Land unter... Hochwasser und Umweltbildung Schritt 1 - Klima und Niederschläge
In einem begrenzten Gebiet steht durch Regen bzw. Schneeschmelze
binnen kurzer Zeit sehr viel Niederschlagswasser zur Verfügung.
Details
Über den ersten Schritt auf dem Weg zu einer Überschwemmungskatastrophe
gibt es keinen Zweifel: Niederschläge, und zwar
- in der warmen Jahrszeit starke Regenfälle,
- im Frühjahr aufgrund der Schneeschmelze oder
- im Winter / Frühjahr als Kombination aus Regen und Schneeschmelze.
Spannender - und strittig - ist hingegen die Frage, ob die Unwetterphänomene
der letzten Jahre als Zeichen für einen vom Menschen verursachten
Klimawandel gedeutet werden müssen und ob demzufolge
in der Zukunft mit noch mehr und noch extremeren Katastrophen
zu rechnen ist. Dazu einige Stimmen:
-
»Es
ist billiger, jetzt alternative Energien zu fördern
als im Jahr 2050 pausenlos Gewitterschäden zu beseitigen.«(Mojib
Latif) |
Die - weltweite! - Zunahme der extremen Unwetter ist nach Mojib
Latif (Max-Planck-Institut f ür Meteorologie, Hamburg) eindeutig
auf den Treibhauseffekt zurückzuführen. Extreme
Unwetter entstehen, wenn an heißen Tagen - denkbar sind
z.B. 40°C (statt 35°C bei der verheerenden Gewitterkatastrophe,
die im Sommer 2002 in Brandenburg einen Zeltplatz verwüstet
hatte) - eine Kaltfront kommt. Die Durchschnittstemperatur in
Deutschland hat sich binnen 100 Jahren bereits um 1 Grad erwärmt,
Latif rechnet mit 2 bis 3 Grad in den kommenden 100 Jahren.
Zudem wird sich die Verteilung der Niederschläge mit steigender
globaler Temperatur ändern, denn eine wärmere Atmosphäre
führt zu einem intensiveren Wasserzyklus. Dabei gibt es
auch Gebiete, die langfristig trockener werden. (nach einer
dpa-Meldung, nach SternOnline http://www.stern.de/politik/spezial/005/artikel/?id=255925, Webseite nicht mehr verfügbar)
-
2001 war (nach
1998) das zweitwärmste Jahr, seit vor 160 Jahren
mit der Temperaturmessung des Planeten begonnen wurde. |
Auch in der Versicherungsbranche werden nach Aussagen vom Leiter
der Forschungsgruppe Geowissenschaften bei der M ünchener
Rück AG, Gerhard Berz, weitere und extremere klimabedingte
Katastrophen befürchtet. Demnach wurden allein im vergangenen
Jahr weltweit 700 Katastrophen gezählt; in den 90er Jahren
waren es etwa vier Mal so viele wie in den 60er Jahren. Der
volkswirtschaftliche Schaden lag in den 90ern weltweit bei 652
Milliarden Dollar.
(Quelle: http://www.vistaverde.de/news/Politik/0208/15_klimakatastrophe.htm,
siehe auch die Seite zu den Schäden)
- Viele Fachleute sind sich einig, dass aufgrund in Folge des
anthropogenen Treibhauseffektes extreme Wettererscheinungen
weltweit zunehmen werden. Die ungewöhnlich hohen Regenfälle
im Oberlauf der Elbe und in den Alpen, aber auch z.B. stark
erhöhte Regenfälle in Mittel-/Südchina oder die
Dürre in Australien decken sich daher mit dem Modell der
Klimaerwärmung.
- Es gibt jedoch auch Experten, die darauf hinweisen, dass
Erkenntnisse über einen vom Menschen verursachten
Klimawandel noch nicht gesichert seien. Es wird argumentiert,
dass es in der Erdhistorie schon öfter Klimaschwankungen
gegeben habe, dafür gäbe es natürliche Ursachen,
etwa eine Veränderung der Sonnenaktivität. Über
lange Zeiträume (Jahrtausend-Hochwasser im Jahr 1342)
betrachtet, relativierten sich die jetzigen Wetterextreme.
(Quelle: http://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/thema/hochwasser.htm)
Fragen und Aufgaben für
die Umweltbildung
- Ist die Hochwasserkatastrophe des Jahres 2002 ein Zeichen
für einen vom Menschen verursachten Klimawandel?
- Was ist derzeit bereits über die Ursachen und Folgen
des Klimawandels (des "Treibhauseffektes") bekannt?
Wo sind die Fachleute noch unsicher / uneins?
- Welche Handlungsstrategien sollen helfen, den Klimawandel
abzuwehren?
- Wie lernen Gesellschaften? Ist die Menschheit überhaupt
fähig, ihr Verhalten anzupassen an Gefahren und Risiken,
die nicht sofort (sondern später) drohen, die nicht nur
den Einzelnen (sondern alle) betreffen? Welche Rolle kann realistisch
der Umweltbildung zugeschrieben werden?
- Welche Modelle gibt es zur Erklärung der globalen Umweltkrise
(z.B. Syndrom-Ansatz)
- Wie haben sich Temperaturen und Niederschläge am Heimatort
in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt?
- Welche Klima-/Wetterproblem gibt es derzeit in anderen Teilen
der Welt und wie lassen sie sich in das Modell vom Klimawandel
einordnen?
Handlungsoptionen
für Schulen
Angesichts der aktuellen Hochwasserschäden mag es banal
klingen, aber die praktischen Handlungsmöglichkeiten für
Schulen an dieser Stelle sind Energie zu sparen und erneuerbare
Energien zu nutzen. Dazu gibt es ausführliches Informationsmaterial
im Energie-Bereich dieses
Servers.
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