt, wo wenn nicht hier?! Einander lieben, gemeinsam das Haus bauen und die Sonne genießen!
Unser Spatzenpaar gehört zu den Feldsperlingen. Anders als bei den Haussperlingen (wo die Damen optisch relativ schlicht einher kommen und nur die Männchen auffälliger gefärbt sind), sehen Feldsperlings-Weibchen und -Männchen einander ziemlich ähnlich.
Bei schönem Wetter sind die Spatzen fleißig am Werk, wie diese gut 4 minütige ungeschnittene Szene zeigt. Sobald der Himmel trübe ist, machen sie hingegen Baupause...
Am 17. Tag läuft der Bau im Nistkasten am Haus auf vollen Touren. Beide Spatzen sind aktiv. Und trotz aller Betriebsamkeit: Die Zeit reicht auch, um sich zwischendurch mal wieder schick zu machen ;.)
Wenn sie nicht gerade Hühnerfutter mopsen oder - auf der Jagd wonach? - durch die Wiese ziehen, picken die Spatzen auch gerne mal in den Kirschblüten rum.
(Der Spatz im Kirschbaum war leider nur aus 15m aufzunehmen, daher leicht paparazzo-mäßige miese Bildqualität.)
Feldsperlinge sind - wie auch Haussperlinge - gesellig; sie dulden Artgenossen in nächster Nähe. An der Scheune brüten zwei Pärchen in unmittelbarer Nachbarschaft. Keine zehn Schritt von dem Nistkasten am Haus entfernt hängt ein weiterer, ebenfalls von Spatzen bewohnter Kasten. Und auf gleiche Entfernung in die andere Richtung wohnt ein Sperlingspärchen in einem kleinen Hohlraum des Daches.
Aber es gibt auch noch andere Nachbarn, die sich nicht stören. Die Mauer am Haus ist - bis dicht an den Nistkasten heran - mit kleinen Höhlen übersät, in denen solitär lebende Insekten hausen.
In einem Knäuel Wäscheleine in der Scheune hat - im vergangenen Jahr - eine Zaunkönigin gebrütet (die haben nicht das Ehemodell der Spatzen - der Zaunkönig baut das Nest im Rohbau, lockt ein Weibchen an, paart sich mit ihr, überlässt ihr den Rest und beginnt mit einem neuen Nest eine neue Beziehung...). Und die Blaumeise brütet auch in Höhlen, ist aber kleiner und schwächer als die Spatzen und nimmt daher mit Höhlen / Nistkästen vorlieb, die ein kleineres Einflugsloch haben. Wer Nistkästen aufhängt, sollte das beachten und immer auch ein paar mit kleinerem Loch verwenden.
Kurz vor Ostern wollten wir nun endlich mal Eier präsentieren - aber Fehlanzeige:
Im Nistkasten am Haus (dort ist heute Tag 31) sieht man, dass man nichts sieht (heute ohne Videobeweis).
Und das Nest im Nistkasten an der Scheune (dort ist heute Tag 43) ist ja seit zwei Wochen so zugebaut, dass man den Grund nicht mehr sehen kann. Das Nest scheint auch die meiste Zeit über leer zu sein (d.h. es wird offenbar noch nicht gebrütet). Immerhin zeigte sich dort eben noch ein Spatz beim Schlafengehen.
Viel Spaß beim Zusehen - & frohe Ostern!!!
Lange Zeit war nicht viel zu sehen: Das Nest im Kasten (in beiden Kästen!) hat eine Kuppel, sodass man nicht bis auf den Boden sehen kann. Ab und zu Gezappel und ein- bzw. ausfliegende Spatzen. Zudem war einige Tage Regenwetter, wo wir keine Fotos bzw. Videos aufgenommen haben.
Nun endlich: Die Eltern fliegen und bringen Futter - hier eine kleine grüne Raupe! Das kann nur heißen, dass der Nachwuchs geschlüpft ist. In den nächsten Tagen wollen wir - hoffentlich bei Sonnenschein - weitere Fotos anfertigen, um so zu sehen, was die lieben Kleinen zu futtern bekommen...
Ein Blick ins Buch ("Singvögel", Weltbild Verlag) vermittelt Erstaunliches: Die Feldsperlinge legen 5-6 Eier und brüten diese in nur 13-14 Tagen aus. Dann füttern sie ihre Kinder noch ca. 16 Tage lang - das war´s dann.
Das zeigt uns nebenbei auch, wie schwierig unser Unterfangen ist: Wir wissen nicht genau, wann die Brut begonnen hat. Wir wissen auch nicht, wann die Küken geschlüpft sind. Wir sehen nun: Jetzt wird gefüttert... So sind in den nächsten Tagen regelmäßige Beobachtungen nötig, um die spanndendste Phase mitzubekommen und dann hoffentlich auch mal die Küken im Nest zu sehen...
Der Tag ist kühl, die Jungen sind vermutlich (wir haben sie noch nicht gesehen!) noch sehr klein. Da ist es nachvollziehbar, dass möglichst oft ein Elternteil im Nest ist, um die Jungen zu wärmen - große Mengen an Futter ranzuschaffen, ist hingegen noch nicht so wichtig. Da das Nest noch immer mit einer Kuppel geschützt ist, sieht man die meiste Zeit über nichts. Aber dann...
Das etwas über 2 Minuten gehende Video zeigt einen im realen Leben 20minütigen Ausschnitt aus dem Leben der Spatzenfamilie. Die Minuten, wo sich nichts bewegt, sind rausgeschnitten. Auch so passiert nicht viel Aufregendes. Aber wer bis zum Schluss durchhält und dann genau hinsieht, wird mit einem kleinen Leckerbissen belohnt (siehe auch Fotos vom 11.05.2014).
Auch das kann passieren, wenn ein Nistkasten nicht von Vögeln besetzt wird. Das linke Bild zeigt - seltene Gelegenheit - eine Wespenkönigin, das mittlere Bild das Wespennest. Bereits wenige Tage später lässt sich die Königin nicht mehr sehen - die deutlich kleineren Arbeiterinnen (Bild rechts) sind geschlüpft und übernehmen die Suche nach Futter und Baumaterial für das Nest. Über den Sommer könnte dann ein richtig ausgewachsenes Wespenvolk entstehen...
Wir hatten auch schon Hornissen in Nistkästen, was wesentlich angenehmer ist als Wespen, weil diese viel relaxter sind (und auch - als Futter für ihre Larven - Wespen fangen). Nur für die Hornissen, die wesentlich größere Nester bauen, wird es dann irgendwann eng; sie haben daher den Boden des Nistkastens durchgenagt und nach außen weiter gebaut. Ein passender (großer) Hornissenkasten ist da viel besser...
Jetzt bringen die Eltern schon öfter "Leckerbissen" nachhause, so z.B. Fliegen und kleine grüne Raupen. Je größer die Kids werden, umso mehr Futter brauchen sie. Zunächst erhaschen wir die Eltern mit der Kamera beim Anflug...
Dann - mit der eingebauten Videokamera - ein Blick in den Nistkasten am Haus: Binnen einer halben Stunde kommt fünfmal ein Elternteil mit Futter. Drei Szenen sind hier zu sehen bzw. über die Links zu erreichen::
Die ca. 3:30 min dauernde Szene zeigt einen Eltern-Spatzen, der Futter bringt. Von der Fütterung ist leider nichts zu sehen, diese findet unter der Kuppel auf Gras statt.
Zum Film: www.youtube.com/watch?v=hpfQeOr0uLE
In dieser knapp 0:30 min dauernden Szene ist kurz nach Beginn der Kopf eines Spatzenkükens zu sehen - wenn man ganz genau hinschaut. Das ist unsere erste Sichtung eines Kükens im Nest! Dann kommt ein Eltern-Spatz und füttert.
Auch diese Szene dauert nicht einmal eine halbe Minute: Einer der adulten Spatzen bringt Futter und räumt auch gleich noch ein wenig auf...
Übrigens füttern die Feldsperlinge ihre Küken in den ersten Tagen nur mit "Fleisch" (Insekten, Raupen); erst später wird auch pflanzliche Nahrung verabreicht.
Von den Spatzenküken ist noch immer nichts zu sehen. Aber die Spatzenfamilie am Haus hat neue Nachbarn bekommen: Schon am Wochenende konnten wir beobachten, wie sich ein Bachstelzen-Pärchen auffällig für unser Dach interessierte. Heute bauen sie in einer Mauernische am Haus ihr Nest - keine 5m von dem Spatzen-Nistkasten entfernt. Ein alter Kaninchenstall dient ihnen als Ansitz, wenn sie sehr aufmerksam die Lage peilen und ihr werdendes Nest bewachen.
Zwei Tage später sind die Bachstelzen leider wieder weg; ein Nachmittag Gartenarbeit hat gereicht, die scheuen Vögel zu vertreiben. Nun können wir das Nest aus der Nähe fotografieren - aber das ist nicht wirklich ein Trost...
Auch das gehört zum Spatzenleben: Dieses Spatzenkind brachte unsere Katze an... - aber auch das kann einen nicht wirklich überraschen: Wenn ein Spatzenpaar auch nur 5 Jahre zusammen bleibt und jedes Jahr nur 2x 5 Eier legt/brütet, sind das potenziell 50 Nachkommen - Arterhaltung bedeutet aber (nur!), dass zwei davon erwachsen werden und wieder eine neue Familie gründen...
Kind allein zuhause, keine Eltern, die vorlesen oder Futter bringen - da kann einem schon langweilig werden...
Am nächsten Tag war er/sie dann auch weg...
Für uns - ornithologische Laien - ist es schwierig, Jungtier von Eltern zu unterscheiden. Aufgrund der kürzeren Körperform, der weniger ausgeprägten Zeichnung auf dem Gefieder und des Verhaltens (man sieht den Spatz förmlich um Futter piepsen) gehen wir davon aus, dass es sich um ein Jungtier handelt.
Wendepunkt in der Piepshow: Ein adulter Spatz fliegt auf seinen Nistkasten und macht es sich dort gemütlich - nichts mehr mit Insekt im Schnabel und Kids füttern. Das kann nur heißen: Die Kleinen sind bereits ausgeflogen! Rein rechnerisch kommt das auch hin: Am 11.5. haben wir zum ersten Mal Anflug Eltern mit Futter beobachtet; vielleicht waren die Küken schon wenige Tage zuvor geschlüpft, und wir haben die ersten Tage Fütterung verpasst. Die Kids bleiben ca. 16 Tage im Nest - da ist es plausibel, dass die Nestlingszeit am 23.5. beendet war.
Auch in den anderen Spatzennestern ist - soweit man das von außen beurteilen kann - inzwischen wieder Ruhe eingekehrt; lediglich in einem (unterm Dach an der Terrasse) verlangen die Kleinen noch laut und vernehmlich nach Futter, und die Eltern liefern...
Wir haben einiges gelernt - über die Spatzen und über so ein Projekt. Und im Garten flattern die Spatzen, und ab und zu sehen auch unsere ungeübten Auge eindeutig ein Jungtier.
Gelernt: Über richtiges Timing. 13-14 Tage Brutdauer und 16 Tage Nestlingszeit sind nicht viel - vor allem, wenn man das Startdatum nicht genau mitbekommt und nicht den ganzen Tag mit dem Projekt verbringen kann. Wenn man die Videokamera anschaltet, ist nicht unbedingt sofort was zu sehen. Daher: Kamera ruhig mal länger laufen lassen, anschließend sichten und aussortieren!
Über den Wert der kleinen Dinge: Stativ, Fernauslöser und Hängematte waren für die Außen-Fotos viel hilfreicher als ein doppelt so großes Teleobjektiv gewesen wären. Und bei den Insekten natürlich Zwischenringe anstelle eines teuren Makroobjektivs.
Und schließlich: Wir haben jetzt nur das Ende des 1. Aktes! Wir freuen uns auf die zweite Brut. In so einem Sommer wie diesem schaffen die Spatzeneltern vielleicht sogar drei Bruten. Alles ist noch offen, alles wird gut...
Wenn die Spatzen aus dem Nistkasten an unserem Haus aus ihrem "Fenster" schauen, sehen sie, dass man es immer noch ein bisschen schöner haben kann.
2 Tage später (27.5.) wird dann auch hier offensichtlich, dass sich die Spatzeneltern auf ihre zweite Brut vorbereiten - sie bringen neues Baumaterial heran, um ihr Nest auszubessern.
Die Spatzen sind sehr kreativ in ihrer Wohnungssuche. Unter dem Vordach unserer Terrasse haben wir vor Jahren einmal Nisthilfen für Schwalben angebracht. Ein Spatzenpärchen hat den engen Raum darüber als Nistplatz gewählt. Man hört hier lautes Piepsen und - wenn die Kleinen ihre Flügel ausprobieren - ein deutliches Rascheln. Also ist das Nest besetzt, und die Küken sind schon relativ groß.
Dieser Nistplatz ist nicht mit einer Webcam ausgestattet - er bietet aber, anders als die Nistkästen, den direkten Blick zum Nest. Also versuchen wir auch hier einmal, Einblicke in die Kinderstube zu nehmen. Leider ist es an dem Platz ziemlich dunkel, die Bildqualität ist entsprechend schlecht, besonders beim erste Bild. Mit etwas Kunstlicht - das die Spatzen nicht stört - ist dann etwas mehr zu sehen. Und auf der Dachrinne ist das Licht so gut, dass ein nettes Portrait eines der beiden Elterntiere gelingt.
Die äußeren Bilder (oben) zeigen die Fütterung eines Kükens - eine Aufnahme, die in den mit Kameras ausgestatteten Nistkästen bislang so nicht gelungen ist. Man muss aber sehr genau hinsehen, um bei der äußerst mäßigen Bildqualität etwas zu erkennen.
Mittleres und rechtes Bild: Von all den Insekten, die die Küken futtern, bleibt natürlich auch was übrig. Und weil das Spatzennest kein WC hat, entsorgen die Eltern die Exkremente im Flug...
Leider ohne Foto: Zwischen all der Arbeit nehmen sich die beiden Eltern auch schon wieder Zeit für ihr Liebesleben. Wobei: So viel Zeit ist das nicht - dreimal ein bis zwei Sekunden auf dem Pfosten, an dem unser Sonnensegel hängt - und weiter gehts mit der Brutpflege. - Aber auch das kann als Indiz dafür gedeutet werden, dass die Küken aus der ersten Brut bald ausfliegen werden - denn natürlich beherrschen die Eltern ihr Timing und wissen genau, wann der beste Zeitpunkt gekommen ist, mit der zweiten Brut zu beginnen.
Heute sind die Spatzenküken aus dem Nest über der Terrasse ausgeflogen. Es war ja absehbar, aber wir haben es nur per Zufall mitbekommen - weil großes Gezeter zu hören war. Ein Küken hat den Abflug nicht geschafft. Wie auch, wenn ein Bein in einem Stück Plastik-Faden steckt?!
Es hat ein Weilchen gebraucht, um den Vogel aus dem Nest herauszulösen. Alles andere ging dann schnell - und bot dennoch die Möglichkeit für ein paar Fotos. Man sieht sehr schön, dass das "Küken" eigentlich schon ziemlich wie ein Spatz aussieht; für einen Laien vielleicht noch am gelben Schnabelrand als Küken identifizierbar...
Insgesamt eine glückliche Aktion - sehr lange hätte der/die Kleine das Rumflattern und Schreien vermutlich nicht durchgehalten... Also, liebe Spatzeneltern: Baut ökologisch mit Naturmaterialien!
Und liebe Menschen... naja, das könnt ihr euch vielleicht selber denken!
In dem Nistkasten am Blauregen herrscht Hochbetrieb. In Abständen von oft nicht mehr als einer Minute bringen die Eltern Futter - Körner sowie Insekten. Jetzt, wo die Küken schon relativ groß sind, kommen sie zur Fütterung an das Einflugloch des Nistkastens.
Drei Tage später (20.6.) guckt ab und zu ein Küken aus dem Loch, um nach den Eltern Ausschau zu halten.
Drei Monate haben wir auf diese Bilder gewartet, hier sind sie nun endlich: Der einminütige Videoclip zeigt drei muntere Spatzenküken in dem Nistkasten am Haus. Obwohl die lieben Eltern schon den ganzen Tag Futter herangebracht haben, passt immer noch mehr in die kleinen Schnäbel.
Gesundes Frühstück: Buntspechtin pickt kleine Fitzelchen aus den Kirschen und füttert ihr Kind damit.
Ein paar Tage später sehen wir den Jungspecht durch die Beete hoppeln - er ist krank oder verletzt und kann nicht fliegen. Eine Woche später finden wir ihn tot am Emde des Dorfes - Halsdurchbiss, kein schöner Anblick.
Inzwischen sind auch die Rauchschwalben geschlüpft, die ihre Kinderstuben bei uns in der Scheune oder bei den Nachbarn im Pferdestall hatten. Die Küken können noch nicht selber jagen, sondern sitzen in Scharen auf unserem Dach und betteln jeden Altvogel an, der mit einem Insekt im Schnabel herankommt. Aber nur einer kann es letztlich kriegen...
Wer sich gut abtarnt und viel Geduld und Ruhe mitbringt, kann das Schauspiel der Fütterung auf dem Dach aus 1-2 m Entfernung erleben...
Am 23.6. abends hockt nur noch ein Spatzenküken in dem Nistkasten am Haus - die beiden anderen sind offenbar schon ausgeflogen. Die Eltern bringen kein Futter mehr, sondern sitzen auf auf dem Dach des Nistkastens bzw. auf der Dachrinne des Hauses, locken das Kleine mit ihren Rufen und hoffen darauf, dass der Hunger ihm den letzten Anstoß zum Ausfliegen gibt. Das Kleine fliegt auch mehrfach bis zum Einflugloch, kann aber nicht - oder traut sich nicht - heraus. - Am nächsten Morgen ist es tot. - Im Kirschbaum - und überall auf dem Hof - flattern derweil Spatzenscharen umher - das Leben geht weiter...
Keine 10 Schritte entfernt, sonnt sich am 23.6. ein Spatzenelternteil auf dem Dach des Nistkastens im Blauregen genussvoll im Abendlicht. Das kann das nur eines heißen: Die Kinder sind auch hier ausgeflogen - endlich eine kleine Pause vom tagelangen Futter-Ranschleppen. (Zur Verifizierung des Befundes: Im Kasten ist es jetzt auch still.) Was - diesmal ohne Bild - beide Eltern dann ein Viertelstündchen später im Kirschbaum tun, lässt aber darauf hoffen, dass es in diesem Sommer auch noch einen dritten Akt gibt.
Während die Spatzen Ruhepause haben, muss endlich mal das angesammelte Videomaterial gesichtet werden - wir haben in den letzten Tagen der Nestlingszeit einige Stunden mitgeschnitten...
Die Zeit stellt sich immer mehr als der limitierende Faktor in dem Projekt heraus - wie schön wäre es doch, rund um die Uhr Vögel beobachten zu können! Es gibt noch viele spannende Fragen, denen wir aus Zeitgründen leider nicht nachgehen können, so etwa: Wo brüten nun die Bachstelzen, die uns immer mal wieder besuchen? Überhaupt wissen wir bei einigen unserer Nistkästen nicht, wer darin wohnt...
Und für viele Aufnahmen gibt es nur ein enges Zeitfenster - z.B. die jungen Rauchschwalben sitzen jetzt schon nicht mehr so fotogen auf dem Dach - Gelegenheit für diese Fotos (siehe 21.6.) gab es eine knappe Woche lang, und in dieser Woche war nur wenige Tage bzw. Stunden wirklich gutes Licht...
Wer vergnügt sich da noch alles an unseren Süßkirschen? Neben Staren (massenweise) und Specht sind es nun auch noch Grauschnäpper.
Ihr Nest haben sie in einem primitiven selbstgebauten Futterhäuschen, das ganz außen am Ast in dem Kirschbaum hängt. Zwei kleine, braun gesprenkelte Eier lagen am 27.6. abends schon drin. Das Foto mit dem brütenden (Ei legenden?) Elternteil ist vom 28.6. morgens.
Wir hatten vor zwei Jahren schonmal ein Grauschnäppernest in diesem Futterhäuschen - allerdings hing es da noch im Apfelbaum vor der Terrasse - und obwohl wir uns nach Entdeckung desselben absolut um Ruhe bemüht haben, haben die scheuen Eltern nach einer Weile aufgegeben und das Weite gesucht. Hoffen wir, dass es diesmal besser ausgeht...
Unterm Vordach an der Terrasse haben wir zwei Spatzennester - eines in einer Nisthilfe für Schwalben, das andere über einer solchen Nisthilfe. Aus dem erstgenannten Nest sind gestern die Jungen ausgeflogen; in dem zweitgenannten piepst es noch.
Die Spatzeneltern, die ihr Nest im Blauregen bzw. am Haus gebaut haben, sind beim Ausbessern - und vielleicht auch schon wieder beim Eierlegen?
Die Grauschnäpper im Futterhäuschen ganz still; wer ruhig ist, den lassen sie bis auf ca. 5m heran - näher haben wir es nicht probiert.
11.7.: Die Grauschnäpperin (?) sitzt noch immer ganz still auf ihrem Nest im Kirschbaum. Als sie einmal weg ist, gelingt ein Blick ins Nest: Drei wunderschön gesprenkelte Eier liegen darin. Wenn wir richtig beaobachtet (und die Tage gezählt) haben, müssten die Küken jetzt in den nächsten Tagen schlüpfen.
23.7.: Knapp zwei Wochen später sind die Küken schon ziemlich groß. Einen Tag später - 24.7. - sind sie ausgeflogen.
Die Küken aus dem Nistkasten im Goldregen fliegen heute aus. Eines können wir gerade noch vor unserer Katze retten. Ein weiteres piepst noch im Kasten und wird auch noch von den Eltern umsorgt. Am nächsten Morgen ist dann Ruhe im Kasten - Ende des 3. Aktes.
Auch im Nistkasten am Haus ist die dritte Brutperiode vorbei.
Aus Zeitgründen (Urlaub bzw. Gefahr im Verzug) diesmal leider ohne Fotos.
9.-10.8.: Die zweite Brut der Rauchschwalben ist ausgeflogen. Bis zu 18 gerade flügge gewordene Küken sitzen auf dem Dach unseres Hauses - oder auf den hohen Bäumen ringsum - und warten auf Futter. Man hört die aufgeregten Laute der Küken und ihrer Eltern den ganzen Tag über. Früh am Morgen, wenn alles noch ruhig ist, trauen sich die Jungvögel auch mal auf einen anderen Ansitz...
18.8.: Ein Schwalbenküken hat in unserem Flurfenster übernachtet. Das ist eher untypisch für die sonst so scheuen Vögel.
Am nächsten Morgen gegen 7:00 fliegt es weg.
Grüppchenweise fliegen die Schwalben durchs Dorf und über die Felder - ein schönes Schauspiel...
Nun ist es auch im letzten Spatzennest - unterm Vordach der Terrasse - ruhig geworden. Soweit wir das überschauen können, ist nun in allen Spatzennestern die dritte Brut ausgeflogen.
Herzlichen Dank an Stefan Bion, der die Bauanleitung für unsere Nistkästen veröffentlicht hat: www.stefanbion.de/nistkasten/technik_nk2.htm#Konstruktion
Herzlichen Dank an Volker Gries, der die Kästen gebaut und die ganze Technik zusammengestellt hat! www.tallship-fan.de/